Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Lkr. Gütersloh
Bokel
PLZ:
33790
GPS:
N 52° 2.390', O 8° 20.910'
Standort:
In einer Waldecke in Bokel.
Größe / Material:
140:72:24 / Kalkstein
Geschichte:
"Haller Schäferstein", Steinkreuz aus sehr
porösem Kalkstein, dem bei Rothenfelde und Laer anstehenden sogenannten "Piepstein". Das Kreuz steht an einer Wallhecke im
Bokeler Felde, 500m nordöstlich des Hofes Lülf (jetzt Meyer), zu dem es gehört (Meßtischblatt 3916 Halle, Planquadrat 3455/5767
Mitte, 1 1/2cm vom linken Rande). In unmittelbarer Nähe verläuft die alte Brockhäger Landstraße.
Hier lag früher das Gut Hachhove, ein "Gerichtshof", von dem nur noch die Kuhlen alter Fischteiche und Wirtschaftsgebäude
erhalten sind, die nun zu einem Bauernhof gehören. (Brockpähler 1963)
Sage:
1. Jahr für Jahr hüteten hier einst zwei
Schäfer ihre Herden, verträglich wie ihre genügsamen Tiere. Doch eines Tages gerieten Sie um ein schönes Mädchen
in Streit und erschlugen sich mit ihren eigenen Hirtenstäben.
2. Zwei Schäfer haben sich hier im Streit um die Hude (oder aus Eifersucht) gegenseitig erschlagen.
3. Bei dem Kreuze spukt es. Früher haben Leute nächtlich einmal nach einem Schatz unter dem Kreuz gegraben, aber nur
einen eisernen Topf gefunden. Danach stand das Kreuz schief, bis es von dem Bauern Meyer wieder aufgerichtet wurde.
4. Aberglauben verhinderte die Versetzung des Steines. Als einst in der Abenddämmerung der Grasstreifen, auf dem es steht,
umgegraben werden sollte, klangen aus einem dichten Eichbaum Uhu-Rufe. Die Tagelöhner, die hier bei der Arbeit waren, glaubten,
die toten Schäfer zürnten, weil sie den Stein gefährdet sahen. Sie warfen die Arbeitsgeräte fort und flohen.
Quellen und Literatur:
• Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.57
• aktuelle Aufnahme von Joachim Rau