Deutschland Bayern Lkr. Coburg

Tremersdorf (I)


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Zeichnung bei
Appeltshauser u.a.
(1981)

PLZ: 96486

GPS: N 50° 22.255', O 10° 56.270'

Standort: An der Bundesstraße 4, zwischen Tremersdorf und Rottenbach am östlichen Straßengraben.

Größe / Material:

Geschichte: Auf der Vorderseite ein erhabenes lateinisches Balkenkreuz. Im Querbalken die Jahreszahl 1620 eingetieft.

Sage: Kurz nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1620, zogen acht Soldaten mit drei Weibern und zwei Jungen durch den Lautergrund. Sie wollten auf eigene Weise Krieg führen und raubten und plünderten, was ihnen unter die Finger kam. Im Schloss zu Unterlauter begannen sie ihr Werk. Dabei hatte einer ihrer Kameraden in einem Versteck silberne Löffel, einen goldenen Anhänger und einen Ring mit einem wertvollen Stein gefunden.
Die "Kameraden" wollten teilen, aber der Finder war der Meinung, der Fund sei allein sein Eigentum. Kurzerhand lief er mit der Beute davon. Inzwischen hatten die anderen einige Flaschen Schnaps gefunden, und bald waren ihre Sinne benebelt. Kurz hinter Rottenbach holten sie ihren Kameraden wieder ein. Nun forderten sie ihren Anteil, aber der hatte seinen Schatz bereits im Wald vergraben. Er schwindelte ihnen vor, die Bauern hätten ihm alles wieder abgenommen.
Bald kam es zu einer Rauferei, die rohen Gesellen griffen zum Messer, und der Soldat sank, von mehreren Stichen tödlich getroffen, zu Boden. Sie ließen ihn, nachdem sie in seinen Taschen nichts gefunden hatten, liegen und zogen weiter. Die Bauern von Rottenbach beobachteten dieses traurige Schauspiel von weitem, trauten sich aber nicht, helfend einzugreifen. Als sie schließlich hinzukamen, war der Soldat schon tot.
Einer der Bauern machte sich auf und lief auf versteckten Pfaden nach Eisfeld zur Stadtwache und berichtete den Vorfall. Die lauerten den Strolchen auf, sperrten sie ein und schafften sie anschließend nach Coburg. Da der Herzog Johann Casimir befohlen hatte, gegen solch Gesindel streng vorzugehen, fackelten die Räte nicht lange und ließen sechs von ihnen mit dem Schwert richten und danach auf das Rad legen, zwei lebendig rädern und die drei Weiber und 2 Jungen, die sich dem räuberischen Troß angeschlossen hatten, zum Land hinausjagen.
Die Rottenbacher Bauern scharrten den Erstochenen neben dem Weg im Wald ein und setzten einen Stein auf sein Grab.

Quellen und Literatur:
Appeltshauser, H. / Leistner, A. / Reiter, R. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Umkreis von Coburg, 1981, S.16, 27 m.Abb.11
Göpfert, Ulrich - Die Steinkreuze zwischen Tremersdorf und Rottenbach (alte Version)
Göpfert, Ulrich - Die Steinkreuze bei Rottenbach, 2008
aktuelle Aufnahmen von Robert Ache, Cottbus (Fotos von März 2005)



Tremersdorf (II)


Zeichnung bei
Appeltshauser u.a.
(1981)

GPS: N 50° 22.179', O 10° 56.351'

Standort: An der Bundesstraße 4, zwischen Tremersdorf und Rottenbach am östlichen Straßengraben.

Größe / Material:

Geschichte:

Sage: Im Volksmund wird der Kreuzstein mit einem Mord während des Dreißigjährigen Krieges in Verbindung gebracht.

Quellen und Literatur:
Appeltshauser, H. / Leistner, A. / Reiter, R. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Umkreis von Coburg, 1981, S.16, 27 m.Abb.12
Göpfert, Ulrich - Die Steinkreuze zwischen Tremersdorf und Rottenbach (alte Version)
Göpfert, Ulrich - Die Steinkreuze bei Rottenbach, 2008
aktuelle Aufnahme von Robert Ache, Cottbus (Foto von März 2005)


Sühnekreuze & Mordsteine