Deutschland Niedersachsen Lkr. Osterode am Harz

Barbis / OT von Bad Lauterberg


Rückseite

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 37431

GPS: N 51° 36,657', O 10° 25,666'

Standort: An der Ortsdurchgangsstraße am Mühlgraben.

Größe / Material: 74:59:15 / Kalkstein

Geschichte: Der Kreuzstein wird hier "Lindenstein" genannt. Der Name soll von einer Linde herrühren, die neben dem Stein gestanden haben soll. Auf beiden Seiten ist ein Kleeblattkreuz eingerillt (46:36cm). Das Kopfteil des Steines hat eine dellenförmige Vertiefung. (Müller / Baumann 1988)

Sage: 1. Ein Rittmeister ist erschlagen worden.
2. Bei einem Zweikampf zweier Ritter ist einer von ihnen erschlagen worden.
3. Ein Scharzfelder Ritter konnte zwei benachbarte Ritter, die sein Leben bedroht hatten, in die Flucht schlagen. Einen von ihnen tötete er am Anfang des Dorfes, den anderen in der Mitte des Dorfes. Zur Erinnerung daran ließ er zwei Denksteine errichten.

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4328.1
recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Sep. 2006



Barbis (II) / OT von Bad Lauterberg


Blick zum Standort

Perspektive

die andere Seite

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

GPS: N 51° 36,095', O 10° 23,360'

Standort: Das Kreuz steht am Karstwanderweg, direkt am Wahrberg, in Richtung Königshagen. Man folgt ab Barbis zunächst dem Königshagener Ring (asphaltierter Wanderweg; Markierung: grüner Punkt und schwarzes Kreuz). Am Beberteich trifft der Karstwanderweg auf diesen Weg, verläuft auf diesem eine kurze Strecke und verläßt ihn an einer Wegegabelung wieder. Hier biegt auch der Königshagener Ring vom Wanderweg mit dem grünen Punkt ab, auf dem man jedoch noch immer bleiben muss. Nach einer Weile trifft der Karstwanderweg wiederum auf diesen Weg. Bald darauf biegt er als Waldweg von dem noch immer asphaltierten Wanderweg (bis hierher also immer grüner Punkt, schwarzes Kreuz) nach links in Richtung Königshagen ab. Diesem Abzweig ist nun zu folgen. Nach etwa 150m steht das Kreuz in unmittelbarer Nähe des Karstwanderweges.
Man kann auch ab Beberteich dem Karstwanderweg direkt folgen, was jedoch ein kleiner Umweg ist.

Größe / Material: 77:65:24 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Nonnenkreuz". Vor dem Steinkreuz ein Blumenopfer.

Das "Nonnenkreuz" befindet sich auf dem Wahrberge bei Barbis, kurz vor der Siedlung Königshagen. Es stand ursprünglich innerhalb des Waldes und wurde 1930 an seinen jetzigen Standort am Waldrand versetzt. Der rechte Kreuzarm weist eine Beschädigung auf. (Kalthammer 1990)

Am Wahrberg, kurz vor Königshagen, steht am Waldweg das Nonnenkreuz. Um 1930 ist es wieder aufgestellt worden, nachdem es "aus dem Grunde herausgeholt" worden war. M: 69/64/24 Kalkstein.
Kopfteil und Schaft des Kreuzes verbreitern sich zu ihren Enden hin. Der rechte Kreuzarm ist beschädigt. Das Kreuz ist heute inschriftslos. Hermann Löns soll angeblich die Jahreszahl A.D. 1632 auf dem Kreuz gelesen haben (Lampe 1940). (Müller / Baumann 1988)

Auf dem Wahrberg bei Barbis steht am Waldrand ein Steinkreuz, das "Nonnenkreuz" genannt wird.
Geschiche und Sage sind so eng verwoben, daß eine Trennung nicht möglich ist.
Eine ältere Einwohnerin von Barbis erinnerte sich noch gut an das, was sie einmal in der Schule über dieses Kreuz lernte. Der alte Drostenhof in Barbis, ein schöner Fachwerkbau an der Hauptstraße, soll früher ein Nonnenkloster gewesen sein. Bei einem Umbau fand man noch Gänge und altes Mauerwerk. Einmal wollte eine Nonne des Klosters in die Kirche des Dorfes Königshagen gehen. Der Weg führte über den Wahrberg. Auf der Höhe wurde sie von einem starken Gewitter überrascht und von einem Blitz erschlagen. Das Kreuz aus Kalkstein wurde zur Erinnerung an diese Begebenheit aufgestellt.
Auch Hermann Löns, der hin und wieder im Südharz fischte und jagte, kannte das Steinkreuz, wenn auch nicht seine Geschichte. In der Erzählung "Im Bebertal", die 1902 oder wenig später entstanden sein muß, schrieb er: "Im Warberg zwischen den tiefen, feuchten Erdfällen, abseits vom Wege, steht ein großes graues Steinkreuz, schon tief eingesunken im Laufe der Jahrhunderte. Was es bedeutet, weiß kein Mensch zu sagen. Da habe ich manches liebe Mal gesessen und so vor mich hingedämmert. Vor mir mümmelten die Hasen am Grase des Wegrandes, hinter dem Erdfall plätzten und fegten die beiden Böcke, die in der Fichtendickung ihren Stand haben, und über ihnen ätzte der Mäusebussard am Horst in der hochschäftigen Buche seine nimmersatte Brut." (Vollbrecht 1979)

Sage: 1. Eine Nonne soll erschlagen worden sein. Nach einer anderen Darstellung soll sie erfroren sein. (Müller / Baumann 1988)
2. Einmal wollte eine Nonne des Klosters in die Kirche des Dorfes Königshagen gehen. Der Weg führte über den Wahrberg. Auf der Höhe wurde sie von einem starken Gewitter überrascht und von einem Blitz erschlagen. Das Kreuz aus Kalkstein wurde zur Erinnerung an diese Begebenheit aufgestellt. (Vollbrecht 1979)
3. Hier soll einst eine Nonne ermordet worden sein, die sich auf dem Weg vom Kloster Pöhlde zum Kloster Walkenried befand (Kalthammer 1990)

Quellen und Literatur:
Vollbrecht, U. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Harz, in: Allgemeiner Harz- Berg- Kalender für das Jahr 1979, S.91
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4328.3
Kalthammer, Wilhelm - Steinkreuze im Harz, in: Steinkreuzforschung, Monographie, Bd.6, 1990, S.49-50
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann und Rainer Vogt, Thale (Foro von April 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine