Deutschland Brandenburg Lkr. Elbe-Elster

Gorden / OT von Gorden-Staupitz


Blick zum Standort
Foto: Sommer (2009)

Foto: Ache (2003)

die andere Seite
Foto: Ache (2003)

Blick zum Standort
Foto: Sommer (1979)

Foto: Sommer (1979)

Blick zum Standort
Foto: Saal (1951)

Foto: Saal (1951)

PLZ: 03238

GPS: N 51° 32.054', O 13° 37.734'

Standort: Im Ort, unter einem Baum, östlich der Einmündung "Triftstraße", 7m südlich der Dorfstraße.

Größe / Material: 95:79:31 / grauer Sandstein

Geschichte: Benennung: "Bonifatiuskreuz". Im Ort, vor der Buswartehalle, östlich der Einmündung Triftstraße, 7m südlich der Dorfstraße. Ehemaliger Standort: Am östlichen Ausgang des Dorfes, vermutlich am Orte dar Tat. Seitdem mehrfach umgesetzt. Das eingemeißelte Datum soll den Tag der Neuaufstellung am jetzigen Platz angeben.
Kopf und Schaft zur Mitte verjüngt, Arme nach außen etwas abfallend. Orientierung: N-S. In der Westseite des Kopfes 1885, darunter 22.März. Höhe: 112cm, Breite: 79cm, Stärke: 30cm. Das Kreuz ist nach Osten geneigt. (Neuber / Wetzel 1982)

Sage: 1. Die Überlieferung bringt es wohl mit dem Besitzer des Dortes, Hans von Limpach zusammen, der Anfang des 16.Jahrhunderts in einer sumpfigen Niederung, im sogenannten "Schuh" in seinem Schloß gelebt haben soll. Er plagte seine Bauern mit Abgaben und kam eines Tages selbst, um eine große Menge Flachs einzutreiben. Die Weiber der Bauern empörten sich darüber so sehr, daß sie ihren Herren voller Wut mit Flachasträhnen erschlugen. Hierzu hatte der Museumsleiter Fitzkew sogar geschichtliche Unterlagen gefunden. In einer alten Liebenwerdaer Amtsrechnung bekam der Amtmann 20 Groschen Zehrgeld, als er 1505 nach Gorden ritt, wo er sich von dem Todschlage überzeugen sollte. Als Strafe dafür mußten die Weiber das Steinkreuz, auch als Sühnekreuz bekannt, setzen.
2. Gordener Frauen haben das Kreuz setzen müssen, weil sie den Schloßherrn von Liebenwerda, der sie zu hart mit Arbeiten drückte, mit Flachssträngen erschlagen hatten.
3. Grenzzeichen der Diözese Meißen bzw. des Archidiakontates Lausitz.

Quellen und Literatur:
Jost, K. - Unsere alten Steinkreuze, in: Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda, 1916, S.79ff
Berger, H. / Nebelsieck, H. - Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, 1910, Heft 29, Kreis Liebenwerda, S.75
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1: Südteil (ehemaliger Regierungsbezirk Merseburg), in: Jahresschrift f. mitteldeutsche Vorgeschichte 36, 1952, S.152
Hoffmann, F. - Von unseren Steinkreuzen, in: Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda, 1956, S.123ff
Hoffmann, F. - Steinkreuzsagen im Kreise Liebenwerda, in: Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda, 1956, S.189f
Hoffmann, F. - Das Steinkreuz in Gorden, in: Lausitzer Rundschau vom 10.6.1968, Kreisseite Liebenwerda
Neuber, Dietrich / Wetzel, Günter - Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, 1982, S.26, Nr.19
Petzel, M. / Wetzel, G. - Geschützte Bodendenkmale der Bezirke Potsdam, Cottbus und Frankfurt/O, Teil 2: Bezirk Cottbus, 1987, S.16
Ortsakte BLDAM
recherchiert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von 2003)
Ergänzungen von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos von März 2009, 2005 und 1979)


Sühnekreuze & Mordsteine