Deutschland Bayern Lkr. Weilheim-Schongau

Bauerbach


Blick zum Standort

die andere Seite

seitliche Ansicht

Vertiefung im
Kreuzungsfeld

Zeichnung bei
Raich (1904)

PLZ: 82407

GPS: N 47° 51,673', O 11° 15,290'

Standort: Verbindungsstraße zwischen Bernried und Bauerbach, auf halbem Weg zwischen Gut Unterholz und Gallafilz. Das Kreuz steht nur wenige Meter von der heutigen Straße entfernt, an der Abzweigung zur alten Straße, auf einer Böschung.

Größe / Material: 82:85:18 / Tuffstein

Geschichte: Das Kreuz ist bereits sehr stark verwittert. Raich (1904) und Frank (1908) beschreiben das Steinkreuz unter Bauerbach, nach dem heutigen Flurplan steht es auf Bernrieder Flur.

An dem Steinkreuz bei Bauerbach (Weilheim) bemerkt man P unter der Vertiefung; möglicherweise ein Steinmetzzeichen. (Frank 1908)

   4.Bauerbach (Gde. Haunshofen, BA. Weilheim), 20 Min. östl., an der Straße nach Bernried, Längenbalken keilförmig und unten geschweift, Querbalken ausnahmsweise gegen die Kreuzung stark breiter werdend; 97cm hoch, 86cm breit, 23cm dick. In der Kreuzung eine Vertiefung, 20cm hoch, 16cm breit, 4cm tief. Auf der Rückseite, unten rechts: P (vielleicht ein Steinmetzzeichen). Hier soll einst ein Hirt gestorben sein. In der Vertiefung ist ein Eisenblech eingefügt und mit schmiedeisernen Nägeln angeheftet, worauf ein Armenseelenbild und, als Zuthat neuester Zeit, die Kunde: "Gabriel Egger ist vertrunken am 9.Juni 1857 in einem Alter von 18 Jahr. Gott gebe ihm die ewige Ruhe!"
- Solche Vertiefungen fand ich auch an alten Bildsäulen bei Rösselsberg, Seeshaupt und Wessobrunn, in welchen Bildwerke, aus Stein gemeißelt, oder auf Holz mit Goldgrund gemalt, zu sehen. (Raich 1904-1)

   Die Längen- und Querbalken der mir zu Gesicht gekommenen Kreuzsteine waren immer keilförmig und zwar regelmäßig in der Richtung gegen die Kreuzung verjüngt. Zweimal, bei Bauerbach (westlich von Bernried am Starnbergersee) und bei Reichling (südlich von Landsberg a. Lech) wurden die Querbalken ausnahmsweise gegen die Kreuzung hin stark breiter. Die Seiten der Keile fand ich teils eben, so daß die Längen- und Querbalken mit einander spitze Winkel bilden, teils etwas nach innen geschweift, so daß sie Spitzbogen bilden. (Raich 1904-2)

Sage: Hier soll einst ein Hirt gestorben sein.

Quellen und Literatur:
Raich, Johann Michael - Kreuzsteine in Oberbayern, in: Deutsche Gaue, Sonderheft IV, 1904, S.4, Nr.4 (1)
Raich, Johann Michael - Die sog. Kreuzsteine, in: Der Katholik. Zeitschrift für katholische Wissenschaft und kirchliches Leben, 85.Jg., 1904, Dritte Folge, Bd.XXIX, S.43 (2)
Frank, Christian - Steinmetz-Zeichen, Hausmarken, in: Deutsche Gaue, Band IX, 1908, S.170
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.20 unter Bernried
recherchiert und bebildert von Claus Piesch, Tutzing (Fotos von Januar 2009)
Hinweise von Walter Eberl, Altbürgermeister von Bernried


Sühnekreuze & Mordsteine