Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Karlsruhe

Gochsheim (I) / OT von Kraichtal

PLZ: 76703

GPS: N 49° 6.582' O 8° 44.726'

Standort: An Straße nach Münzesheim, hinter dem Bahnübergang rechts.

Größe / Material: 72:75:18 / Sandstein

Geschichte: An einigen Stellen beginnt der Stein zu sanden.

Rillen und Schrammen; auf Kopf- und rechter Armoberseite durchgehende Einkerbung (wie Grenzmarke).
Zeichen: Große Backschaufel, Blatt in doppelten Konturen. Der äußere Kreis weist über die Seitenkanten des Kopfbalkens hinaus. Im Backschaufelblatt zusätzlich ein Winkelmaß. Datierung: ca. 15./16.Jh. Vielleicht schon 1461 als "Syverlißcreutz" oder "Seyferlinscreutz" erwähnt. (Losch 1981)

Sage: Zwei Gochsheimer Frauen, die gleichzeitig im alten Backhaus backen wollten, sollen sich gegenseitig mit "Kuchenschießern" erschlagen haben.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach



verschwundesnes SteinkreuzGochsheim (II) / OT von Kraichtal


Abbildung bei
Losch (1981)
Original

Abbildung bei
Baier (1993)
Nachbildung

GPS: N 49° 07,159', O 8° 45,150'

Standort: Am alten Weg nach Münzesheim, der von der Straße Richtung Münzesheim abzweigt, ca. 400m nördlich der Einfahrt zum "Totenweg".

Größe / Material:

Geschichte: Vermutlich Zusammenhang mit Urfehde (Friedensversprechen) von 1579:
"Ich Stoffel, Müdel bekenne hiermit diser meiner urphedens Verschrebung Demnach unnd als Ich Inn dem nechst abgeloffenen Sechsundsibenzigsten Jahre mit Philips Bayern zue Gochzheim zue Unfrieden worden und gemelten Philipsen mit einem Karste also getroffen und geschlagen das er daran verstorben [...]"
Das Kreuz wird Pauluskreuz oder Bohlisch Kreuz genannt. (Losch 1981)

Das Kreuz kann seit 1984 nicht mehr aufgefunden werden. 1986 wurde am alten Standort eine Nachbildung aufgestellt (Losch 1987)

In alten Karten ist das Kreuz an der Einmündung des heute nicht mehr vorhandenen alten Weges in die Menzinger Hohl eingetragen. Der Standort entspricht den Angaben von Losch.
Trotz mehrfacher Suche konnte die bei Baier 1993 abgebildete Nachbildung dort nicht gefunden werden. Anwohner berichteten, dass das "Pauluskreuz", nach Verschwinden des Originals, bereits zwei mal gestohlen wurde - die zuletzt angefertigte Nachbildung wurde ca. 2004 gestohlen.

Sage: Zwei Bauern sollen an dieser Stelle mit ihren Fuhrwerken einander begenet sein; als keiner ausweichen wollte, habe der eine den anderen erschlagen.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.146 (II)
Losch, Bernhard u.a. - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Nachtrag 1987, S.263
Meier, Günter - Kleindenkmale im Landkreis Karlsruhe, Karlsruhe 1989, S.18, Abb. 4
Will, Helmut - Ein Sühnekreuz in Gochsheim, in: Heimat- und Museumsverein Kraichtal e.V., 19.01.07 (eingesehen am 14.01.2008)
Baier, Bärbel - Steinkreuze, Bildstöcke und Kapellen, 1993 / 2.Aufl.1994
recherchiert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine