Deutschland Nordrhein-Westfalen Kreisfreie Stadt Münster

Amelsbüren


Rückseite

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

Foto aus den
Aufzeichnungen
Wilhelm Böckmanns
von 1935

Kirchenbuch-Abschrift
Böckmanns von 1935

PLZ : 48165

GPS: N 51° 54,31', O 7° 35,262'

Standort: "Kappenberger Damm", ca. 30m südlich des hauses Nr.481, an der gegenüberliegenden Straßenseite hinter dem Straßengraben.

Größe / Material: 87:64:19 / weißlicher Sandstein

Geschichte: Der Sandstein ist sehr verwitterungsempfindlich, die Inschrift auf der Vorderseite ist inzwischen gänzlich abgewittert. Die rückseitige Inschrift wäre unter Umständen noch lesbar, mit etwas Aufwand zur Abholzung des Dickichts wegen Zugänglichkeit, Reinigung, Lichtverhältnissen usw.
Das Steinkreuz hat keinen Sockel, es sitzt etwas lose und hat ca.5° Neigung zum Straßengraben hin.
Brockpähler liest im Kirchenbucheintrag von 1792 10 Uhr als Zeitpunkt des Auffindens, wo hingegen Böckmann in diesem Eintrag 6 Uhr liest.

Steinkreuz aus Sandstein am Kappenberger Damm zwischen Münster und Amelsbüren, nahe bei der 1816 abgebrochenen "Höllenburg", dem Gefängnis des Münsterschen Domkapitels, an das heute nur noch der alte Name eines Bauernhofes Helle und die "Galgenkämpe" erinnern. Es steht in der Wallhecke unweit des Kilometersteins 4,4, ist aber um einige Meter vom ursprünglichen Standort versetzt. Größe: 88x63x19cm.
Inschrift vorn: Anno 1793 SB, Rückseite: Ein Vater unser Ave Maria für...
Die Buchstaben SB bedeuten Schulte Böing. Im Amelsbürener Totenbuch steht folgende Notiz: "Raban S. Böing, Schulzensohn und Fuhrknecht, ist den 22. Dez. 1792 ohneweit Waterbecks Kamp von dem Damm in den Graben gefallen zuerst und hernach nach dem Mühlenfelde gegangen; ist den 24. Dez. auf dem Mühlenfelde ohneweit Müllenberg todt aufgefunden des Morgens um 10 Uhr". Nach der Überlieferung soll er - durchnäßt und erschöpft - bei strenger Kälte den Heimweg nicht gefunden haben und erfroren sein. (Brockpähler 1963)

Raban Schulze Böing, Schulzensohn und Führkraft ist den 22. xbr [Dezember] ohneweit Waterbeckskamp von dem Damm in den Graben gefallen, zuerst, und hernach nach dem Mühlenfeld gegangen [...] ist den 24. xbr [Dezember] auf dem Mühlenfeld unweit Mühlenberg tot gefunden des morgens 6 Uhr. (Auszug aus dem Kirchenbuch von 1792 / Text aufgeschrieben von Lehrer Böckmann 1935)

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne
Hinweise und ergänzende Infos von H. Vennemann / Heimatverein Amelsbüren
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.23-24
Kirchenbuch von 1792 / Text aufgeschrieben von Lehrer Böckmann 1935


Sühnekreuze & Mordsteine