Deutschland Hessen Lkr. Gießen

Laubach

PLZ: 35321

GPS:

Standort: Beim Heimatmuseum Fridericianum, Friedrichstraße 9.

Größe / Material: 122-102:64:17-20

Geschichte: Das noch vorhandene Steinkreuz in Laubach hat in den Kreuzwinkel konkave Stützen, es steht jetzt beim Heimatmuseum Fridericianum. Vorher und wahrscheinlich ursprünglich stand es am Fußweg nach Freienseen, (Distrikt Zwillingsseife) hinter dem ADAC Campingplatz. 1926 war es bereits zerbrochen und musste erstmals repariert werden, 1973 musste es dann erneut repariert werden, daher auch die zwei noch sichtbaren Reparaturstellen.
Wenn einem Denkmal am ursprünglichen Standort so zugesetzt wird, kann und muss man Verständnis für ein Umsetzen ans Museum aufbringen.

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.5420.1
Riebeling, Heinrich - Historische Rechtsmale in Hessen, 1988, Anhang: Ergänzungen zu "Steinkreuze u. Kreuzsteine in. Hessen", S.XIV, Ziff.5420.1 als gestohlen geführt
Möbus, Georg Hermann - Das Kreuz im Walde, 1947, in: Laubacher Hefte Nr. 9, 1992. Herausgeber: Heimatkundlicher Arbeitskreis, Laubach
recherchiert und bebildert von H.P. Probst, Grünberg-Queckborn
Ergänzungen von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund



Das Kreuz im Walde
von Regierungsrat Georg Hermann Möbus (1947)

Ein steinern Kreuz im finstern Wald,
bemoost, gebrochen, grau und alt;
trägt keinen Namen, keine Zahl;
und doch ein ernst und mahnend Mal!

Es gibt uns heut noch stille Kunde
von eines Bruders schwerster Stunde.
Hat ihn ein Baum zu Tod gebracht,
als der im Sturze dröhnend kracht?

Hat ihn dereinst mit Roß und Wagen
ein Absturz in den Tod getragen?
Erschlug ihn gar des Mörders Hand
an dieses tiefen Grabens Rand?

Lang ist es her. Wir wissen’s nicht.
Doch aus dem Stein die Seele spricht:
"Gedenket sein, auf dass in Frieden
ihm ew’ge Ruhe sei beschieden."

Ich stand am Stein. Ein scheuer Strahl
der Sonne grüßt zum letzten Mal.
Und aus den Zweigen raunt’s wie Klagen,
vom Abendwinde fortgetragen.
(Quelle: Laubacher Hefte Nr. 9, 1992. Herausgeber: Heimatkundlicher Arbeitskreis, Laubach)


Sühnekreuze & Mordsteine