Deutschland Niedersachsen Lkr. Hildesheim

Imsen


Einzeichnungen
auf dem Scheitel

Abbildung der
Rückseite bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 31061

GPS:

Standort: Auf der Höhe des Nattenberges bei Imsen steht am Feldrain, der auch die Gemeindegrenze bezeichnet.

Größe / Material: 78:80:23 / Kalkstein

Geschichte: Der Poststein im thüringischen Stregda zeigt eine fast identische Einzeichnung.

Benennung: Kirkstein. 1976 wurde er vom Kreisheimatpfleger Kraus, Alfeld, und seiner Arbeitsgemeinschaft wieder auf seinem alten Platz aufgerichtet. Der Stein hatte vorher lange neben seinem Standort zerbrochen gelegen.
Die Vorderseite trägt eingerillt folgende Inschrift:
HIER WARD AM 6TEN JUNI 1816
EIN BRUDERMORD VERÜBT
DIE BEIDEN THAETER
STARBEN BEI WINZENBURG
UNTER DER HAND DES
NACHRICHTERS AM 30TEN
MAI 1817
Auf der Rückseite (Abb.) sind ein hacken- bzw. scharrenför-miges Gerät und die Buchstaben I S eingerillt. Von den mit Farbe nachgezogenen Zeichen, Buchstaben und Zahlen auf der Oberkante des Steines können lediglich die Hacke (Scharre) und ein kleines Kreuz in ihrer Darstellung als gesichert angesehen werden. (Müller / Baumann 1988)

Sage: Der nach längerer Krankheit vom napoleonischen Rußland-Feldzug heimkehrende Kirk wird am 6.6.1816 von seinem jüngeren Bruder und dessen Knecht Buhmann mit einer Hacke erschlagen. Die beiden Mörder wurden am 30.5.1817 gerädert und erdrosselt. Heinrich Sohnrey hat dieses Motiv des Brudermörders in seinem Roman "Der Bruderhof" verarbeitet, der 1897 erschienen ist.

Quellen und Literatur:
Müller, Werner - Wegweiser zu den Kreuzsteinen im Landkreis Hildesheim, 2001, S.39
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4025.2
aktuelle Aufnahmen von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Fotos von Juni 1996)


Sühnekreuze & Mordsteine