PLZ:
14770GPS:
Standort:
Über dem Westportal der Katharinenkirche (geweiht 1401) eingelassen.Größe / Material:
Geschichte:
Vermauerter Kreuzstein. Ursprung und Zweck unbekannt. Erhabenes lateinisches Kreuz, der Fuß pyramidenartig verbreitert.Sage:
Quellen und Literatur:
am Fuß |
GPS:
Standort:
Petrikapelle auf der Dominsel.Größe / Material:
SandsteinGeschichte:
Romanische Sandsteinstele (12.Jh.) als Türschwelle verbaut. Auf der Oberseite (ehemalige Trittfläche) viele Näpfchen.Sage:
Quellen und Literatur:
Ein außergewöhnlicher Fund beschäftigt derzeit Archäologen und Historiker in Brandenburg. Gleichsam die steinerne Basis der Mark
Brandenburg wurde bei Ausgrabungen in der Petrikapelle am Dom zu Brandenburg an der Havel freigelegt - eine verzierte steinerne Stele aus dem frühen 12.Jahrhundert.
Über Jahrhunderte war sie als Türschwelle verbaut und so den Blicken entzogen.
Arbeiten zum Anschluss des Kirchengebäudes an die Ringheizleitung brachten zunächst Mauerreste der halbrunden Apsis des Vorgängerbaus der Petrikapelle
zutage. Dieser Bau stammt aus dem frühen 12.Jahrhundert, schon für das Jahr 1136 ist ein Priester namens Odalricus (Ulrich) überliefert; kurz bevor Albrecht der
Bär 1157 die Burg der Heveller eroberte, wurde in dieser Kirche der letzte Slawenfürst Pribislaw-Heinrich zu Grabe getragen.
Im Verlauf der Ausgrabungen entpuppte sich ein Schwellstein, der unter dem Eingang der heutigen Kapelle verborgen lag, als aufwendig verzierte Steinstele. Ein
Kreuzmotiv mit Flechtbandkreis schmückt den Sandstein an der nun freigelegten Seite. Ursprünglich war diese Stele wohl als Grabmarkierung bei der Kirche aufgestellt
worden, sicher als Monument für eine bedeutende Persönlichkeit, wahrscheinlich für einen Angehörigen der christlich-slawischen Führungsschicht. Bei einer Vergrößerung
des Gotteshauses kurz nach 1300 hatte man sie dann als Türschwelle für das Eingangsportal im Süden zweitverwendet. Anhand der Verzierung kann man das Stück
ins 12.Jahrhundert datieren, es dürfte das beste Zeugnis romanischer Bauplastik östlich der Elbe darstellen. Der überraschende Fund ist von herausragender
landesgeschichtlicher Bedeutung, beleuchtet er doch einen frühen Aspekt der Christianisierung, über den uns die spärlichen Schriftquellen nur sehr lückenhaft Auskunft
geben.
Ziel ist es, den Stein unter fachlicher Leitung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums nun so freizulegen,
dass er von allen Seiten dokumentiert und historisch eingeordnet werden kann. Eine Herausnahme aus der Kirche ist technisch nahezu unmöglich, ruhen doch die Wände
des Eingangsportals nach wie vor auf unserem Stein.
(Pressemitteilung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum vom 29.04.2009)