Deutschland Bayern Lkr. Bad Kissingen

Untereschenbach


Blick zum Standort

die andere Seite

Detail Einzeichnung

Rest einer weiteren
Einzeichnung am
linken Armansatz

Ansicht von links

Ansicht von rechts

PLZ: 97762

GPS: N 50° 6,535', O 9° 51,253'

Standort: Ca. 300 Meter außerhalb der Ortschaft an einem Feldweg.

Größe / Material: 100:50:25 / gelber Sandstein

Geschichte: Die eingeritzte Pflugreute ist 50cm lang.

Sühnekreuz
in südwestlicher Richtung, etwa 1km vom Ort entfernt, an der alten Straße Obereschenbach-Hammelburg, Flur: Oberm Stadtweg, aus gelbem Sandstein, Mordwaffe Reute eingekratzt. [...] (Stöckner 1981)

Sage: 1. Im Wiesengrund des Eschenbaches war es den Besitzern dortiger Wiesen erlaubt, eine Stunde lang an festgesetzten Tagen ihre Wiesen zu wässern. Zwei Grundstücksnachbarn, der eine bestellte gerade seinen Acker an der alten Straße, der andere wässerte die Wiese, kamen in Streit. Aller Wahrscheinlichkeit überschritt der eine die festgesetzte Zeit und nahm dem anderen damit das Wasser weg. Im Streit verwundete der Schuldige den Rechtfertiger mit einer Happe so schwer, daß sich jener mit der Reute in der Hand noch zum Acker zurückschleppen konnte, aber dort tot zusammenbrach. So fand man ihn auf; die Reute ist abgebildet, nicht die Happe.
2. Zwei Mägde in Obereschenbach hatten auf dem Felde gearbeitet und gingen am Abend heimwärts. Sie sprachen von ihrer Arbeit und ihrer Herrschaft und kamen auch zuletzt auf die Burschen des Dorfes zu sprechen. Sie erzählten einander auch von ihrem Liebsten und siehe da, es stellte sich heraus, daß sie ihr Herz an denselben Burschen verloren hatten. Da erschraken sie wohl, aber zugleich regte sich in ihrem Herzen Haß und Rachgier. Es kam zu einem heftigen Streit zwischen ihnen. Jede beanspruchte das Vorrecht auf des Burschen Liebe und keine dachte ans Nachgeben. So mußte aus dem Streit der beiden Mädchen ein Kampf werden. Mit ihren Sicheln schlugen sie wild und unbarmherzig gegeneinander, zerfleischten sich Gesicht und Leib und ruhten nicht eher, bis sie von Blutverlust ermattet zu Boden sanken und an der Stelle sterben mußten. Ein Stein an der Kampfstätte erinnert heute noch an die unsinnige Tat. (Stöckner 1981)

Quellen und Literatur:
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreises Hammelburg, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, 14. Jg., 1958, Heft 2, S.48-49, Nr.320
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreis Bad Kissingen, Band 3, 1979, S.345, zugleich: Das Steinkreuz, 37.Jg., 1981, Heft 3
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Februar 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine