Deutschland Bayern Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen

Pleinfeld


Inschrift mit Kreide
nachgezeichnet

die andere Seite
Jahreszahl 1603
und Wappen

seitliche Ansicht mit
Näpfchen / Ausschabung

PLZ: 91785

GPS: N 49° 6.586', O 10° 59.798'

Standort: Am Ortsausgang von Pleinfeld in Richtung Mischelbach, rechts am Abzweig der "Nürnberger Straße". Feldweg rechts in den Wald (steil ansteigend). Am Ende der Teerdecke noch 80 Meter, dann links in den dichten Wald.

Größe / Material: 225:50:37

Geschichte: Benennung "Galgenmarter". Der Bildstock steht jetzt, nachdem er im Zuge der Umgehungsstrasse Pleinfeld umgesetzt wurde (Oktober 1983 bis August 1985), im Gemeindegebiet. Früher stand er über der Nordeinfahrtschleife Richtung Nürnberg, links Richtung Mischelbach auf einer Anhöhe im Wald. Genau nicht mehr feststellbar. Aber damals auf Mischelbacher Gebiet. Das Vermessungsamt hat keinerlei Unterlagen. In den Flurkarten ist nichts vermerkt. Der Galgen soll lt. Cronik unweit d. Marterls auf einer Anhöhe "als Abschreckung" gestanden haben.
Der Chronist des Buches Markt Pleinfeld ist der Meinung, der Bildstock war die Betstation vor der Richtstätte.
Die Mischelbacher und die Müller waren für den "Betrieb" der Richtstätte zuständig. Unweit, in Ostrichtung liegt das Schloss "Sandsee" auf dem der Kastner zuständig war. Die Wappendarstellung am Bildstock schaut in Richtung "Sandsee"
Zur Inschrift: in der oberen Zeile könnte es vielleicht ANO1507- heissen. Es ist trotz Kreidenachzeichnung und seitlichem Lichteinfall, Schatten und Licht nicht zu erkennen. Die weitere Inschrift ist teilweise besser lesbar, ergibt aber derzeit keinen Sinn:
ANO[1]507
VOSCHA
ESIOHSKR
ILLADIP
[...]
ARDCS[...]IL
• 1 • 6 • 0 • 3 •
Die Jahreszahl 1603 am Ende der Inschrift erscheint gesichert, zumal sie sich auf der anderen Seite des Bildstockes über der Wappendarstellung wiederholt.
Das jetzige Wappen von Pleinfeld trägt im oberen Teil quer einen Bischofstab, die Darstellung im unteren rechten Viertel der Wappendarstellung am Bildstock könnte als solcher gedeutet werden. Im 17.Jahrhundert wurde das ganze Gebiet von den Fürstbischöfen in Eichstätt verwaltet.
Nun zu den Maßen des Steins: Gesamthöhe: 2,25m, 0,40m breit, 0,37m tief, Nische der Inschriftseite: 6cm tief, 25,5cm hoch, 21,5cm breit. Die Wappenseite-Nische: 6cm tief, 26cm hoch, 23cm breit.
Ausrichtung: die Inschriftseite schaut nicht zur Ortskirche von Pleinfeld, auch vor der Umsetzung nicht. Zu Erkennen auf einer älteren Darstellung in der Chronik von Pleinfeld. Die Ausrichtung war auch nicht nach Mischelbach, da das Gelände von Pleinfeld nach Mischelbach ansteigt. (Steiner 05/2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mertens, Gottfried - Chronik "Markt Pleinfeld", Pleinfeld April 1984, S.70-74
recherchiert und bebildert von Marion Strauß und Peter Steiner, Pleinfeld (Fotos von Mai 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine