Deutschland Bayern Lkr. Erlangen-Höchstadt

Nankenhof


Blick zum Standort

die andere Seite

Skizze bei
Rottler (1920)

Abbildung bei
Hühnermann (1915)

PLZ: 91086

GPS: N 49° 34,922', O 10° 48,206'

Standort: Das Steinkreuz steht bei km 4.0 der ERH 15 von Nankenhof nach Münchaurach am linken (nördlichen) Straßenrand zwischen zwei jungen Kastanien.

Größe / Material: 135:118:32 / Sandstein

Geschichte: Beide Arme waren wohl abgebrochen, sind aber fachmännisch wieder angesetzt worden. Möglicherweise befinden sich Eingravierungen auf der Säule und auf dem linken Arm, sie sind aber nicht mehr eindeutig zu identifizieren.

Dieses Steinkreuz wurde vor Jahren entwendet. Der Dieb konnte ausfindig gemacht werden. Allerdings war das Sühnekreuz teilweise zerstört. Es wurde wieder zusammengesetzt und an gleicher Stelle, wie vorher, aufgestellt. (Schopper 09/2008)

Die bay. Denkmalliste führt dieses Steinkreuz doppelt unter:
1. Nankenhof: Steinkreuz, 17./18.Jh.; östlich Nankenhof.
2. Münchaurach: Steinkreuz, spätmittelalterlich; an der Straße nach Nankenhof, bei dem Grundstück Flur Nr.571.

   30. Steinkreuz ungefähr 1km von Münchaurach (Höchstadt a.A.) entfernt an der Straße nach Oberreichenbach auf einer starken Sockelplatte stehend. Am untern Ende eine Gabel (Heugabel?) eingemeißelt. Die übrigen Gabeln, nur eingeritzt, scheinen von müßigen Händen angebracht zu sein. (Rottler 1920)

   Steinkreuz, 1¼km nordwestlich von Münchaurach, rechts an dem Sträßchen nach Nankenhof. Höhe 1,25m, Armlänge 1,20m, Stärke des Stammes 0,30x0,42m. Die Oberfläche ist glett behauen, die Erhaltung eine gute. Die Form entspricht der eines griechischen Kreuzes. Auf der Vorderseite im unteren Stammteil ist ein schwach und undeutlich ausgeführtes Werkzeug sichtbar, das eine Mistgabel darstellen soll. Die Zeichnung sieht so aus , dürfte jedoch ihrer Ausführung nach ursprünglich kaum schon angebracht worden sein. Doch ist sie das Symbol einer landläufigen Sage. Schon Lehnes (1837) erwähnt dieselbe. Ihr zufolge sind drei Geschwister beim Düngerbereiten in Streit wegen des mittäglichen Kartoffelbreis geraten und haben sich gegenseitig ermordet. Diese Sage hat auch Michael Kreß (1912), der Dichter des Aurachtales und Bürgermeister von Falkendorf in einem Gedichte verarbeitet. (Hühnermann 1915)

Sage: Drei Geschwister gerieten beim Düngerbereiten in Streit wegen des mittäglichen Kartoffelbreis und haben sich gegenseitig ermordet.

Quellen und Literatur:
Lehnes, Gg. Ldg. - Geschichte d. pr. Pfarrei u.d. ehem. Benediktinerklosters Münchaurach, Neustadt a. Aisch, 1837
Kreß, M. - Gedichte: Leier, Schwert und Pflug, Herzogenaurach 1912
Hühnermann, W. - Oberfränkische Flurdenkmäler. 2. Steinkreuze im südlichen Oberfranken, in: Heimatbilder aus Oberfranken. Volkskundliche Vierteljahresschrift, 3.Jg., 1915, Heft 1-4, S.163-164
Rottler - Kreuzsteine und Steinkreuze vorzüglich im Bezirke des Landbauamtes Bamberg, in: Deutsche Gaue, 21.Bd., 1920, S.57-64, Nr.30
Auskunft von Erwin Schopper, 1. Bürgermeister Gemeinde Aurachtal vom 4.09.2008
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos von August 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine