Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Ansbach

Dombach im Loch / OT von Ansbach


Blick zum Standort
Foto: Fischer (2012)

die andere Seite
Foto: Fischer (2012)

Perspektive
Foto: Fischer (2012)

Kreuz-Kerbe
Foto: Fischer (2012)

Näpfchen bzw.
Auswaschungen
Foto: Fischer (2012)

PLZ: 91522

GPS: N 49° 16,937', O 10° 32,437'

Standort: Man erreicht das Steinkreuz, indem man von Dombach im Loch den breiten Schotterweg ins Dombachtal Richtung Nordosten läuft. Das Kreuz steht ungefähr 400m nach Verlassen der Ortschaft am Wegesrand.

Größe / Material: 75:68:22 / Blasensandstein

Geschichte: Das Steinkreuz wurde aus grobem Blasensandstein behauen. In den Sandstein eingeschlossene Steinchen bröselten im Laufe der Jahre aus der Oberfläche heraus. Dadurch hinterließen sie Löcher, die sich durch Erosion erweiterten und nun Vertiefungen in Näpfchenform bilden.
Auf der Oberfläche des Kreuzes wurde wahrscheinlich in jüngerer Zeit ein kleines Kreuz hineingearbeitet.

Sage: Ein grauenvolles Ereignis, das sich am Wegknick des Dombachtals einst zutrug: Ein Ansbacher Hausmetzger schlachtet bei einem Bauern in Dombach im Loch, Dumbaloch, wie die Ansbacher sagen. Spät abends auf dem Nachhauseweg kam der wahrscheinlich nicht mehr ganz nüchterne Metzger an die Stelle, wo sich heute immer noch das Steinkreuz in der Wiese befindet. Da tauchte vor ihm, wie aus dem Boden gewachsen, eine Gestalt auf. Der Metzger dachte in seiner Angst, ein Räuber wolle ihn überfallen und ging gleich zum Gegenangriff über, indem er auf den vermeintlichen Halunken mit seinem Stock einschlug. Der aber wehrte den Schlag geschickt ab, wodurch der Metzger zu Fall kam und sich dabei sein Messer in die Brust rammte. Im Sterben musste der aus Dombach kommende Metzger erkennen, dass der Räuber sein bester Freund und Kollege war. Dieser hatte im benachbarten Dautenwinden geschlachtet und bereits den heute noch ausgeschilderten Teufelsgraben in Richtung Ansbach passiert. An der Stelle aber, wo der Fußweg aus dem Teufelsgraben auf den Fahrweg trifft, hatte er auf den Freund gewartet, um mit ihm gemeinsam nach Hause gehen zu können. Da sich nun der Metzger, der in Dombach geschlachtet hatte, etwas verspätete, ging er ihm entgegen. Nach dem schrecklichen Ereignis gab sich der Freund die Schuld. Er kam einfach nicht darüber hinweg. Jede freie Minute, selbst in der Nacht, soll er daraufhin aus einem großen Felsblock ein steinernes Sühnekreuz gemeißelt haben. Dieses Kreuz stellte er dort auf, wo es heute noch zu betrachten ist. (Fränkische Landeszeitung 1988)

Quellen und Literatur:
Fehring, Günter P. - Bayerische Kunstdenkmale. Stadt und Landkreis Ansbach, 1958, S.92
o.A. - Das geheimnisvolle Sühnekreuz im Tal, in: Fränkische Landeszeitung vom 12.Mai 1988
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg (Foto von 2007)
Ergänzungen von Gerhard Fischer, Weidenbach (Fotos von April 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine