Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Göppingen

Roßwälden / OT von Ebersbach an der Fils


Zustand 2011
Foto: Schnepf

Erläuterungstafel
Foto: Schnepf

Detail Inschrift
Foto: Eichenauer

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 73061

GPS: N 48° 41,685', O 9° 30,205'

Standort: Das Steinkreuz steht mitten in einem neuen Wohngebiet, links des Hauses "Im Brühl 20/1", unmittelbar an der Straße, aber sozusagen auf diesem Grundstück. Wenn ungünstig geparkt wird ist es kaum zu sehen.

Größe / Material: 76:66:16 / Sandstein

Geschichte: Der jetzige Standort kann jedoch aufgrund der Lage und Befestigung nicht der ursprüngliche gewesen sein. Es ist vielmehr zu vermuten, dass das Kreuz im Zuge der Bebauung dieses Wohngebietes an diesen Ort versetzt wurde. Inwieweit die Versetzung in der Nähe des ehemaligen Standortes in der Feldflur erfolgte, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Zustand: Gut erhalten. Schaft etwas verwittert. Fuß steckt in einem Betonfundament. Sonstige Besonderheiten: Inschrift im Kopfstück sehr verwittert und z.T. keine Buchstaben mehr erkennbar. Inschrift im Kreuzungsfeld und auf den Armen besser erhalten.

Kopfende und obere Vorderkante am linken Arm angeschlagen; Bruchstelle am Schaft repariert. Ca. 1963 neu aufgestellt. Form: Balkenenden nach Absatz, der an den Armunterkanten noch deutlich sichtbar ist, abgerundet; leicht abgeschrägte Kanten. Inschrift: Gotisch:
D 16 Jul ist Hans
Bayer, Burger und
Zoller Zu Roßwäld=

[auf seinem] aigene Acker todt gefun=
den und von einem französischen Hußaren durch
drey Hüb und Zwey Stich ohne gegebene Ur=
sach ermordet worde, da in eben solcher Nacht
der Ülmiche fleck
Süßen ist ange=
zündet worde
Karl Mayer berichtet von einer Petition der Witwe Anna Maria Bayer an die herzogliche Regierung vom 19. November 1707, in der sie ausführt: "Sintemal es sich leider gefüget, daß als verwichenen Sommer die französische Armee in das hochlöbliche Herzogtum eingedrungen, auch eine Partie davon bei Plochingen wegen der Exekution in dem Ulmischen zu stehen kommen. Hingegen aber damals das Gewild in den Früchten so großen Schaden getan, daß es nicht genugsam zu beschreiben, mein Mann solch seine Früchte zu hüten, bei Nacht auf das Feld sich begeben, dann ihn in solcher Zeit genannte Partie angetroffen und die letztere ihn mit bloßem Degen überfallen, auch so elendiglich zugerichtet, daß er nach empfangenen zwei Stich und drei Hieb über den Kopfsein zeitliches Leben unter großer Schmerzens- und Herzensangst beschließen mußte". (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von Bernd Eichenauer, Stuttgart
Ergänzungen von Thomas Schnepf, Reutlingen (Fotos vom 13.03.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine