Karbach (I)


Blick zum Standort

Perspektive

die andere Seite

Detail Einzeichnung

Detail Einzeichnug
Armoberseite

PLZ:

GPS:

Standort: Etwa 2,9 km südlich des Ortes im unteren Istelgrund.

Größe / Material: 135:110:27 / Sandstein

Geschichte: Das Kreuz steht stark geneigt. An der Unterseite des nach Osten weisenden Armes ist ein großer Abschlag.
Auf der Nordseite sind auf Kopf und Kreuzungsfeld mehrere Einzeichnungen zu erkennen. Auf dem Kopf ein Kreuz. Links darunter ein großes H mit darübergestelltem Kreuz, ähnlich wie oft bei IHS zu sehen. Direkt rechts neben dem H ein senkrechter Strich, möglicherweise ein I. Wiederum rechts daneben eine Einzeichnung in Form einer 1, die laut Sage als Sense gedeutet wird.
Ebenfalls Einzeichnungen auf der Oberseite der Kreuzarme, die aber stark verwittert sind. Auf dem östlichen Arm ein Kreuz und eine Swastika, auf dem westlichen Arm mindestens ein Kreuz. (Ache 04/2012)

Sage: Um diesen vermutlichen Mord- oder Sühnestein, im Istelgrund, unweit der Einmündung des Steinernen Weges, in den Istelweg, rankt sich folgende Sage, die in gering abweichenden Versionen über Generationen weiter gegeben wurde:
In alter Zeit lebte in Karbach eine Frau, die zwei Söhne hatte. Im Unteren Istel, nicht weit vom "Schwalbengraben" entfernt, besass sie einen großen Acker, den jeder der beiden Söhne haben und besitzen wollte. Weil sie darüber aber oft stritten, und die Mutter Angst bekam, ihre Buben könnten beim Hadern und Zanken sich einmal Leid antun, so gab sie ihnen den Rat: "Wenn Euch des Ackers wegen habgierige Gedanken aufsteigen sollten, so bete jeder drei "Vaterunser" und ihr werdet von allen Übeln verschont bleiben".
Der jüngere Sohn sagte darauf folgsam "Amen". Der Ältere aber verschloss unfolgsam sein Herz und ging bösen Gedanken nach. Wie nun die Söhne zur Zeit der Haberernte mit einem Wagen zum Acker fuhren, begegnete ihnen ein sonderlich aussehender, fremder Mann. Der sagte dem älteren Sohn leise ins Ohr: "Eure Mutter weiss nicht alles, ich aber weiss mehr, als wie die ganze Menschheit". Darauf ging der Fremde ungemein rasch weg und war plötzlich verschwunden. Der ältere Bruder fing nun an, zuerst leise in sich hinein, dann laut, zum jüngeren Bruder gewendet, zu sprechen: "Ja, ja, die Mutter weiß freilich nicht alles, der Mann hat ganz recht, der Acker gehört mir!" Und weil sein jüngerer Bruder darauf kein Wörtlein entgegnete, und halblaut sein "Vaterunser" betete, stiess er diesen mit der Heugabel tot.
Der Brudermörder floh davon und niemand sah in je wieder. Die Leute meinten, er wäre jenem fremden Manne nachgeeilt und der habe ihn mitgenommen für alle Ewigkeit. Von den zwei plumpen, roh behauenen Steinkreuzen, die man zur Sühne an der Mordstelle aufstellte, verschwand das eine spurlos, das andere steht heute zwar noch, ist aber von der Witterung hart mitgenommen worden. Von Moos und Flechten ist es bedeckt, der linke Querbalken ist teilweise abgebrochen. (Laudenbacher 2008)

Quellen und Literatur:
Laudenbacher, Josef - Steinkreuz im Istelgrund, www.main-netz.de, 23.02.2008 (eingesehen 05.05.2012)
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Foto von April 2012)



Karbach (II)


Inschrift

GPS:

Standort: Etwa 900m südöstlich des Ortes, südlich am Grießberg.

Größe / Material: 111:58:9

Geschichte: Das Kreuz ist nicht verwittert und hat eine sehr glatte Oberfläche. Vermutlich handelt es sich um eine Kopie oder Nachbildung.
Die Inschrift lautet:
Hier verschied
am 20 Sept 1893
infolge eines
Unglücksfalles
der wohlachtbare Ortsbürger u. Familienvater
Georg Adam Schmelz
im Alter von 46 Jahren
Herr sei
seiner Seele
gnädig

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von April 2012)

Sühnekreuze & Mordsteine