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Förbau (I / II)
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Förbau I Förbau II

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PLZ: 95126

GPS: N 50° 12.699', O 11° 54.812'

Standort: Links an der Straße nach Schwarzenbach, am Abgang der Straße "An den Steinkreuzen".

Geschichte: In der Nähe des nordöstlichen Ortsrandes von Förbau stehen nebeneinander, links der Straße Förbau - Schwarzenbach / Saale, auf der Straßenböschung zwei Steinkreuze aus Granit. Das eine Kreuz ist 100cm hoch, 106cm breit und 20 bis 25cm dick. Der eine Kreuzarm ist etwas kürzer. Auf der Rückseite ist im Kreuzungsfeld ein kleines Kreuz eingemeißelt. Das danebenstehende Kreuz ist 116cm hoch, 65cm breit und 20cm dick. Der Kreuzkopf und ein Kreuzarm sind abgebrochen. Der noch vorhandene Kreuzarm ist schon sehr verwittert. (Bucka / Heland 1991)

Zwei Steinkreuze des 16./17.Jh. nebeneinander links an der Straße nach Schwarzenbach / Saale, ca. 1,5km außerhalb des Ortes. Granit. Am ersten Kreuz rückseitig ein eingeritztes Kreuz, am zweiten fehlt ein Querarm. (Gebeßler 1960)

Die zwei Steinkreuze bei Förbau. Sie stehen links der Straße Förbau - Schwarzenbach a.d. Saale auf der Straßenböschung. Beide sind aus Granit und sind 225cm voneinander entfernt. Das linke Kreuz, Höhe 100, Breite 106, Dicke 20cm, hat einen kürzeren linken Arm, das rechte 116x65x20cm hat keinen rechten Arm. Zeichen sind keine vorhanden. Durch Herrn Lehrer Ammon, Förbau, bekam ich folgende Sage:
"In Förbau stehen am Wege zwei steinerne Kreuze, von denen dem einen die linke, dem anderen die rechte Hälfte des Querbalkens abgebrochen ist. Es sollen zwei Ritter darunter liegen, die sich im Zweikampf getötet, nachdem vorher der eine dem anderen den linken und dieser seinem Gegner den rechten Arm abgeschlagen hatte. Ihre Fehde ist aber noch nicht endgültig ausgetragen, denn in mondhellen Nächten sieht man noch heute die Schwerter blitzen und hört das Schwirren der Klingen und das Stöhnen der Kämpfenden." (Rudolph 1949)

Sage: Die Sage berichtet von zwei Rittern, die sich hier im Zweikampf gegenseitig töteten. In mondhellen Nächten sehe man heute noch ihre Schwerter blitzen und höre das Stöhnen der Kämpfenden.

Am Wege von Förbau nach Schwarzenbach a.d. S. stehen zwei recht gut erhaltene Steinkreuze. Leider sind dem einen die beiden Arme abgeschlagen worden. Dort vernimmt man in der Geisterstunde einer Novembernacht das Jammern einer armen Seele. Sie gehört einem Ritter des Schlosses Hallerstein. Dieser hatte ein Edelfräulein geraubt und dessen Anwesen verwüstet, während ihr Bruder an einem Kreuzzuge teilnahm. Da das Fräulein den Räuber nicht heiraten wollte, verwahrte er es im Söller seiner Burg. Allen Besitz hatte er ihm genommen. Nur ein kostbarer Schleier war ihm geblieben, den sein verstorbener Vater von einem Kreuzzuge aus dem Morgenlande mitgebracht hatte. Er war so groß, daß es sich vollkommen damit einzuhüllen vermochte, und doch wieder so fein, daß es ihn in der hohlen Hand verbergen konnte. Als der Bruder zur Kreuzfahrt Abschied nahm, verabredeten die Geschwister, Böses ahnend: Sollte der Bruder bei seiner Rückkunft die Schwester in der elterli-chen Burg nicht mehr antreffen und ihren Aufenthalt dort nicht erfahren können, so zieht er von Schloß zu Schloß und flötet das Lied der Singdrossel vor ihren Mauern. Sowie die Schwester diese Töne vernimmt, tut sie das gleiche und läßt ihr köstliches Dunstgewebe aus dem Fenster wehen. Als nach langer Zeit der Kreuzritter wieder-kehrte, fand er die väterliche Burg zerstört. Nun zog er von Schloß zu Schloß und flötete vor ihren Mauern das Lied der Singdrossel. Nach langem Suchen ward ihm vom Söller der Hallersteiner Raubburg Antwort und der weiße Schleier wehte im Winde. Mit List ließen die Geschwister einander Kunde zukommen. Als im November der Burgherr vom Hallerstein bei dem des Epprechtstein zu einem Gelage geladen war, vereinbarten sie die Flucht der Schwester. Glücklich gelangte diese durch den unterirdischen Gang, der von der Burg halbwegs zwischen Förbau und Schwarzenbach a.d.S. an die Saale führte, ins Freie. Dort erwartete sie ihr Bruder. Er trug sie durch den Fluß und geleitete sie zum Weg, wo er die Rosse zur Flucht angebunden hatte. Das Fehlen des Edelfräuleins war von einem Knappen bemerkt worden, der davon seinen Herrn auf dem Epprechtstein sogleich verständigte. Wutentbrannt galoppierte der Ritter durch Förbau auf Schwarzenbach zu und sah um Mitternacht, wie sich die Geschwister auf die bereitstehenden Pferde schwingen wollten. Er zog vom Leder und alsbald waren sie Leichen. Als Buße mußte er für Bruder und Schwester je ein Sühnekreuz an der Stelle, wo er den Mord begangen hatte, setzen lassen. Wie er gestorben war, fand er im Grabe keine Ruhe. Seine Missetaten lasten zu schwer auf ihm. Er muß an jedem wiederkehrenden Mordtage mitternachts umgehen und sie beklagen. Das jüngste Gericht wird ihm dann eine gerechte Strafe verabreichen. (Reichold 1986)

Quellen und Literatur:
Schönburg-Waldenburg, Friedrich Prinz zu - Die Kreuze am Förbauer Wege, in: Schönburg-Waldenburg, Friedrich Prinz zu / Timper, Rudolf - Geschichte von Schwarzenbach an der Saale, 1908, S112
Gebeßler, August - Stadt und Landkreis Hof. Bayer. Kunstdenkmale, 7/1960, S.42
Rudolph, Fritz - Die Steinkreuze der Stadt Hof und seiner weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949
Das Förbauer Brücklein und die Kreuze am Förbauer Wege, in: Schwarzenbacher Amtsblatt, Serie September - November 1982
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.21-22
Reichold, Andreas - Sagen aus Bayerns Nordostgebieten, Hoermann-Verlag Hof/S., 1986, S.69-70
recherchiert von Robert Ache, Cottbus
Ergänzungen und aktuelle Bilder von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos vom 1.07.2008)



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Geschichte:

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Gebeßler, August - Stadt und Landkreis Hof. Bayer. Kunstdenkmale, 7/1960, S.42
Rudolph, Fritz - Die Steinkreuze der Stadt Hof und seiner weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949
Das Förbauer Brücklein und die Kreuze am Förbauer Wege, in: Schwarzenbacher Amtsblatt, Serie September - November 1982
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.21-22
Reichold, Andreas - Sagen aus Bayerns Nordostgebieten, Hoermann-Verlag Hof/S., 1986, S.69-70



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Geschichte:

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Gebeßler, August - Stadt und Landkreis Hof. Bayer. Kunstdenkmale, 7/1960, S.42
Rudolph, Fritz - Die Steinkreuze der Stadt Hof und seiner weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949
Das Förbauer Brücklein und die Kreuze am Förbauer Wege, in: Schwarzenbacher Amtsblatt, Serie September - November 1982
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.21-22
Reichold, Andreas - Sagen aus Bayerns Nordostgebieten, Hoermann-Verlag Hof/S., 1986, S.69-70



Das Förbauer Brücklein und die Kreuze am Förbauer Wege

Förbau mit einer Filialkirche der hiesigen St. Gumbertuskirche stand schon seit urdenklichen Zeiten mit Schwarzenbach in enger Verbindung. Oft führte der Weg der Förbauer Gemeindeeinwohner nach Schwarzenbach. Die Rückkehr nach Förbau führte durch den Möschnitzgrund, von dem zu später Stunde die dichten Nebel der Saale herüberzogen. In den Zeiten, in denen die Nächte länger als der Tag waren, kam so mancher heimkehrende vom schmalen und holprigen Wege ab und stand plötzlich im unwegsamen und sumpfigen Gelände des Möschnitzgrundes. Kein Wunder, daß da mancher Wanderer den Weg nach Hause verfehlte und in dieser damals unwegsamen Gegend umherirrte. Die Sage vom Förbauer Brücklein erzählt von einem Mädchen, das, möglicherweise vom Leuchtmoos geblendet, einer Sagengestalt - dem Moosweiblein - folgte. Rudolf Timper beschreibt diese Sage wie folgt :

Von einem wundersamen Weiblein weiß die Sage zu erzählen, das in gewissen Nächten am Förbauer Brücklein umgeht. Grau und moosfarbig soll sein Gewand, klein seine Gestalt und helleuchtend sein Laternchen sein. Plötzlich erscheinend und plötzlich verschwindend, täuscht das unheimliche Wesen den verspäteten Wanderer und führt ihn unversehends in Gegenden, wo er vielleicht in seinem Leben noch nicht war. All sein Rufen und Schreien ist dann vergeblich - er findet sich durchnäßt und verkältet, vor Angst und Schauern zitternd, in einsamer Wiese. Vor nicht allzu langer Zeit ging am Johanni - Abend ein Mädchen von Schwarzenbach, wo es diente, nach Förbau, um sich etwas Wäsche zu holen. Gruselnd und zitternd näherte es sich dem Brücklein, an den plötzlich das Moosweiblein erschien. Wie gebannt folgte das Mädchen willenlos dem Lichtschimmer der Spukgestalt in die Wiesengründe des Saaletals und in die Mulde nach Stobersreuth zu. Dieser Spuk verschwand plötzlich - als vom Kirchturm zu Schwarzenbach die Mitternachtsglocke ihre dumpfen Schläge ertönen ließ. Zu Tode gehetzt kam das unglückliche Mädchen in Schweiß gebadet zu Hause an - blaß wie eine Leiche und sprach kein Wort mehr. Nach vier Tagen trug man es zu Grabe - es war "getreeft" - wie der Volksmund sagt. Auch heute noch kennt man in Förbau die Sage von dem Moosweiblein und dem Mädchen und jeher eilt in später Abendstunde rascher über das Brücklein, wo es umgeht und nicht richtig ist - und es einen "treeft".

Dem Wanderer blieben auch die beiden Kreuze am steinigen Förbauer Wege nicht verborgen. Gar oft fragten sich in vergangenen Jahrhunderten die Einwohner, weshalb wohl hier zwei Steinkreuze am Wege stehen. Ein Gedicht aus der Feder von Prinz Friedrich von Schönburg-Waldenburg berichtet uns darüber:

Die Kreuze am Förbauer Wege.

Durch des Schlosses alt Gemäuer
Schritt oft in der Mitternacht -
Hohl die Augen, blaß die Wangen,
Eingehüllt in schwarze Tracht

Eng umwallt von dunklem Schleier,
Knochenhänd ums Kreuz gelegt -
Ihro Gnaden, die Äbtissin Anna,
die des Amts gepflegt.

Aus dem Stifte von St. Klaren -
In der Welt zu Orlamund
Gräfin aus berühmtem Stamme -
Gleitet sie zur Geisterstund

Zu des Kreuzbergs alten Steinen,
Die auf Förbaus Fluren steh'n,
Nicht um Zehnt' mehr einzusammeln,
Nein, um nach dem Grab zu sehn -

Das verlassen dort am Hügel
Einst im dunklen Tannendicht -
Kam sie nächtlich immer wieder
Plötzlich dort erscheint ein Licht!

Das erglänzt am stillen Grabe
Ihres Stiftes Lehensmann.
Dieser flehet: "Gib mir Ruhe,
Sunst ich nimmer rasten kann.

Weil ich an dem Lichtmeßtage
Lug statt Wahrheit hier beschwor
Trotz dem Bahrtuch und dem Kreuze-
Daß ich all mein Hab verlor -

Ohne Beicht starb ich in Sünden,
gnädge Mutter vom Convent
Sag, daß du verziehen habest,
Denn die Seel in Qualen brennt." -

"Ich vergebe Dir von Herzen" -
Tröstend sagt sie's voller HuId -
"Endlich magst Du Frieden finden,
Weil bekannt Du Deine Schuld.

Unser Herr, der mich entsendet,
Dessen Langmut ja so groß -
Wünscht als Buß 'ne fromme Stiftung
Von dem, der Dein Erb genoß -

Daß er bau zu seinen Ehren
Förbau nun ein Gotteshaus -
Stifte Meß am Lichtmeßtage -
Dann erst ruhst Du ewig aus.

Als Äbtissin von St. Klaren
Ob dem Hof im Voigtenland
Mußt ich treu die Rechte wahren
Mit der Infel in der Hand.

Für den Dienst des Allerhöchsten
Zu der Klosterfrau geweiht,
Weiß ich, daß von ganzem Herzen
Mein Convent Dir gern verzeiht.

Lege Dich zum Schlafe nieder
Bis Posaunenton Dich weckt,
Finde Frieden nun im Grabe,
Von der Heimat Erd' bedeckt." -

Doch die Kreuz' für alle Zeiten
Mahnen an den falschen Schwur.
Wahrheit führet nach dem Tode
Mensch - zur ewigen Ruh Dich nur!

Ist das Saalschloß auch verfallen
Moos'ge Kreuze stehn noch heut:
Wandrer, bet bei diesen Zeichen,
Wo Dir Alles ward erneut! -

(Schwarzenbacher Amtsblatt, Serie September - November 1982)


Sühnekreuze & Mordsteine