Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Recklinghausen

Lembeck


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 46286

GPS: N 51° 45,817', O 7° 01,819'

Standort: In der Bauerschaft Beck, am "Speckinger Weg", 200m vor dem Hof Haane, Hausnr. 91. Hier ist neben der linken Straßenseite ein Trafohäuschen, 8m weiter steht das Steinkreuz, 3m vom Straßengraben entfernt im Wald.

Größe / Material: 56:44:16-21 / Sandstein

Geschichte: Vorn und hinten ist der Umriß eines Schuhs eingraviert, die (Sohlen-) Fläche ist wenige mm erhaben, Größe: 25cm hoch, 10cm breit.
Diese "Stiefelsohle" (s. Brockpähler) entspricht aber nicht einmal der heutigen Schuhgröße 40, vermutlich noch weniger, da es derart spitz zulaufende Schuhe nicht gibt. Sie wären daher nur als Symbol anzusehen (auf dem die bei Brockpähler aufgeführte Sage von Komatzki beruht).

Steinkreuz aus Sandstein, "Mordkreuz" genannt. Es steht nahe einer Wegespinne gut 1½km östlich Lembeck in der Nähe des am Midlicher Mühlenbach gelegenen alten Hofes Haane am Waldrand. Das Kreuz ist tief in den Boden gesunken, stark beschädigt und verwittert; vom rechten Arm ist nur noch der Ansatz vorhanden.
Maße: Höhe 56cm, Breite 42, Dicke: unten 21, oben 16cm. Der Schaft verjüngt sich von 30cm Breite am Grunde auf 19cm am Kopf. Zeichen: Vorn und auf der Rückseite ist je ein rechter Fußabdruck ("Stiefelsohle") leicht erhaben aus dem Stein herausgearbeitet. (Brockpähler 1963)

Sage: Ein wandernder Schustergeselle wurde an dieser Stelle von seinem Wanderkameraden erschlagen. Der Steinmetz hat seine und des Mörders Fußspur in den Stein eingemeißelt. Nach Jahren zog es den Mörder zur Stätte des Verbrechens zurück. Man ertappte ihn, wie er versuchte, ob sein Fuß in den Abdruck am Kreuz paßte. So verriet er sich selbst und wurde auf dem Galgenberg hingerichtet. Wenn die Kreuzarme den Boden berühren werden, ist der Mörder entsühnt. An der Stelle erschrecken noch heute Katzen und Hunde mit feurigen Augen in der Geisterstunde den Wanderer. (Komatzki 1925)

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.29
Komatzki, in: "Kalender der Herrlichkeit" Lembeck 1925, S.37ff
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine