Riske (1981) |
Schornsteinfeger mit Besen und Schultereisen |
PLZ:
99819GPS:
N 51° 0,218', O 10° 17,150'Standort:
Der Poststein befindet sich im Mosewald, der den Eisenacher Talkessel nordwestlich nach dem Tal der Madel (Madelungen, Krauthausen) trennt.Größe / Material:
150:23-55:21 / grauer SandsteinGeschichte:
Der Poststein erinnert an ein Verbrechen aus dem Jahr 1565. Er ist kein Sühnekreuz, markiert aber den Tatort. Im Mittelalter verlief in der Nähe die Verwaltungsgrenze zwischen den Ämtern Creuzburg und Wartburg (später Eisenach), der Mord geschah auf Creuzburger Seite, was aber wohl zunächst bestritten wurde. Im Ergebnis wurde auch der Erinnerungsstein gesetzt.
- ein Postreiter wurde erfroren im Schnee gefunden. Er wurde an der Fundstelle begraben und der Gedenkstein gesetzt,
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Sage:
1. Eine feurige Kuh verwandelt sich nach einem gesprochenen Gebet in eine Birke, an der Passanten ungehindert vorbeigehen können, aber wenn man sich dann umdreht, ist der Baum verschwunden, und man kann eine Frau mit einer Ofengabel ins Feld laufen sehen.Quellen und Literatur:
Der Poststein mit nachgezeichneten Konturen. Ansichten von: Nord, West, Süd, Ost |
"Postreiter und Postschreiber, Grabdenkmal und Sühnekreuz, im Schnee erfroren und mit zertrümmertem Schädel aufgefunden - alles sind eitel Hirngespinste! Immer aber ist eine Absicht unverkennbar, nämlich die, die Bedeutung des Steines vom Namen her zu erklären bzw. zu erschließen, und die mußte zwangsläufig in die Irre führen; denn der Name bedeutet lediglich "Stein an der Poststraße". Das ist aber auch das einzige, was er mit der Post zu tun hat!"
Was war nun wirklich über den Poststein nach Max Kürschners Recherchen bekannt geworden? - vielmehr, als man zunächst erwarten dürfte.
Seit Urzeiten durchzieht die alte Heerstraße "Lange Hessen" den Mosewald von Eisenach nach Creuzburg und weiter nach Hessen. Diese Straße war somit eine
der wichtigsten, auch stark frequentierten Handelsstraßen bis zur Anlage der Chausseen Mitte des 19. Jahrhunderts im Eisenacher Gebiet, seit dieser Zeit ist betreffender
Abschnitt im Mosewald bis vor Krauthausen dann nur noch als gelegentlicher Holzabfuhrweg im Gebrauch und folglich alles damit in Zusammenhang stehende rasch in
Vergessenheit geraten.
Durch die topographischen Gegebenheiten war der Wald des Moseberges niemals völlig gerodet worden, Waldstreifen zogen sich in den Kammlagen bis gegen
Stedtfeld und Eisenach. Den Mosewald nutzten die umliegenden Dörfer und Höfe seit alters als Hutewald. Im westlichen und nördlichen Teil war das Gelände zudem
stark durch natürliche Senken und Hanglagen geprägt. Diese von den nächsten Siedlungen etwa 3-4km entfernte und unübersichtliche Geländestelle war somit der
ideale Platz für Raubüberfälle auf Reisende und Fuhrwerke.
Der erste für uns aktenmäßig belegte Überfall galt einem Krämergesellen Peter Tarnick.
Max Kürschner (a.a.O.):
"Um Martini des Jahres 1565 wurde an der Stelle des Steines ein Krämergeselle namens Peter Tranick ermordet. Die Tat wurde ruchbar; dem Mörder wurde nachgesetzt. Die ganze Gegend muß in hellem Aufruhr gewesen sein! Den Amtsuntertanen von Stregda wurden 16 Groschen 'zu vertrinken gegeben', daß sie nach geschehener Entleibung den ganzen Tag in der Nachfolge gewesen; die Pferdsdorfer erhielten 12 Groschen 'eodem causa'. Auch die Bürger von Creuzburg wurden herangezogen und waren 'den ganzen Tag in der Folge'. Ihnen wurden sogar 42 Groschen 'geschenkt'. Leider blieb der Erfolg aus! Vier Schöppen besichtigten die Leiche (Gebühr 4 Groschen), und auch der Barbier (aus Creuzburg) wurde 'zu solcher Besichtigung angesprochen und gebraucht'. Nach Erledigung aller Formalitäten wurde der Tote nach Creuzburg übergeführt und auf dem dortigen Friedhof begraben."
In Folge eines peinlichen Zuständigkeitsstreites zwischen den damaligen Amtsrichtern von Eisenach (bzw. Wartburg) und Creuzburg wurde ein
Schiedsspruch angefordert und ein Merkstein am Tatort gesetzt, um künftige Präzedenzfälle auszuschließen.
Max Kürschner (a.a.O.):
"Mit zwei 'Kleppern' ritt der Schultheiß von Creuzburg nach Eisenach, um mit 'dem Amtsverweser daselbsten dieser Tat halben Unterrede' zu pflegen. Der Erfolg ist bekannt, und der Stein sollte diesen Erfolg sichtbar werden lassen: Ich stehe auf Creuzburger Hoheitsgebiet; was hier geschieht, fällt unter die Gerichtsbarkeit des Amtes Creuzburg!" [...]
[...] Klarheit schafft auch ein Rechnungsbeleg. Wir lesen da, wenn auch nicht ohne Schwierigkeit: 20 Groschen (wurden) Michel Leinwebern von einem (d.h. für einen) Stein zu hauen und an den Ort, wo der Krämer entleibt, zu setzen, von wegen, daß zwischen den beiden Ämtern Creuzburg und Eisenach der Gerichte halber der selbige Ort streitig gewesen, aber dem Amt Creuzburg zuerkannt worden zu Lohn gegeben.
Der Mord war also nicht der unmittelbare, sondern nur der mittelbare Anlaß zur Errichtung des Steines. Wenn schon der Grenzverlauf in früheren Jahrhunderten im allgemeinen oft nicht eindeutig war, und immer und immer wieder Irrungen und Streitigkeiten zur Folge hatte, so war er in der Nähe des Tatortes besonders unübersichtlich. Mit den Fluren Stregda und Ramsborn stießen zugleich die Ämter Creuzburg und Eisenach zusammen."
Max Kürschner (a.a.O.) berichtet dann über einen zweiten, bisher unbeachteten Fall:
"Im Jahre 1641 (Dreißigjähriger Krieg) wurden im Mosewald 'zwei kaiserliche Soldaten ermordet und beraubt, ein Page vornehmen adeligen Geschlechts und ein Einspänner' (das ist ein Reiter ohne einen Burschen). Der Täter hieß Kaspar Spieß und stammte aus Ifta. Er wurde gefaßt und am 2. Januar 1642 in Creuzburg 'justifiziert'. Zwei von seinen Helfershelfern, 'die Wache gehalten und Losung gegeben', wurden zu je 100 Rtlrn. Geldstrafe verurteilt, ein dritter aber, Hans Litte mit Namen, der die beiden Soldaten von Eisenach nach Creuzburg führen sollte und dem Mörder 'Zeit und Stunde eröffnet, wann und wohin sie gehen würden', und der dann auch von der 'erlangten wenigen Beute, als böse Kleider, partizipiert und sich damit vor den beiden anderen mehr teilhaftig gemacht', mußte 150 Rtlr. Strafe zahlen und wurde auf ein Jahr des Landes verwiesen."
Die Reihe der Mordfälle endet mit einem 3. Raubmord in jüngerer Vergangenheit, Max Kürschner (a.a.O.) erinnert sich:
"Am 23. März 1920 wurde im Mosewalde der Schlosser Peter Germscheid aus Eisenach umgebracht. Erst einen vollen Monat später fand man die fürchterlich zugerichtete Leiche, tief unter Laub vergraben: Der Schädel war durch Hammerschläge vollständig zertrümmert, die Kehle durchgeschnitten und der Ringfinger abgetrennt. Die Tat erregte seiner Zeit beträchtliches Aufsehen. […] Zum Glück wurde der Täter auch ergriffen, allerdings erst nach langer Zeit und auf Umwegen […] in der Landesheilanstalt zu Hildburghausen. Dort wurde ein Gärtner namens Wundel aus Meiningen eingeliefert. Durch sein Verhalten zog er die Aufmerksamkeit im besonderen Maße auf sich. Er bezichtigte sich eines Mordes und konnte der Tat im Mosewald überführt werden. Er wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet."
Detail der reliefierten Pistole auf der Ostseite |
"Nun ist es im Leben oft so, je weniger man über eine Sache oder ein Ereignis weiß, desto größer ist die Versuchung zum Fabulieren - der Poststein beweist das zum soundsovielten Male!
1.) Hugo Peter, der unermüdliche und hochverdiente Eisenacher Heimatforscher und Sammler war der erste, der sich ernstlich mühte, Licht in das Dunkel um den Poststein zu bringen. Wie weiland Dr. Luther hat er "den gemeinen Mann auf dem Markte gefragt und ihm auf das Maul gesehen", das heißt in unserem Falle, er hat die alten und ältesten Leute in den umliegenden Dörfern ausgehorcht. In Stregda hat er folgendes erfahren:
Als der Austausch von Nachrichten zwischen den verschiedenen Orten noch spärlich war und noch keine Postkutsche das Land durchfuhr, beförderten reitende Boten die Briefschaften. Es war ein gefährlicher und beschwerlicher Dienst; die Wege waren unsicher und schlecht zu passieren, besonders im Winter, und mancher von ihnen büßte in Ausübung seines Berufes sein Leben ein. Auch im Mosewalde fand man einen solchen Postreiter einst tot auf. Im tiefen Schnee war er umgekommen. Dort, wo er lag, wurde er bestattet und auf dem Grabe zu seinem Gedächtnis der Denkstein errichtet.
(Hugo Peter - Unser Mosewald - Beiträge zur Geschichte Eisenachs, Heft 14 Eisenach 1906)
2.) Nach Ansicht eines, anderen bekannten Heimatforschers handelt es sich bei dem Stein allerdings nicht um ein Grabdenkmal, sondern um ein Sühnekreuz (?) mit einem Posthorn (?) darauf.
(Heimatpost, Beilage der "Eisenacher Tagespost" vom 7.12.1929)
3.) Aber alle guten Dinge sind drei! Unter der Überschrift "Sommerzauber auf dem Moseberg" - sie hätte tatsächlich nicht besser gewählt werden können! - kann man in der gleichen Zeitung vom 14.7.1930 schwarz auf weiß lesen:
"Und mitten im Walde erhebt sich auch der Poststein, jenes Sühnekreuz für einen ermordeten Postschreiber, der hier vor Hunderten von Jahren mit zertrümmertem Schädel (!) aufgefunden wurde." (Der Verfasser verschweigt vorsichtshalber seinen Namen!) Die Art der "mit kecklich leichter Zunge" ausgesprochenen Behauptung erlaubt eigentlich gar keinen Zweifel an ihrer Richtigkeit - aber nach diesem Rezept muß man eben verfahren, wenn man Glauben finden will! Nur keine Unsicherheit merken lassen!
Max Kürschner hiernach triumphierend:
"Am Poststein ist selbst die Wahrheit anerkannter Heimatforscher zuschanden geworden. So lehre er denn zum ersten, daß niemand alles wissen kann; auch 'mit Heimatforschung kommt man nie zu End' - und das ist gut so! Und er lehre zum andern, daß man nichts, aber auch gar nichts kritiklos hinnehmen darf. Auch die Überlieferung irrt oft und kann nie als bare Münze gewertet werden - von heimatkundlichen Zeitungsaufsätzen in diesem Zusammenhange ganz zu schweigen! Diese doppelte Erkenntnis, am Poststein neu gefestigt, wäre ein Gewinn, der höher anzuschlagen ist als die in Aussicht gestellten Preise, wäre Lohn, der reichlich lohnet, - und das mag für etwa Enttäuschte ein Trost sein!" [...]
[...] "Und nun noch ein Wort über den Stein selbst: Müde, vom Zahn der Zeit stark angenagt, von Moos und Flechten überwuchert, hat er sich bedenklich weit vornüber gelegt. Auch an seiner Höhe scheint er etwas eingebüßt zu haben. Nicht ohne Mühe gelingt es, etwas Bildhaftes auf ihm zu entdecken. Peter freilich berichtet (a.a.O.): Auf der westlichen Seite des Steines tritt das Profil einer, stehenden oder aufrechtsitzenden männlichen Gestalt hervor. Ein Bein mit Fuß ist sicher zu erkennen; weiter aufwärts aber werden die Umrisse verschwommen; Haupt und Kopfbedeckung lassen sich kaum noch feststellen. Das Bildwerk auf der östlichen Seite ist zu sehr zerstört, als daß man etwas darüber sagen könnte. Aber bei dieser Betrachtungsweise ist wohl der Phantasie allzu reichlich Spielraum gegeben worden. Das einzige, was sich mit absoluter Sicherheit erkennen läßt, und zwar heute noch wie vor 40 Jahren, als ich zum ersten Male sinnend und forschend vor jenem rätselhaften Steine stand, ist eine Art Kurzschwert oder Dolchmesser, das Symbol des Rechts bzw. der Gerichtsbarkeit (die männliche Gestalt Peters mit Bein und Fuß? Freilich mit dem Kupferstecher). Die Künstlerhand Hanns Bocks bestätigt das in ausdrucksvoller Weise. Aus mancherlei Gründen wird man eine größere Bildhauerarbeit auch kaum erwarten dürfen, vor allem, wenn man bedenkt, daß für die schwere Arbeit des Behauens und Setzens nur 20 Groschen gezahlt wurden. (Der Stein wiegt mindestens 6 bis 8 Zentner.) Für das Geld konnte man nicht mehr verlangen! Und was hätte dargestellt werden sollen?
An dieser Stelle enden wir mit Max Kürschner und wenden uns einem weitereren verdienter Heimatforscher - Kurt Langlotz zu, er schreibt zum Poststein:
Der "Poststein" steht an der alten Poststraße zwischen Eisenach und Creuzburg, die von Eisenach her bei Ramsborn von der Landstraße nach rechts abbiegt und heute keine Bedeutung mehr hat.
Nach einer knappen halben Stunde etwa trifft man auf ihn rechts vom Wege. Er hat die Form einer rechteckigen Pyramide, ist um 1,25m hoch und neigt sich, stark verwittert und beschädigt, dem Wege zu.
Während man noch um die Zeit des ersten Weltkrieges auf einer Seite die Figur einer männlichen Gestalt zu erkennen meinte, war das Bildwerk auf der andern nicht mehr zu identifizieren. Dafür sind auf dem unteren Teil des Denkmals noch Reste einer Zahl oder eines Namens zu erkennen gewesen. Heute sagt man, daß sich auf der Vorderseite ein Schwert oder Dolchmesser und auf der Rückseite ein eingeritztes Posthorn finde.
Sicherlich an Hand dieses Befundes erzählen die Stregdaer Bauern von einem Postreiter, einem ihrer Vorfahren, namens Steffan Lutz, der hier zu Tode gekommen und bestattet worden sei. Doch ist diese Lesart von einer andern überholt, die sich auf einen Akteneinblick stützt. Danach hat es 1565 einen Rechtsstreit zwischen den Ämtern Eisenach und Creuzburg gegeben. Durch die Ermordung eines Krämergesellen Peter Tränick an dieser Stelle ausgelöst, begannen nach seinem Begräbnis in Creuzburg die Auseinandersetzungen um die Zuständigkeit in dieser Mordsache. Beide Amtleute glaubten von der Lage des Ortes der Untat her dafür verantwortlich zu sein, bis Creuzburg recht behielt und einem Michel Leinweber den Auftrag gab, einen Stein zu hauen und zu setzen. Aus diesem Tatbestand abzuleiten, daher handele es sich um einen Grenzstein, ist nicht schlüssig. Der Anlaß war der Mord an dieser Stelle. Deshalb zeigte der Denkstein eine Figur und einen Namen oder eine Zahl. Daß er zugleich als Grenzstein gesetzt wurde, ist gelegentlich aus ähnlichem Anlaß auch bei Steinkreuzen der Fall gewesen."
Nach einer Geländebegehung mit Erwin Riske beschlossen Eisenacher Bodendenkmalpfleger im Herbst 1986 den stark geneigten und somit
gefährdeten Poststein wieder aufzurichten. Dies gelang und mit finanzieller Unterstützung des Kulturbundes wurde eine erläuternde Tafel neben dem Flurdenkmal
angebracht.
Wenden wir uns abschließend dem Problem der dargestellten Figuren zu, nach Langlotz, Riske und Kürschner handelt es sich dabei um eine "männliche Figur"
oder um ein "Kurzschwert", als "Beleg" für diese Annahme wird die Skizze des talentierten Eisenacher Zeichners Hanns Bock ins Feld geführt. Doch diese Annahmen
sind wohl falsch.
Im Ergebnis der ungewöhnlichen Lichtverhältnisse Anfang Mai ließen sich die beiden Figuren in der Kontur nachzeichnen. Es handelt sich in beiden Fällen um Feuerwaffen -
Pistolen bzw. Arkebusen - frühe Formen der Handfeuerwaffen, die mit Lunte oder Radschlossmechanismus gezündet wurden. Derartige Waffen waren die bevorzugte
Ausrüstung von "Schnapphähnen" (Schnapphahn - technischer Teil einer altertümlichen Pistole oder Gewehr, z.B. an einer Flinte). Schnapphähne nannte man wohl
schon vor dem 30-jährigen Krieg die Wegelagerer und Straßenräuber im Volksmund.
Bei der Sichtung zeitgenössischer Illustrationen konnte der charakteristische Aufbau dieser auch im Volksmund als "Schießprügel" bezeichneten Waffen - wegen
des kolbenartig verdickten Endes am Handgriff nachvollzogen werden.
Schießprügel - die Pistolen waren Vorderlader, sehr umständlich zu Laden und konnten jeweils nur einen Schuss abgeben, der Schütze konnte damit aber im
Nahkampf diese am Lauf haltend, wie eine Keule bzw. Streitkolben benutzen und damit weiterkämpfen. Als Distanzwaffen waren die Pistolen im Kampf anderen
Waffen (Schwert / Säbel / Spieß) überlegen. Üblicherweise führten Reiter stets mehrere geladene Pistolen bei sich.
Zugleich konnte das Rätsel der "Posthörner" gelöst werden. Es handelt sich dabei um die für den Schützen unentbehrlichen Pulverhörner, diese hat es in
unterschiedlichen Formen, z.B. auch als Lederbeutel mit metallenem Mundstück gegeben.
Der Steinmetz, der den Poststein anzufertigen hatte, war darum bemüht, die Tatwaffe(n) so charakteristisch wie möglich darzustellen. Durch die Verwitterung
des Steines gingen aber nach und nach wichtige Details und somit der Sinn der beiden oberen Figuren verloren, aus den "Pulverhörnern" wurden "Posthörner" und der
Stein erhielt seine wahrscheinlich irreführende Legende angedichtet.
Wie wusste doch schon Max Kürschner zu vermelden: "Auch die Überlieferung irrt oft und kann nie als bare Münze gewertet werden."
(Manfred Beck, Wutha-Farnroda, 2007)