Deutschland Bayern Lkr. Weilheim-Schongau

Wessobrunn (I)


Abbildung bei
Schmidt (um 1940)

PLZ: 82405

GPS: N 47° 52,611', O 11° 1,453'

Standort: "Zöpfstraße", auf dem Gelände des Gasthofs zur Post, westlich vom Kloster Wessobrunn.

Größe / Material: 290:140:110 / Stein

Geschichte: Der Historiker Prof. Dr. Sepp ließ 1875 den Urtext des Gebetes in den Stein hauen. (Gampe 1990)

Das Wessobrunner Gebet, auch Wessobrunner Schöpfungsgedicht genannt, gehört zu den frühesten poetischen Denkmälern in althochdeutscher Sprache.
Benannt ist es nach dem altbairischen Kloster Wessobrunn, dem langjährigen Aufbewahrungsort des einzigen Überlieferungsträgers, einer lateinischen Pergament-Sammelhandschrift aus dem 9.Jahrhundert. Das Exemplar befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek, München (Signatur: Clm 22053, III). Auf Bl. 65v/66r ist zwischen lateinischen Texten das althochdeutsche Gedicht eingetragen. (Wikipedia)

Die Inschrift auf den Stein lautet:
Dat gafregin ih mit firahim firiuuizzo meista,
dat ero ni uuas noh ûfhimil, noh paum

[...] noh pereg ni uuas, ni [...] nohheinîig
noh sunna ni scein, no mâno ni liuhta,
noh der mâreo sêo.
Dô dâr niuuiht ni uuas enteo ni uuenteo,
enti dô uuas der eino almahtîco cot, manno miltisto,
enti dâr uuârun auh manake mit inan cootlîhhe geistâ.
enti cot heilac
[...] Cot almahtico, du himil enti erda
gaworachtos, enti du mannun so manac coot forgapi,
forgip mir in dino ganada rehta galaupa enti cotan willeon,
wistom enti spachida enti craft, tiuflun za widarstantanne,
enti arc za piwisanne enti dinan willeon za gauurchanne.
In der Hochdeutschen Übersetzunh heißt das: Das erfuhr ich unter den Menschen als der Wunder größtes, daß Erde nicht war, noch oben der Himmel, nicht Baum [...], noch Berg nicht war, noch [...] irgend etwas, noch die Sonne nicht schien, noch der Mond nicht leuchtete, noch das herrliche Meer. Als da nicht war an Enden und Wenden, da war der eine allmächtige Gott, der Wesen gnädigstes, und da waren mit ihm auch viele herrliche Geister. Und Gott der heilige [...] Gott allmächtiger, der du Himmel und Erde wirktest und der du den Menschen so mannigfach Gutes gegeben, gib mir in deiner Gnade rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und Kraft, den Teufeln zu widerstehen, und das Böse zurückzuweisen und deinen Willen zu tun.

Das älteste süddeutsche Sprachdenkmal ist das im Benediktinerkloster zu Wessobrunn in Oberbayern gefundene, um 750 niedergeschriebene "Wessobrunner Gebet". Die Originalhandschrift befindet sich im Bayrischen Nationalmuseum zu München; den Text hat man 1877 am Fundort in einen Gedenkstein eingegraben. (Schmidt um 1940)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schmidt, Dr. C.W. - Verborgene Schätze, Wunder und Kuriosa, Berlin um 1940, S.56
Wikipedia - Wessobrunner Gebet
hs-augsburg.de
wessobrunn.im.pfaffenwinkel.net
bairische-sprache.com
apuzik.deutschesprache.ru
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.61
Schmeissner, Rainer H. - Steinerne Flurdenkmäler in der Gemeinde Wessobrunn, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.20 (NF 5), 1993, S.18-20
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Foto vom 31.12.2007)



Wessobrunn (II)


Detail Inschrift

GPS: N 47° 52,646', O 11° 1,647'

Standort: Im östlichen Bereich des Klostergeländes.

Größe / Material: Granit, Marmor

Geschichte: Gedenkstein zur Erinnerung an die abgegangene Klosterkirche St. Petrus. Inschrift:
Hier stand die
Klosterkirche
H. Petrus dedici
erbaut 758
wieder erbaut 1065
abgebrochen 1810

Sage:

Quellen und Literatur:
wessobrunn.com - Infos
wessobrunn.com - Rundgang
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Fotos vom 31.12.2007)



Wessobrunn (III)


Blick zum Standort

die andere Seite

seitliche Ansicht

GPS: N 47° 52,611', O 11° 1,451'

Standort: In der Parkanlage des Gasthofs Post neben dem Gebetstein.

Größe / Material: 76:88:27 / Tuffstein

Geschichte: Malteserform, 15.-16.Jahrhundert.

   63. Wessobrunn (BA Weilheim), im Orte, sp.-w., 1m hoch, 90cm breit, 32cm dick. (Raich 1904)

Sage:

Quellen und Literatur:
Raich, Johann Michael - Kreuzsteine in Oberbayern, in: Deutsche Gaue, Sonderheft IV, 1904, S.13, Nr.63
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.60
Schmeissner, Rainer H. - Steinerne Flurdenkmäler in der Gemeinde Wessobrunn, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.20 (NF 5), 1993, S.20
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Fotos vom 16.04.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine