Busdorf


Blick zum Standort

Leserichtung des
Skarthi-Stein

Abbildung bei
Schmidt (um1940)

Busdorf trägt den
Skarthe-Stein im
Ortswappen

PLZ:

GPS:

Standort: Eine Nachbildung ist im Ort (ausgeschildert) aufgestellt, der Originalstein steht im Wikingermuseum Haithabu.

Größe / Material: Kopie

Geschichte: Auf der Erläuterungstafel am Stein ist zu lesen:
Alle vier in der Umgebung von Haithabu gefundenen Runensteine sind Gedenksteine für gefallene Krieger, die in enger Verbindung zu den dänischen Herrschern des 10.Jahrhunderts in Haithabu standen.
Ein fünfter Runenstein, der ca. in das Jahr 1050 datiert, wurde 1897 im nördlichen Seitenturm des Schleswiger Doms entdeckt. Er steht heute im Archäologischen Landesmuseum, Schloß Gottorf.
Der dänische König Sven Gabelbart (ca. 987-1014) erweist seinem Gefolgsmann Skarthi große Ehre, indem er ihm diesen Gedenkstein setzt. Skarthi fiel vermutlich 983 im Kampf um Haithabu, als die Dänen die Siedlung von dem deutschen Kaiser Otto II. zurückeroberten. Zuvor hatte Skarthi seinen König auf einem Kriegszug nach England begleitet.

[...] In unmittelbarer Nähe zum Fundplatz seines Originals am Fuße eines Grabhügels steht heute die Kopie des Skarthi-Steins. Der Originalstein wurde 1857 gefunden und befindet sich nun im Wikinger Museum Haithabu. Der aus rötlichem Granit bestehende Block ist 1,73m hoch und mit fünf senkrecht angeordneten Inschriftzeilen versehen. Vermutlich handelt es sich hier um Sven Gabelbart, der einen Gefolgsmann verloren hat. Dass der König persönlich als Steinsetzer genannt wird, ist eine hohe Auszeichnung für Skarthi und deutet auf eine Freundschaft zwischen dem König und seinem Krieger hin. An der Fundstelle befanden sich einmal drei dicht beieinander liegende Grabhügel. Nur der so genannte Skarthehügel wurde wieder rekonstruiert. Der ehemals ca. 2m hohe Hügel mit einem Durchmesser von 16-18m war 1888 untersucht und ausgegraben worden. Unter einer dicken Schicht Humus und Sand befand sich in der Mitte des Hügels ein Eichenholzsarg von 2m Länge und ca. einem halben Meter Breite. Der Sarg wurde durch 28 Eisennägel zusammengehalten. Der Kopf des Verstorbenen lag in südwestlicher Richtung, jedoch war das Skelett nicht sehr gut erhalten. (Anspach / Sonnenschein 2007)

Eine jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Besiedlung des Ortsgebiets ist archäologisch nachgewiesen. Auch die Siedlungsreste des wikingerzeitlichen Haithabu und der Skarthi-Stein, ein wohl Anfang des 11. Jahrhunderts aufgestellter Runenstein, liegen im heutigen Gemeindegebiet. Der Skarthi-Stein, wurde 1857 zwischen zwei Grabhügeln im Gemeindegebiet entdeckt. Er soll an einen Gefolgsmann von König Sven Gabelbart erinnern.
Von der Busdorfer Kirche, die außerhalb des Dorfkerns liegt, wird gesagt, dass sie sich auf den Grundmauern der Kirche befindet, die Ansgar im Jahr 849 bauen ließ, als er die Wikinger missionieren wollte. Allerdings befindet sich die Kirche außerhalb des historischen Ringwalls an einer der wichtigsten Handelsstraßen in der Region. (Wikipedia)

Skarthe-Stein. Inschrift (altdänisch):
suin: kunukR: sati: stin: uftiR: skartha:
sin: himthiga: ias: uas: farin: uestr: ian:
nu: uarth: tauthr: at: hitha: bu
"König Sven setzte diesen Stein nach (für) Skarthe, seinen Gefolgsmann, der nach Westen (England) gefahren war, aber nun fiel bei Haithabu.“ Der Stein wurde 1857 südlich des Ortes Busdorf an der alten nach Rendsburg führenden Landstraße gefunden, wo diese zwischen zwei Grabhügeln ("Twebargen“) hindurchführt. 1889 fand man im westlichen der beiden Hügel die Reste eines Holzsarges und Spuren eines Skelettes. Dass Grab und Runenstein in Zusammenhang stehen, ist sehr wahrscheinlich. Der Stein wurde entweder von Sven Gabelbart (Ende 10.Jhd.) oder Sven Estridsen (Mitte 11.Jhd.) gesetzt. Wenn man annimmt, dass die Skelettreste die des auf dem Stein genannten Gefolgsmannes Skarthe sind, kommt nur Sven Gabelbart in Frage, da zu Sven Estridsens Zeit die Errichtung großer Grabhügel nicht mehr üblich war. Warum Skarthe bei Haithabu fiel, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. (Jankuhn 1986)

Ein fast tausenjähriges Heldenmal ist der Runenstein von Busdorf in Schleswig. Die Inschrift lautet: "König Sven setzte diesen Stein über Skardi, seinen Gefährten, welcher westwärts gezogen war, aber nun fiel bei Haithabu". (Schmidt um1940)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schmidt, Dr. C.W. - Verborgene Schätze, Wunder und Kuriosa, Berlin o.J. (um 1940), S.74
Jankuhn, Herbert - Haithabu. Ein Handelsplatz der Wikingerzeit, 8. neubearb. u. stark erw. Aufl., Neumünster 1986, S.70-76
Schmeissner, Rainer H. - Der Runenstein von Busdorf bei Schleswig, in Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.12, 1986, S.40-42
Anspach, Birte / Sonnenschein, Isabel - Haithabu: Die Runensteine, in: von Carnap-Bornheim, Claus / Segschneider, Martin (Hrsg.): Die Schleiregion: Land - Wasser - Geschichte. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd.49. Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2007, S.132-139 (hier S.133)
Wikipedia - Busdorf
recherchiert und bebildert von Ingo Laabs, Kiel (Fotos von März 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine