Deutschland Hessen Kreisfreie Stadt Frankfurt

Frankfurt


Im Dommuseum
Fulda ist ein
Abguß des Kreuzes
aufgestellt.

Gemälde des Malers
und Heimatforschers
Hanny Franke vom
Anfang des 20.Jh.

PLZ: 65760

GPS: N 50° 8.614', O 8° 34.136'
(Angabe für derzeitigen Standort im Stadtmuseum Eschborn)

Standort: In Eschborn, "Eschenplatz 1", im Stadtmuseum (als Dauerleihgabe des historischen Museums Frankfurt).

Größe / Material: 125:54:23 / Bockenheimer Basalt

Geschichte: Es stand bis 1933 an der Kreuzung der "Elisabethenstraße" (alte Römerstraße) mit der Landstraße Eschborn – Sossenheim, neben einem Nischen-Bildstock von 1513.
In einem Güterverzeichnis von 1339 wird bereits eine Gruppe von Kreuzen bei Eschborn erwähnt, zu der sehr wahrscheinlich auch das beschriebene Kreuz gehörte. 1933 mußte das Kreuz dem Bau der Autobahn Frankfurt-Wiesbaden (A66) weichen und kam ins historischen Museum nach Frankfurt (Saalgasse 19). 1979 schließlich gelangte es als Dauerleihgabe ins Stadtmuseum Eschborn. 2004 ging das Kreuz vorübergehend nochmals auf Wanderschaft, als es anlässlich der Bonifatius-Ausstellung vorübergehend im Vonderau-Museum in Fulda gezeigt wurde, wo auch die obige Aufnahme entstand. Grund für seine Präsentation im Bonifatiusjahr war die Bezeichnung "Bonifatiuskreuz", die es in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts erst erhielt. Der Maler und Hobbyhistoriker Hanny Franke deutete die in Kreuzungsfeld und oberem Schaftbereich eingeritzten Zeichen (abgerundete lange Rechtecke, die wie Kettenglieder aussehen, und ein Messer) als die Buchstaben HBQ und interpretierte sie als Anfang der lateinischen Wörter Hic Bonifatius Quievit, deren Übersetzung lautet: Hier ruhte Bonifatius.
Der Leichenzug, der den Leichnam des ermordeten Bonifatius von Mainz nach Fulda überführte, soll hier mit dem toten Heiligen gerastet haben. Wenn auch diese Deutung der Zeichen gewagt und umstritten ist, trauen einige Forscher dem Kreuz eine Entstehungszeit sehr bald nach der Leichnam-Überführung zu.

Das Gemälde des Malers und Heimatforschers Hanny Franke, vom Anfang des 20. Jahrhunderts, zeigt das "Bonifatiuskreuz", das heute im Museum in Eschborn aufgestellt ist, an seinem ursprünglichen Standort zwischen einem Nischenbildstock und dem Stumpf eines Kreuzes oder Bildstocks. Das Gemälde ist auf einer Informationstafel an der Bonifatius-Wanderroute (Mainz – Fulda) abgebildet. Die Aufnahme ist an den Rändern geringfügig beschnitten. (Foto 21.September 2006, Volker Rumpf)

Sage: Das Kreuz wurde zur Erinnerung am Rastplatz des Leichenzuges mit den sterblichen Überresten des heiligen Bonifatius errichtet.

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.158, Ziff. 5817.3
Förderkreis Denkmalpflege Main-Taunus-Kreis - Bildstöcke und Wegkreuze im Main-Taunus-Kreis, 1985, S.16
Verein Bonifatius-Route - Die Bonifatius-Route von Mainz nach Fulda, 2004, S.21
Recherche und aktuelles Foto von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Fotos von 2004)


Sühnekreuze & Mordsteine