Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Steinfurt

Recke (I)


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

Bild des 1961
zerschlagenen
Steinkreuzes
Brockpähler (1963)

Abbildung bei
Breuing (1985)

PLZ: 49509

GPS: N 52° 22.167', O 7° 43.067'

Standort: An der Südseite der alten Dionysiuskirche (Hopstener Straße, jetzt Jugendheim).

Größe / Material: 155:82:21 / Sandstein

Geschichte: In der Mitte eingeritzt: kleines Kreuz (46:30cm). Das Steinkreuz ist mit einer Metallklammer an der Wand befestift. Reparierte Bruchstelle am Schaft.

Zwei Steinkreuze aus Karbonsandstein vom Schafberg standen bis 1961 an der Rückseite der alten katholischen Kirche links und rechts vom Eingang. Sie sind in unbekannter Zeit nach dort versetzt worden, Dolle vermutet, beim Bau der Kirche 1752. Der ursprüngliche Standort ist nicht bekannt.
Beim Umbau der alten Kirche zu einem Jugendheim wurde eines der Kreuze im März 1961 vollständig zerschlagen, das andere vorläufig in den Hof des Kindergartens geschafft, wo es zur Zeit noch liegt.
Das erhaltene Kreuz hatte, aufgestellt, die Maße 138x82x22cm; dazukommt ein jetzt abgebrochenes Schaftende von 50cm. Der Stein hat auf der Vorderseite ein eingeritztes Kreuz; auf der Rückseite sind in neuerer Zeit die Buchstaben FB eingeritzt worden.
Das zweite Kreuz war 143x86x20cm groß und ohne Zeichen.
Deutungsversuch: Dolle hält die Kreuze für kirchliche Grenzzeichen oder auch für "Bannmeilenkreuze". Die obere Kante des auf dem erhaltenen eingeritzten Kreuzes ist winkelförmig eingekerbt; darin sieht Dolle ein M und das Hoheitszeichen des Bistums Münster, zu dem Recke bis um 1200 gehörte. (Brockpähler 1963)

Bis zum Jahre 1961 standen diagonal in den Ecken der damals die Südwand der alten katholischen Kirche in Recke abstützenden Strebepfeiler seitlich des Südportals zwei schlichte Steinkreuze, die beim Umbau zum Jugendheim entfernt wurden. Während der eine zunächst im Hof des Kindergartens gelagert und vor einigen Jahren wieder am alten Ort aufgestellt wurde, hat man den anderen vollständig zerschlagen.
Das noch existierende Kreuz ist heute mit zwei Eisenklammern bündig an der Südwand befestigt. Es ist auf der Vorderseite mit einer Kreuzritzung versehen, deren Kontur am oberen Balkenende V-förmig eingesenkt ist. Die Herkunft diese und des zerstörten Kreuzes ist unbekannt. Beide standen schon nach Ausweis einer Fotografie im Jahre 1893 neben der Kirche.
Das erhaltene Kreuz war im Unterteil des Schaftes schräg durchgebrochen und ist mit einer Zementfuge geflickt. Am Querbalken sind etliche Ecken abgebrochen. Der lebhaft geäderte, ockerbraune Stein ist an der gesamten Oberfläche stark ausgewaschen. (Breuing 1985)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.43
Breuing, Rudolf - Barocke Wegebilder und Kapellen im Kreis Steinfurt, 1985, S.515
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne



Recke (II)


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

GPS: N 52° 22.083', O 7° 43.167'

Standort: Hauptstraße, Abzweig Wieboldstraße. Eingemauert in die äußere Friedhofsmauer der jetzigen evgl. Pfarrkirche.

Größe / Material: 65:35:? / Sandstein

Geschichte: In die Umfassungsmauer der alten romanischen Kirche ist ein kleiner Kreuzstein eingemauert. Es ist eine oben abgerundete Platte mit der im Flachrelief herausgearbeiteten Kreuzigungsgruppe, darüber die Jahreszahl 1785. Die Figuren sind sehr verwittert. Über die Bedeutung des Kreuzes ist nichts bekannt. (Brockpähler 1963)

Das kleine, aus dem groben Steinbecker Sandstein gehauene Relief ist in eine neuere Bruchsteinmauer eingelassen, die den ehemaligen Friedhof der evangelischen Kirche von der Wieboldtstraße abtrennet. Nur noch undeutlich ist am oberen Rand eine Zahl sichtbar, die wohl 1789 bedeutet. Über die Herkunft und ehemalige Funktion des Bildwerks ist nichts bekannt.
Deutlich erkennt man noch im Zentrum der Darstellung ein Kreuz unter dem die Umrisse zweier Figuren sichtbar sind, die wahrscheinlich Maria und Johannes bedeuten. Die Proportionierung läßt die Hand eines im figürlichen Darstellen völlig ungeübten Steinhauers erkennen. (Breuing 1985)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.44
Breuing, Rudolf - Barocke Wegebilder und Kapellen im Kreis Steinfurt, 1985, S.513
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine