Deutschland Baden-Württemberg Ostalbkreis

Gschwend


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 74417

GPS: N 48° 56,533', O 9° 45,354'

Standort: In Richtung Rotenhar, links an einem Weg zum Freibad abzweigen, dann bis zum Hotel "Hötzinger", anschließend ca. 500m auf dem "Kreuzweg" bis zu einer Weggabelung. Das Kreuz steht hier rechts am Wegrand.

Größe / Material: 88:72:21 / Stubensandstein

Geschichte: Lateinische Kreuzform, übermäßig breiter Kopf, asymetrisch nach links verschoben; daher differieren die Armlängen. Armaußenflächen leicht zum Schaft hin gekippt.
Beidseitig große Pflugschar mit kleinem Schaft. Auf der Vorderseite über der Pflugschar im Kopf ein Kreuz in parallelen Konturen. Auf der Rückseite unter der Pflugschar vermutlich ein Pflugsech.
Das Steinkreuz mit deutlichen Schrammen, ein Bruch am Schaft wurde mit einer Metallklammer repariert.
Flurname: Waldabteilung "Am Kreuzstein", in der Nähe "Hungersträßle".

Sage: 1. An dem Kreuzstein unweit des Gschwender Sees soll einer den anderen wegen eines Brotes (Zweipfünder) umgebracht haben, der Thäter müsse so lang als Geist umgehen, bis er erlöst werde. (Konverenzaufsatz Gschwend, 1902 / Erwähnung bei Losch)
2. Etwa im Jahr 1850 war eine Hungersnot. Ein Mann hatte einmal einen Laib Brot, da begegnete ihm ein anderer Mann. Der wollte die Hälfte des Brotes. Doch der erste Mann wollte es ihm nicht geben, und da sollen sie sich am Kreuzstein erschlagen haben. (Schulaufsatz Gertrud Klinger, 1934 / Erwähnung bei Losch)
3. Im Dreißigjährigen Krieg brach eine Hungersnot aus. Da hatten zwei Soldaten nur noch ein Laiblein Brot. Sie gingen in den Wald und bekamen Streit. Die Soldaten erstachen einander. Als man sie fand, lagen sie über Kreuz. Nun wurde zum Andenken an sie ein Kreuz aus Stein gesetzt. Seitdem heißt der Wald "Kreuzstein". Manche Leute sagen auch, weil sich in diesem Wald zwei Wege kreuzen, heißt der Wald "Kreuzstein". (Schulaufsatz Herbert Holder, 1934 / Erwähnung bei Losch)

Quellen und Literatur:
Hertle, Werner und Lotte - Sühne- und Gedenkkreuze im Ostalbkreis, Aalen 2004, S.48
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981


Sühnekreuze & Mordsteine