Deutschland Hessen Odenwaldkreis

Annelsbach (I) / OT von Höchst

PLZ: 64739

GPS: N 49° 46,854', O 8° 57,787'

Standort: Am Ortsrand in der Flur Kreuzacker.

Größe / Material: 80:72:21 / Sandstein

Geschichte: Hier verlief die alte Straße nach Höchst. Das Kreuz besitzt gefaste Kanten, die Kreuzarme sind 19 cm breit.

Sage: Ein Schäfer wurde dort erschlagen und in "die" nicht sehr weit entfernte Bach geschleift. Davon wächst heute noch der Klee sehr schlecht auf einem Streifen, der vom Kreuz zum Bach zieht.
Etwas ausführlicher steht die Sage bei Wehrhan. An dieser Stelle ist zu der Zeit, in der die Gegend wenig bevölkert war, wahrscheinlich nach den Pestjahren des Dreißigjährigen Krieges, wo ganze Dörfer, z.B. Pfirschbach, Etzengesäß, Hetschbach, ausgestorben waren, ein Mann von Hummetroth auf seinem Kirchgang nach Höchst in Mörderhand gefallen. Der Mörder schleifte sein Opfer über den Acker und versteckte es in einer Hecke. Der Ort den Verbrechens, der über den Acker genommene Weg, wie auch die Hecke, sind noch heute mit einem Fluch des Himmels belastet; alles was dort wächst, ist klein und gelblich weiß. Da zur Zeit der Untat keine Menschen in der Nähe waren, so rief der Überfallene die Vögel des Himmels zu Zeugen und Rächern an. So oft nun der Mörder an diese Stelle kam, flog ihm eine Amsel ins Gesicht und bearbeitete ihn mit dem Schnabel. Das fiel der Frau des Mannes auf; die drang in ihn und suchte das Geheimnis zu erfahren. Endlich ließ er sich überreden und gestand sein Verbrechen, worauf er auf dem Breuberge gefangen gesetzt wurde. Was weiter mit dem Verbrecher geschah, weiß man nicht mehr.
Auch in einer böhmischen Steinkreuzsage verraten Vögel einen Mörder. Der Teil der Sage, der von dem schlechten Wuchs berichtet, gibt vielleicht einen Hinweis auf irgendwelche Fundamente, wie dies auch sonst schon beobachtet wurde, ein Gedanke, der bei der Nähe römischer Funde in der Haselburg bei Hummetroth nicht abwegig erscheint.

Quellen und Literatur:
Mößinger, Friedrich - Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, 1936
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.184, Ziff.6219.1
Wehrhan - Sagen aus Hessen und Nassau, 1922, Nr.154
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach



Annelsbach (II) / OT von Höchst

GPS: N 49° 47,113', O 8° 57,770'

Standort: Auf der Annelsbacher Höhe.

Größe / Material: 100:70:36 / Sandstein

Geschichte: An der in der Karte mit einem Kreuz-Symbol bezeichneten Stelle steht ein moderner Gedenkstein mit einer Bronze-Plakette. Der Text entspricht den Angaben von Riebeling (1977). Das niedrige Steinkreuz mit schmalerem Kopf als Fuß trägt die Inschrift:
HIER
WURDE AM
23. JULI
1895
LEONH. FRIEDRICH v. HUMMETROTH
UND
BARBARA HEINLEIN v. HÖCHST
VOM BLITZ
ERSCHLAGEN

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.186, Ziff.6219.8
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Foto vom 08.01.2007)


Sühnekreuze & Mordsteine