Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Steinfurt

Alstedde / OT von Ibbenbüren


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 49477

GPS: N 52° 15,918', O 7° 44,417'

Standort: Ledder Straße, 300m stadtauswärts vor Kreuzung (Kreisverkehr) mit den Straßen "Fordweg" und "Dörnebrink", an der linken Straßenseite im Wald, ist von der Straße aus zu sehen.

Größe / Material: 127:59:21 / Sandstein

Geschichte: Der Sandstein, mit sehr vielen Kieselsteineinschlüssen. Überall Verwitterungen. Die 2 Bruchstellen wurden mit je 2 Stahlklammern und Zement wieder verbunden. Kopf oben links,vorn abgeschrägt. Rechter Arm abgeschrägt.

Steinkreuz, 135x60x32cm, aus grobkörnigem Ibbenbürener Sandstein vom Schafberg, in einer Sockelplatte aus gleichem Gestein. Es steht östlich von Ibbenbüren an der Ledder Straße in der Nähe des Kilometersteins 1,7. Das Kreuz war zerbrochen; es ist 1912, mit Eisenklammern zusammengefügt, 30 Meter südlich vom alten Standort wieder aufgestellt und 1962 bei der Straßenerbreiterung erneut geringfügig zurückversetzt worden.
Dolle deutet das Kreuz als "Bannmeilenzeichen" des Kirchortes Ibbenbüren, das genau 3000 Schritt vom Ortsmittelpunkt entfernt stehe. Er hat unmittelbar bei dem Kreuz ein Steinbeil gefunden. - Etwa 1000 Meter weiter in Richtung Ledde liegt ein Urnenfeld, der "Heidenkirchhof". (Brockpähler 1963)

In einem Wäldchen am nördlichen Rand der Landstraße 594 steht ein schlanker Kreuzstein, auf dessen grober Kieseloberfläche noch schwach ein Ritzkreuz erkennbar ist. Bis 1912 stand er 30 Meter nördlich seines heutigen, beim Straßenbau von 1962 nur geringfügig veränderten Standorts.
Über Alter und Funktion dieses Kreuzes gibt es keine belegbaren Hinweise; auch hier existiert nur die spekulative Ansicht von R. Dolle, daß es ein Bannmeilenkreuz des Kirchortes Ibbenbüren aus dem frühen Mittelalter sei. Er belegt seine Vermutung mit der Feststellung, daß es genau 3000 Schritt vom Ortsmittelpunkt entfernt steht. Allerdings trifft diese Entfernung auf keinen der anderen Kreuzsteine Ibbenbürens zu. In einem Bericht über "Die Denkmäler der Vergangenheit" von 1821 ist zu lesen, daß sich an zwei verschiedenen Stellen des Kirchspiels Ibbenbüren neben halb zerstörten Kreuzen plump ausgehöhlte Steine befunden hätten, die der Sage nach zur Taufe der Heiden gedient haben sollen.
Der Schaft des Kreuzes ist zweimal durchgebrochen, und zwar etwa in der Mitte und am Ansatz des Querbalkens. Beide Bruchstellen wurden 1912 mit je zwei Eisen verklammert und mit einer Zementfuge geflickt. Der rechte Kreuzarm ist schräg abgebrochen, die Ecken des senkrechten Balkens sind bestoßen. Die Oberfläche ist stark ausgewaschen, so daß die grobe Kieselstruktur des Steines offenliegt. (Breuing 1985)

Sage: Die Sage berichtet, daß hier die ersten Christen der Gegend getauft worden seien. Das "Taufbecken", ein ausgehöhlter Stein, habe noch in unserer Zeit neben dem Kreuz gelegen. - In einem Bericht über "die Denkmäler der Vergangenheit", den die Regierung Münster 1821 dem Oberpräsidenten erstattet, heißt es unter "Ibbenbüren": "An zwei verschiedenen Stellen des Kirchspiels Ibbenbüren finden sich neben halb zerstörten steinernen Kreuzen plump ausgehöhlte Steine, welche der Sage nach zum Taufen der Heiden gebraucht worden sind".

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.38-39
Breuing, Rudolf - Barocke Wegebilder und Kapellen im Kreis Steinfurt, 1985, S.405
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine