Deutschland Bayern Lkr. Lichtenfels

Klosterlangheim (I)


Blick zum Standort

Abbildung bei
Streng (1987)

PLZ: 96215

GPS: N 50° 7,043', O 11° 5,613'

Standort: 1km nordwestlich des Ortes, am Wallfahrtsweg nach Vierzehnheiligen, in der Flurabteilung Prügelberg, 10m rechts im Wald bei den großen Eichen.

Größe / Material: 114:85:25 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Henkerstein". Einfaches Steinkreuz, Inschrift Erneuert 1972. Auf der Tafel wenige Meter neben den Steinkreuz ist zu lesen:
Die Gerichtseichen am Prügel
Die Flurabteilung Prügel besteht größtenteils aus Wald. Hier an der Südgrenze dieses Waldes steht eine Gruppe eindrucksvoller Eichen, die so genannten Gerichtseichen. Dem Volksmund nach soll es sich um die ehemalige Richtstätte des Klosters Langheim handeln. Der in unmittelbarer Nähe stehende Kreuzstein (Steinkreuz) Wird als Henkerstein bezeichnet. Von der Lage her wäre diese Interpretation durchaus nachvollziehbar, befanden sich die Richtstätten doch gewöhnlich außerhalb der Orte auf einer einsehbaren Anhöhe.
Allerdings lag spätestens seit dem 16.Jahrhundert die "Blutgerichtsbarkeit" nicht mehr in den Händen des Klosters Langheim, sondern beim Hochstift Bamberg. Der jetzige Kreuzstein entstand im Jahre 1972 und ist eine Nachbildung des alten Steins. Der ursprüngliche Kreuzstein stand ca. 50 Meter weiter östlich im Wald und wurde in den 60er Jahren bei einen Manöver amerikanischer Soldaten zerstört. Ein Bild davon befindet sich im Heimatmuseum in Klosterlangheim und zeigt das lateinische Steinkreuz mit einen Abgebrochenen Arm.
Die Bezeichnung Henkerstein ist irreführend. Kreuzsteine wurden vom Hochmittelalter bis in die beginnende Neuzeit in der Regel als Sühnetermine errichtet. Wenn es galt durch Fremdverschulden erstandene Todesfälle vertraglich auszugleichen, war neben finanziellen Leistungen oft das Aufstellen eines Kreuzsteins, Quasi als äußeres Zeichen, vereinbart. (Quellen: Thiem 1995, Streng 1987, Dippold 2007)


Das ursprüngliche Steinkreuz wurde Ende der 60er Jahre [des 20.Jh.] bei einen Manöver zerstört. Das Ersatzkreuz wurde 1972 50m westlich aufgestellt. Ein Bild vom abgegangenen Steinkreuz befindet sich im Museum von Klosterlangheim.
Der Henkerstein bezeichnet den Standort des Hochgerichtes, das 1408 König Rupprecht dem Kloster Langheim zu gestand. Der abgegangene Stein war somit über 500 Jahre alt. Hier stand vor Zeiten der Galgen. Die anschließende Waldabteilung heißt Totenkopf, eine andere Mördergrube und Leichtal. Man nimmt an, daß sich die Bezeichnungen ableiten von Prügel = züchtigen = Prügelstrafe, Totenkopf = Schädelstätte und Mördergrube = Verscharrungsplatz. (Streng 1987)

Sage:

Quellen und Literatur:
Streng, Ulrich - Wanderführer zu den Kreuzsteinen im Landkreis Lichtenfels, 1987, S.36, Nr.17, zugleich: Das Kleindenkmal, 13.Jg. 1989, Nr.2
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 9.08.2009)



Klosterlangheim (II)


Zeichnung bei
Appeltshauser u.a.
(1981)

GPS:

Standort: Ca. 50 Meter weiter östlich des Ersatzkreuzes.

Größe / Material:

Geschichte: Benennung: "Henkerstein". Das ursprüngliche Steinkreuz wurde in den 1960er Jahren bei einen Manöver amerikanischer Soldaten zerstört. Ein Bild davon befindet sich im Heimatmuseum in Klosterlangheim und zeigt das lateinische Steinkreuz mit einen abgebrochenen Arm.

Das ursprüngliche Steinkreuz wurde Ende der 60er Jahre [des 19.Jh.] bei einen Manöver zerstört. Das Ersatzkreuz wurde 1972 50m westlich aufgestellt. Ein Bild vom abgegangenen Steinkreuz befindet sich im Museum von Klosterlangheim.
Der Henkerstein bezeichnet den Standort des Hochgerichtes, das 1408 König Rupprecht dem Kloster Langheim zu gestand. Der abgegangene Stein war somit über 500 Jahre alt. Hier stand vor Zeiten der Galgen. Die anschließende Waldabteilung heißt Totenkopf, eine andere Mördergrube und Leichtal. Man nimmt an, daß sich die Bezeichnungen ableiten von Prügel = züchtigen = Prügelstrafe, Totenkopf = Schädelstätte und Mördergrube = Verscharrungsplatz. (Streng 1987)

Steinkreuze an Richtplätzen

Sage:

Quellen und Literatur:
Appeltshauser, H. / Leistner, A. / Reiter, R. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Umkreis von Coburg, 1981, S.55 m.Abb.20
Streng, Ulrich - Wanderführer zu den Kreuzsteinen im Landkreis Lichtenfels, 1987, S.36, Nr.17, zugleich: Das Kleindenkmal, 13.Jg. 1989, Nr.2
Bildquelle: Streng (1987)
recherchiert von Erich Sauer, Strullendorf


Sühnekreuze & Mordsteine