Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Steinfurt

Püsselbüren / OT von Ibbenbüren


Blick auf die
Denkmalgruppe

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 49477

GPS:

Standort: Gegenüber der beschilderten Straßen-Abzweigung "Niedersachsenring", in einer Gruppe von Linden, ca. 5m rechts neben einem ca. 5m hohen steinernen Kruzifix.

Größe / Material: 126:88:24 / Sandstein

Geschichte: Änderungen gegenüber Brockpähler: Seine Angabe "2km westlich von Ibbenbüren" ist inzwischen falsch (alle km-Steine auch), die Ortsgrenze ist viel weiter nach außen gerückt, ist jetzt praktisch schon innerorts, da am Niedersachsenring großes Neubaugebiet erschlossen. Die genannte Abzweigung Uffelner Straße ist aber ca. 250m entfernt (westlich). Die benannte dicke Kalksteinplatte habe ich nicht auffinden können, vielleicht ist sie verschüttet. Die als unpassend bezeichnete Kalksteinplatte könnte aber doch genau zu Ibbenbüren passen, der gesamte Südabhang des Teutoburger Waldes besteht aus Muschelkalk (hier auch 4 (stillgelegte) Kalkbrennereien, und noch aktive Zementfabriken). Die Straße ist nach 1963 noch mindestens 1 x stark verbreitert worden, sodaß das Steinkreuz möglicherweise zurückversetzt worden ist. Die Bezeichnung "Wallhecke" trifft auch nicht mehr zu, hier jetzt nur Gebüsch und Sträucher.
(Wallhecken, bestehend aus Erdwällen mit dichter Busch- und Baumbepfanzung, sind typisch für das gesamte Münsterland, früherer Zweck: Schutz gegen Wind-Erosion bei relativ kleinen Ackerflächen 5-10ha, wie in England: sog. "Englische Parklandschaft", sehr aufgelockertes, ansprechendes Landschaftsbild mit immer wiederkehrenden Baumgruppen, auch auf das Münsterland zutreffend).
Die von Breuing genannte Beschmierung mit Teer ist jetzt nicht mehr vorhanden.
Vordere Kopfecken abgeschlagen, linker Arm oben: hinten und vorne sowie hinten unten Ecken abgeschlagen, ev. auch geschabt (verwittert). Schaft auf linker Seite stark abgeschlagen, ev. auch geschabt, ansonsten überall mäßig verwittert. Rückseite: unauffällig.

Steinkreuz aus Karbon-Sandstein vom Schafberg, 135x87x23cm, in eine Sockelplatte eingelassen. Es steht neben einem Kruzifix vor der Wallhecke am "Püsselbürener Damm", 2km westlich von Ibbenbüren an der Abzweigung der Uffelner Straße.
Sage und Deutungsversuch: Auch dieses Kreuz soll die Stelle bezeichnen, wo bei der Einführung des Christentums den Bekehrten die Taufe gespendet wurde. Dolle schreibt 1932: "Es soll auch bei diesem Kreuz ein sogenanntes "Tauf­becken" gelegen haben. Neben dem Kreuz liegt noch eine dicke Kalksteinplatte, ca. 3/4qm groß, die geologisch gar nicht nach Ibbenbüren paßt."
Er deutet das Kreuz aber gleichfalls als "Bannmeilenkreuz" des Kirchortes Ibbenbüren. - Die Platte ist heute nicht mehr vorhanden. (Brockpähler 1963)

Hart am Straßenrand steht neben einem neogotischen Kruzifix von 1858 ein ziemlich großer, derb bossierter Kreuzstein ohne erkennbare Einritzungen, so daß eine Zeitbestimmung anhand formaler Merkmale nicht möglieh ist. R. Dolle schreibt 1932, daß bei diesem Kreuz ein Taufbecken gelegen haben soll, und datiert es deshalb in die Zeit der Einführung des Christentums in Ibbenbüren, also in das 9, Jahrhundert. Die sehr exakte Ausführung des waagerechten Kreuzbalkens läßt aber eine so frühe Entstehung als ziemlich unwahrscheinlich erscheinen.
Das Kreuz ist an einigen Ecken und am unteren Schaftende bestoßen und oberflächlich zum Teil abgewittert. Auf der Vorderseite sind noch deutlich Spuren einer Beschmierung mit Teer aus den 30er Jahren zu erkennen. (Breuing 1985)

Sage: Auch dieses Kreuz soll die Stelle bezeichnen, wo bei der Einführung des Christentums den Bekehrten die Taufe gespendet wurde.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.39
Breuing, Rudolf - Barocke Wegebilder und Kapellen im Kreis Steinfurt, 1985, S.403
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine