Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Rastatt

Gernsbach


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 76593

GPS: N 48° 45,868', O 8° 20,134'

Standort: Im Katz'schen Garten in der Gernsbacher Bleichstraße.

Größe / Material: 110:87:23 / roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Keglerkreuz". Ortsmitte gegenüber "Bleichstraße 20", in einer öffentlichen Anlage. Linker Arm mit Eisenklammer befestigt, Kanten und Ecken beschädigt. Form: Stattlich, regelmäßig. Seitlich rechtwinklig angesetztes Fußstück. Zeichen: Auf dem Schaft ein 54cm hohes Relief, um 5cm herausgehoben, als Kegel gedeutet. Das Fußende läuft bis zur Breite des Schafts aus. - Auf der Rückseite des Kreuzes in der Kreuzmitte zwei parallel verlaufende, waagrecht eingeritzte Linien. Datierung: ca. 15.Jh. (Losch 1981)

Sage: Das Kegelkreuz ist das Grabmal von Graf Casimir, dem letzten Ebersteiner, mit dem das Murgtäler Grafengeschlecht in der männlichen Linie ausgestorben ist. Der gute Casimir ist leider nicht sehr alt geworden. Er war gerade mal 20 Jahre alt, als er am 22. Dezember 1660 sein Leben aushauchte. Kurze Zeit vorher hat er noch geheiratet und zwar eine Gräfin von Nassau-Zweibrücken.
Die Ebersteiner waren eine wilde Sippe, mit denen nicht immer gut Kirschen essen war. Besagter Casimir war an jenem verhängnisvollen Dezembertag im Gernsbacher Lusthaus beim Kegelspiel mit befreundeten Grafen zugange. Als er diese beim Spiel betrügen wollte, war es aus mit der Freundschaft. Einer von denen war sogar so erbost, daß er dem Kegelbruder kurzerhand einen Kegel auf seinen Grafenschädel krachen liess. Das blies diesem das Lebenslicht aus. Damit war das Grafengeschlecht der Ebersteiner erloschen.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.155


Sühnekreuze & Mordsteine