Deutschland Nordrhein-Westfalen Märkischer Kreis

Kierspe


Foto aus dem
Heimatarchiv Kierspe
entst. zw. 1930-1960

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ : 58566

GPS: N 51° 6,363', O 7° 32,676'

Standort: Ca. 8km südwestlich außerhalb der Stadt. Haus-Nr.: "Dorn 1". In die nördliche Hauswand, neben der dortigen Eingangstür, auf 2,5m Höhe eingemauert.

Größe / Material: 94:86:? / Sandstein

Geschichte: Bei einem nachträglichen Verputz des Hauses wurde das Steinkreuz ausgespart, sichtbar belassen und konserviert. Die Inschrift ist noch sehr gut lesbar:
AO•1
60•6
DEN 25
FEBRV
IST
DER ERBARE HANS IM DORN IN SEI
NEM HAVSE MEIT SWEIN SOHNEN
MEVS VND PETER SEINER SCHNOER
VND ZWE DIENSTMEDDE ERBARMLICH
ERMOR
DET
Vergleicht man die drei Aufnahmen, so fällt sofort das veränderte dritte Zeichen in der zweiten Zeile auf. Bei Brockpähler nicht vorhanden, später als "1" interpretiert (Foto Heimatarchiv), neuerdings als Punkt sichtbar. Die Inschrift berichtet vom Mord an Hans aus Dorn, seinen Söhnen Meus und Peter, seiner Schwiegertochter und zwei Dienstmägden am 25 Februar 1606.

Im äußersten Südwestzipfel der Gemeinde Kierspe, dort, wo die Grenzen der Gemeinden Kierspe, Rönsahl und Marienheide zusammenstoßen, liegt das jetzt geteilte Bauerngut Dorn. Man erreicht es von Kierspe aus nach 5km Weg auf der Wanderstrecke 9 kurz vor der Lingeser Talsperre, oder mit dem Wagen, indem man von der Straße Kierspe-Rönsahl 1km hinter Kiersperhagen links abbiegt (Wegweiser "Benninghausen").
Hier ist ein Steinkreuz, angeblich aus Grauwacke, in die Wand des zu Anfang des 19. Jahrhunderts gebauten Hauses neben der Haustür eingemauert. Es ist 95cm hoch und 86cm breit. Das Kreuz ist mit gelb-brauner Farbe gestrichen, die Schrift schwarz nachgezogen. Die gut lesbare Inschrift besagt: Anno D 1606 Den 25 Febru ist der Erbar Hans Zum Dorn in Seinem Hus Mett zwein Sonnen Meus und Peter Seiner Schnoer (Schwiegertochter) und zwe Dienstmedde Erbärmlich Ermordet. Darunter in einem Schild eine Hausmarke. Die Mörder wurden gefaßt und gehängt. Daran erinnerte bis zu ihrer Zerstörung durch Feuer im Jahre 1907 die "Galgenbuche" auf der Höhe zwischen Dorn und Benninghausen, wo jetzt ein neuer Baum steht. (Brockpähler 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.80
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne
Hinweise / Ergänzungen von Ulrich Finke und dem Heimatverein Kierspe


Sühnekreuze & Mordsteine