Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Gütersloh

Borgholzhausen


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 33829

GPS: N 52° 6,116', O 8° 18,009'

Standort: Frei-Straße 25, Kultur- und Heimathaus, im Lapidarium hinter dem Gebäude. Die Erläuterungs-Tafel weist das Steinkreuz als "Wegekreuz vom Schulzen Garten" aus.

Größe / Material: 120:90:16 / Kalkstein.

Geschichte: An der Hauswand angemauert. Der abgebrochene Fuß und linker Arm wurden ersetzt.

Ältester bekannter Standort war das Wegedeieck an der Abzweigung des Weges nach Westbarthausen. 1900 wurde es unweit vom Ortseingang in die Gartenmauer der Villa Knaust eingemauert. Als 1974 oder 1975 die Straße verbreitert wurde und deshalb die Gartenmauer entfernt wurde, wurde das Kreuz ohne den später hinzugefügten Schaft im Hof der Firma Schulze, Inhaber Knaust, liegend im Boden eingelassen. Der linke Kreuzarm ist abgebrochen und mit Zement am Kreuzschaft befestigt. (Müller / Baumann 1988)

Steinkreuz aus Sandstein mit abgerundeten Balkenenden, sehr verwittert. Der zu kurze Schaft ist später ergänzt worden. Das Kreuz steht an der Straße vom Bahnhof zum Ort, nicht weit vom Ortseingang, eingemauert in die Gartenmauer der Villa Knaust. Früher stand es 6-8 Schritte vom jetzigen Platze entfernt im Wegedreieck, an der Abzweigung des Weges nach Westbarthausen. 1900 wurde es an die jetzige Stelle gebracht, weil es umgefallen war.
Bei Beerdigungen wurden hier nach altem Brauch die Landschüler, die zur Leiche sangen, von den Stadtschülern abgelöst. Im heutigen Grundsteuerkataster heißt die Stelle "Am Kreuze", im Urkataster der früheren Vogtei Halle und Borgholzhausen von 1692 "vor dem Kreutz" oder "am Kreuze". In einer Urkunde im Borgholzhauser Pfarrarchiv aus der Zeit zwischen 1500 und 1523 (undatiert) findet sich die Angabe "vor dem Crucen". Es steht aber nicht fest, ob dieselbe Örtlichkeit gemeint ist. (Brockpähler 1963)

Sage: Zwei Brüder haben sich hier gegenseitig mit Sicheln oder Sensen umgebracht.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.57-58
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3915.1
recherchiert und bebildert von: Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgische und Anhaltische Meilensteine e.V.


Sühnekreuze & Mordsteine