Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald

Breisach am Rhein


Blick zum Standort

Rückseite

Ansicht von rechts

Ansicht von links

Kranz mit Inschrift

Tafel

PLZ: 79206

GPS: N 47° 37,190', O 8° 12,460'

Standort: In der "Radbrunnenallee", vor der nordwestliche Ecke des Radbrunnens.

Größe / Material: ca. 400:77:77 / roter Sandstein

Geschichte: Benennungen: "Das Hagenbach-Türmle", "Bäckersäule".

Sie steht auf der Nordseite des Radbrunnens in Breisach. Sie sollte das Grabdenkmal sein, das die Witwe Peter von Hagenbachs auf dem Platz seiner Hinrichtung errichten liess. Sie trägt das Datum von 1476. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Totenlaterne, die durch die Bäckerzunft erbaut wurde. Die Nische barg das Bild der Heiligen Jungfrau. Ursprünglich stand sie auf dem Friedhof neben dem Münster, sie wurde 1648 neben das Hauptportal des Münsters versetzt. 1885 wurde sie auf die Südseite des Radbrunnens versetzt, dann 1983 in der Folge der Renovierungsarbeiten auf die Nordseite umgesetzt. (Claerr-Stamm 2005)

   Das Hagenbach-Türmle oder die sogenannte Bäckersäule ist ein spätgotischer Bildstock, datiert 1476, der nach der Überlieferung mit der Hinrichtung des Burgundischen Landvogtes Peter von Hagenbach in Verbindung gebracht wurde. Hagenbach war aber bereits 1474 durch ein Komplott gestürtzt worden und am 5.Jahrestag des Vertrages von Saint-Omer am 9.Mai 1474 auf dem Anger vor Breisach hingerichtet worden. Seine gut bedachte Witwe Barbara hatte bereits 1474 am Ort der Hinrichtung eine Kapelle gestiftet. Der Bildstock besteht aus einem achteckigem Schaft mit um 45° verdrehten Kapitelen von 197cm Höhe. Auf diesem steht die 110cm hohe obere Bildnische, die an den Aussenseiten mit gotischem Masswerk verziert ist. Der Kranz trägt vorderseitig und links eine Inschrift mit dem Datum MCCCCLXXVI. Ein mit Krabben verzierter Helm von ca. 90cm schliesst die Säule ab. In der oberen Nische war eine hölzerne Pieta aus der Enstehungszeit angebracht, die heute im Münster aufbewahrt wird. Unter der kleinen Nische im Schaft ist ein Portrait angebracht, in dem man den Landvogt Hagenbach erkennen wollte. Der ursprüngliche Standort der Säule befand sich vor der Westfassade des Münsters. (Durm / Kraus 1904)

Sage:

Quellen und Literatur:
Durm, Josef / Kraus, Franz Xaver - Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, Band 1, 1904, S.75
Claerr-Stamm, Gabrielle - Pierre de Hagenbach, Societe d´Histoire du Sundgau, 2005, S.189
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von September 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine