Deutschland Baden-Württemberg Ostalbkreis

Abtsgmünd


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 73453

GPS: N 48° 53,717', O 10° 0,122'

Standort: Bei der katholischen Kirche St. Michael, Kirchstraße 13.

Größe / Material: 106:96:24 / Kalksandstein

Geschichte: Wird hier "Rechberg-Kreuz" genannt. Seit 1970/71 war das Steinkreuz als verschwunden gemeldet.
In "ostalb / einhorn" vom 21.3.1979 hat Bernhard Losch über das verschwundene Rechberger Kreuz von 1331 berichtet. Es lag viele Jahre bei Abtsgmünd, ca. 750 Meter ab Ortsmitte rechts an der Straße nach Laubach an der Böschung. Der Stamm des Kreuzes war wenige Zentimeter unterhalb der Querbalkenunterseite schräg abgebrochen.
Im Jahre 1988 wurde das Kreuz auf einem Schotterhaufen gefunden. Im letzten Moment konnte man verhindern, dass das Kreuz als Schotterunterlage zerschlagen wurde. Das Steinkreuz wurde sichergestellt, die Wiederherstellung bzw. Aufstellung veranlasst. Seit Februar 1994 befindet sich das Kreuz an der katholischen Kirche in Abtsgmünd. Niemand hatte an ein Wiederauffinden jemals geglaubt.
Von der Inschrift dieses Kreuzes sind nur einzelne Buchstaben lesbar. Die Jahreszahl 1331 befindet sich im Kopf des Kreuzes. Das Wappenrelief mit Helmzier zeigt das Wappen der Herren von Rechberg. Die Ausführung des Wappens stimmt genau mit der Wappendarstellung auf einem steinernen Grabmal von 1348 in der Kirche von Donzdorf überein.
Das Rechberg-Kreuz ist nach Bernhard Losch das Zweitälteste datierte Steinkreuz Baden-Württembergs und damit eines der ältesten datierten Steinkreuze Deutschlands überhaupt. Das Kreuz könnte sich auf einen Vertreter der Gröninger oder Heuchlinger Linie des Hauses Rechberg beziehen, der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bei einem Zweikampf gefallen sein soll. Laut Pfarrer Menrad soll es sich um eine Blutrache gehandelt haben. (Hertle 2004)

Rechts an der alten Straße nach Laubach an der Böschung liegend, ca. 750m ab Ortsmitte. Verschwunden etwa 1970/71.
Beschreibung: Sandstein. Langbalkig, besonders hoher Kopf. Ansichtsmaße ausgeglichen. Gotische Nasen, beidseitig um 4cm zurückgesetzt, jeweils an den Außenseiten des Kopfbalkens sowie an den Ober- und Unterseiten der Arme. Maße: H 100, B 100, T 23cm.
Inschrift: Gotische Majuskeln, nur einzelne Buchstaben entzifferbar. Jahreszahl 1331 im Kopf. Wappenrelief mit Helmzier, das Wappen der Herren, jetzigen Grafen von Rechberg. Die Ausführung des Wappens stimmt genau überein mit der Wappendarstellung auf einem steinernen Grabmal von 1348 in der Kirche von Donzdorf, Landkreis Göppingen, während spätere Darstellungen des Rechbergschen Wappens leicht umgebildet sind.
Das Rechberg-Kreuz von Abtsgmünd ist das Zweitälteste datierte Steinkreuz Baden-Württembergs und eines der ältesten datierten Steinkreuze überhaupt. Die Jahreszahl liefert für die Formengeschichte der südwestdeutschen Steinkreuze einen wichtigen Anhaltspunkt. – Das Kreuz könnte sich auf einen Vertreter der Gröninger oder Heuchlinger Linie des Hauses Rechberg beziehen, der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bei einem Zweikampf gefallen sein soll. (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hertle, Werner und Lotte - Sühne- und Gedenkkreuze im Ostalbkreis, Aalen 2004, S.35
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981


Sühnekreuze & Mordsteine