Max Walter


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Max Walter

*  12.8.1888 in Schalhof bei Coburg
 28.6.1971  in Amorbach (?)

Lebensdaten: Domänenrat bei der Fürstlich Leiningischen Verwaltung in Amorbach
Dr. h.c.
seit 1968Ehrenmitglied des Breubergbundes

Hauptverdienste:

Ab 1932 Gründung und Aufbau des Heimatmuseums in Amorbach in der Mainzer Amtskellerei.
Max Walter brachte in das Museum neben seiner überragenden Sachkenntnis als Volkskundler und Heimatforscher viel von ihm selbst Gesammeltes ein.

Eine Würdigung zum 70. Geburtstag in: Der Odenwald, 5.Jg. H.4 (1958) S.123 f.
dto. zum 80. Geburtstag: ebd., 15.Jg. H.3 (1968), S.93-94
Nachruf: ebd., 18.Jg. H.3 (1971), S. 97


Publikationen: 1921Die Steinkreuze des östlichen Odenwaldes, H.1 der Heimatblätter des Bezirksmuseums Buchen 1920, S.15
1923Vom Steinkreuz zum Bildstock. Ein Beitrag zur badischen Steinkreuzforschung. Heimatblätter "vom Bodensee zum Main" Nummer 25, Karlsruhe 1923
1928Zur Steinkreuzforschung in Baden - Heimatland. Badische Blätter für Volkskunde ..., 15.Jg., H.1/2
1932Zur Steinkreuzforschung in Baden, in: Wartturm, Heimatblätter für das badische Frankenland, 6.Jg. 30/31, S.53
Ein Verzeichnis seiner sämtlichen Schriften, bearbeitet von K. Hallstein, in: Der Odenwald, 6.Jg. H.3, S.84-89


Nachruf:

Dr. Max Walter war der bedeutendste Volkskundler des badischen Odenwaldes. Er ist am 13. August 1888 in Schalhof bei Coburg geboren. Nach Besuch der Oberrealschule wurde er Anwärter für den mittleren gehobenen Justizdienst und wurde bald darauf als Assistent an das Justizministerium versetzt. Durch die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen der Häuser Coburg und Leiningen (Amorbach) kam Walter 1910 als Anwärter für den Rentamtmannsdienst in die Dienste des Hauses Leiningen und wurde 1912 an das Rentamt Ernsttal versetzt. Dort heiratete er seine Jugendliebe Frieda Ritter. Aus der Ehe gingen 3 Buben hervor, von denen einer im Kindesalter verstarb und einer im Krieg fiel, der letzte, Dr. Bruno Walter, war ein bedeutender Kunsthistoriker, der allerdings seinen Vater nur um sechs Jahre überlebte. Nach dem 1. Weltkrieg kehrte Walter nach Ernsttal zurück.
Max Walter wurde 1938 Leiter der Leininger Domänenverwaltung und zog nach Amorbach um, dort hatte er schon 1931 das bekannte Amorbacher Museumgegründet. Nachdem 2 Weltkrieg und einer mehrjährigen Internierung lebte er wieder in Amorbach und übernahm die Leitung des leimingischen Archivs und der Hofbibliothek. 1953 wurde ihm das Bundeskreuz verliehen.

Walter war ein unermüdlicher Forscher, der den Odenwald kannte, wie kein Zweiter. Auf seinen vielen Exkursionen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, hat er Material für sein umfassendes Archiv gesammelt, das eine reiche Quelle für die volkskundliche Forschung bietet. Max Walter war auch ein hervorragender Zeichner, viele Zeichnungen, die auf seinen Exkursionen entstanden, sind in seine Veröffentlichungen und in sein Archiv eingegangen. Walter kam schon früh mit Vertretern der wissenschaftlichen Volkskunde, mit Museumsleitern und den Schriftleitern von Fachzeitungen in Verbindung: so mit Kurat Frank in Kaufbeuren (Deutsche Gaue), Hermann-Eris Busse (Bad. Heimat, Heimatblätter vom Bodensee zum Main, Ekkhart-Jahrbuch etc), nach dem 1. Weltkrieg hatte er enge Beziehungen zu Prof Fehrle in Heidelberg, dem er sein Buch Die Volkskunst im badischen Frankenlande (1927) widmete. Auch die Odenwalder Heimatforscher Trunzer, Heimberger, Vierengel, Baader und andere mehr gehörten zum Freundeskreis, der sich oft im Hause Walter traf. Später hatte er enge Kontakte zu Prof. Dünninger in Würzburg, die dortige Philosophische Fakultät verlieh ihm 1960 nach einstimmigem Beschluss den Titel eines Dr. h. c.
Viele junge Volkskundler haben von dem Wissen Walters profitiert, so vor allem der leider so früh verstorbene Volkskundler Prof Dr. Assion in Freiburg. Am 28.6.1971 ist er dann verstorben, sein Grab ziert ein Sandsteinkreuz mit eingeritztem Pflugsech. Die Odenwälder nannten ihn "Bildstöckleswalter", wegen seines Engagements für die Flurdenkmäler, Freunde stellten ihm einen Bildstock in den Vorgarten seines Hauses in Amorbach. Sein Aufsatz "Vom Steinkreuz zum Bildstock" erschien 1923 in Heimatblätter vom Bodensee zum Main Nr 25, Karlsruhe 1923. Zahlreiche sorgfaltig recherchierte Aufsätze in der Folge befassen sich mit den Bildstöcken im Madonnenland, wobei ihn auch die Frage der Handwerker, der Stifter und des Errichtungsgrundes beschäftigte.
(Nachruf von Heinz Bormuth)


Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen zuzsammengetragen. Keine Garantie auf Vollständigkeit.
(Bilkdquelle: fankonzept.de)
(recherchiert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach)


Sühnekreuze & Mordsteine