Standorte auf Landkarten


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Tabella Topographica Deß Hochfürstl. Pfaltzgräfl. Pflegambts Floßerburg
Bearbeiter: Christophorus Vogel, Pfarrer zu Regenstauf,
und Matthäus Stang, Kanzlist der Regierung in Neuburg

erstellt im Rahmen der von Pfalzgraf Philipp Ludwig (1569-1614) für das gesamte Territorium
seines Fürstentums Pfalz-Neuburg angeordneten Landesaufnahme


Bezeichnungen:


Hasnseŭl.
Hasen:seŭl.

Standort: Görnitz

Erläuterung: Der Ursprung ist bei uns in der heimatkundlichen Literatur noch nicht geklärt, am wahrscheinlichsten erscheint die Erklärung Hasensäule aus dem Deutschen Rechtswörterbuch: "[...] der sibenzehende effect oder würckung der jagd- und wildbannsgerechtigkeit ist das recht, jagd-steine, jagd- oder hägesäulen, hasen-säulen, welche die circul, crays- und gränze des wildbanns anzeigen ... aufzurichten. [...]" (Staniczek)


Bezeichnungen:


S:Nicelaŭs
Küebach
Hasenseŭl.

Standorte: Floß (I / II) | Kühbach (1 SK verschw.)

Entstehungszeit: 1600 oder 1601

Kartograph: Christophorus Vogel

Stecher:

Ausführung: handcolorierte Kupferstich-Karte

Quelle: Staatsarchiv Amberg Plansammlung 191


[...] Mit den Herrschaftsgrenzen deckten sich auch die Jagdgebiete. Um hier Übergriffe, die im Wald ja leicht unversehens passieren konnten, zu vermeiden, errichtete man sogenannte Hasensäulen aus Granit, übermannshoch, manchmal auch mit einem Kreuz oder religiösen Bildnis versehen, um dadurch Frevlerhände von ihnen abzuhalten. An der Grenze zwischen Neustadt und dem Amt Floß standen solche Hasensäulen: die erste bei Wilchenreuth am Weg nach Görnitz, die zweite am uralten, jetzt aber nicht mehr sichtbaren Gangsteig von Floß nach Neustadt zwischen Störnstein und Diepoldsreuth, östlich von dem längst abgebrochenen Kirchlein St. Salvator am Hafendeck, am Südhang des Gigl-Berges, die dritte Hasensäule befand sich gegenüber von Letzau in dem Wald "Lenz" zwischen Theisseil und Steinfrankenreuth, die vierte außerhalb Grafenreuth ungefähr da, wo von der Straße nach Frankenrieth-Waldthurn der Fahrweg nach Remmelberg abzweigt. Diese Hasensäulen erregten immer wieder den Zorn des Nachbarn, welcher meinte, sein Jagdgebiet gehe weiter. Sie wurden abgeschlagen, wobei man die im Boden eingelassenen Stümpfe stehen ließ. Eine im Jahr 1595 errichtete Hasensäule des Amtes Floß am Görnitzer Kirchsteig wurde innerhalb von 3 Jahren, also bis 1598, von den Neustädtern fünfzehnmal umgehauen. Die Flosser machten es ähnlich beim Hafendeck."
(Ascherl, Heinrich - Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a.d. Waldnaab, hrgg. von der Stadt Neustadt a.d. Waldnaab, 1982, S.161)


Sühnekreuze & Mordsteine