Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Warendorf

Albersloh (I)


Abbildung bei
Brockpähler (1963)
Rückseite

PLZ: 48324

GPS:

Standort: Ecke Bispingweg - Sendenhorster Straße, in einer Gruppe von vier alten Fichten, daneben: Sitzbank.

Größe / Material: 158:65:12 / weißlicher Sandstein

Geschichte: Sockelmaße: 126:92:40cm, er besteht aus vier übereinander gesetzten Einzelteilen, mit Zement verbunden. Das Steinkreuz ist auf der Rückseite mit einem massiven Stahlgestell am Sockel verankert. Der Sandstein verwittert sehr stark, besonders der Sockel. Die Inschrift im Sockel ist inzwischen unlesbar.

500 Meter südöstlich vom Dorfe stößt der Prozessionsweg der Albersloher Fronleichnamsprozession auf die Straße Albersloh - Sendenhorst. Hier steht unter einer Gruppe von vier mächtigen, efeubewachsenen Kiefern ein Steinkreuz von 120cm Höhe auf fast gleichhohem Sockel. Es ist reich verziert. Die Balkenenden sind kleeblattförmig gestaltet. Der Korpus ist im Flachrelief aus dem Stein gehauen, darüber schwebt ein Engelskopf, unter den Füßen des Gekreuzigten ist in einem Dreieck, dem Zeichen der Dreieinigkeit, das Auge Gottes als Symbol der Allwissenheit dargestellt. Der Sockel zeigt die "Mutter der sieben Schmerzen". Auf der Rückseite des Kreuzes befindet sich folgende Inschrift:
A. 1641 den 17.
jfanuari ist ihm
Herrn entschlaffen
der Ern-
achtbar
Herman
Ernst. A. 1641 den
. 7.Januarius ist
ihm Herrn entschlaffen
die Dogentsame j Elisabetha V. dem Alls nachgelaßen
Weitrib
Herman
Ernst
deren Seh-
len Gott
genedigh
sey. Amen
I • B • R • E •
Horst
Elisabeth von dem Alls stammte wahrscheinlich von dem nahen Hofe Schulze Zuralst (zur Alst). Kirchenbücher, die genaue Auskunft geben könnten, sind aus dieser Zeit nicht erhalten. Dort, wo auf dem Kreuz der Tag ihres Todes angegeben ist, ist heute eine eiserne Stützstange befestigt, die dem Kreuz auf dem Sockel seinen Halt gibt. Dadurch ist eine Ziffer zerstört worden, entweder eine "1" oder eine "2". Im ersten Fall wäre die Bäuerin am 17. Januar 1641 zusammen mit ihrem Mann gestorben, und wir könnten annehmen, daß das Denkmal ein Gedächtniskreuz sei, das an den plötzlichen, vielleicht gewaltsamen Tod des Ehepaares im Dreißigjährigen Kriege erinnert. Ich vermute aber eher, daß der 27. Januar der Todestag der Ehefrau war, denn sonst hätte es keinen Sinn, daß die Inschrift von der "nachgelassenen Witwe" des Hermann Ernst spricht. Das Kreuz wäre in diesem Fall das Grabmal des Ehepaares, das erst in späterer Zeit auf den augenscheinlich jüngeren Sockel gestellt wurde und so eine schöne Wiederverwendung als Wegedenkmal fand. (Brockpähler 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.23
Brockpähler, Renate - Bildstock und Baum, Wegebilder in der Landschaft. Westfälischer Heimatkalender, Münster 1963, S.170
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne



Albersloh (II)

GPS: N 51° 51,655', O 7° 44,525'

Standort: "Bispingweg", an der Einmündung in die L586 (Straßenname: "Alst"), ca. 5m neben Albersloh I.

Größe / Material: 162:46:26 / Kalkstein

Geschichte: Der Denkstein an einen Mord trägt folgende Inschrift:

RICHARD
WEICKART
OBERLANDJÄGER
ERMORDET AM
14. MAI 1925

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine