Deutschland Hessen Lkr. Kassel

Reinhardswald

PLZ: 34376

GPS: N 51° 29,382', O 9° 31,220'

Standort: Zwischen Udenhäuser Stock und Forsthaus Waldhaus an der rechten Uferböschung der Lempe.

Größe / Material: 47:77:18 / Sandstein

Geschichte: Das sog. "Strufuskreuz" ist auf seinem tiefen breiten Fuß wieder neu befestigt, da es an der schmälsten Stelle abgebrochen war. Der obere, wohl früher freistehende Kopf fehlt; die Kreuzarme sind mit dem Kreuzstamm durch schmalere Stützwinkel verbunden. Die grobe Inschrift ist nicht mehr entzifferbar. (Riebeling 1977)

Sage: 1. Der "Freijäger" (gleichzusetzen mit Wilddieb) Strufus oder Straufus trank an einem heißen Sommertag aus dem Tiefenborn. Neben ihm im Gras lag ein mit goldenen und silbernen Platten beschlagener Gürtel. Der Förster sah Strufus, und als dieser nach seiner Büchse griff, schoß er ihn dort nieder. Der Wilderer versank im Brunnen und wurde nicht mehr gesehen.
2. Auch in Hombressen erzählt man sich Gruselgeschichten vom Strufuskreuz: Ein Mann brauchte einen festen Untersatz für seinen Ofen. Er zerschlug das Kreuz und nahm die Brocken mit nach Hause. Nachdem er die Teile als Fundament unter den Ofen gelegt hatte und diesen anbrannte, fing der Kamin furchtbar an zu qualmen und wollte nicht wieder aufhören. Der Mann bekam es mit der Angst und schaffte schleunigst die Kreuzstücke wieder an den alten Ort-und der Ofen brannte wie ehedem.
Auch hier bricht die vielfach bekannte Mär durch, daß es an solchen Orten, wo ein steinernes Kreuz steht, nicht geheuer sei und daß es dort umgeht... Vielleicht ist eine Verbindung zu suchen zu der mittelalterlichen Glashütte, die im Lempetal gestanden hat, der Forstort heißt "Schmelzhütte". Bekanntlich waren die Gläsner in den weiten Wäldern recht "rohe Kunter". (Riebeling 1977)

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4523.1
recherchiert und bebildert von M. Morell (Foto von 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine