Österreich Burgenland Bezirk Mattersburg

Marz (I)


seitliche Ansicht

Abbildung bei
Paul (1975)

Skizze bei
Schneeweiß
(1971/77)

PLZ: A-7221

GPS: N 47° 43,103', O 16° 25,182'

Standort: Unterhalb der Pfarrkirche auf dem "A. Salzer-Platz".

Größe / Material: 140:95:35

Geschichte: Es ist vermutlich das älteste Steinkreuz des Burgenlandes. Ursprünglich stand es auf einer Böschung an der Straße nach Mattersburg und wurde von den Marzern als "Türkenkreuz" bezeichnet. Heute steht es vor dem Pfarrheim auf dem A.Salzer-Platz. Das Maltesterkreuz auf radförmigem Feld mit einem mächtigen dreiseitigen Sockel (unter der Erde) ist ein mittelalterliches Gemarkungs- oder Sühnekreuz. Es wurde 1988 restauriert. (marz.at)

   Das Scheibenkreuz, das auch als Kreuzstein mit einem erhabenen Relief eines Malteserkreuzes gewertet werden könnte, steht derzeit am Platz vor dem Kirchenaufgang.
   Nach Wilhelm Gerlich: "Der Templerorden im Burgenland" soll es sich um das älteste Steinkreuz im Burgenland handeln und er vermutet, daß es ein Grenzkreuz sei, wobei er sich auf eine Grenzurkunde aus 1202 bezieht.
   Brandlhofer hingegen sieht im Marzer Kreuz ein Sühnekreuz und verweist auf ähnliche Kreuze in Deutschland aus dem 12. bis 13.Jh.
   Da aber die Gegend von Mattersburg, zu dessen Landgericht später auch Marz gehörte, im 15. und 16.Jh. ein Pfandlehen der "Puchheimer" war (siehe Waldviertel) dürfte das Kreuz wahrscheinlich aus dieser Zeit stammen, wofür auch seine Größe spräche, wobei die Frage - Sühnekreuz oder Hoheitsgrenze - offen bleiben muß, zumal weder sein ursprünglicher Standort noch eine Legende bekannt ist.[...] (Paul 1975)

Das wahrscheinlich älteste Steinkreuz im Burgenland ist jenes von Marz, das möglicherweise eine Grenzmarkierung zwischen zwei Grundherrschaften gebildet hat. Es wird aber auch mit Ritterorden in Zusammenhang gebracht, und zwar sowohl mit den Maltesern (Johannitern) als auch mit den Templern; dies ist erwähnenswert auch deshalb, weil besonders die Templer immer noch in der Überlieferung herumgeistern [...] (Schneeweis 1971/77)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schneeweis, Emil - Steinkreuze (Sühnekreuze) in Salzburg, Niederösterreich und im Burgenland, 1971/77, S.3
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, Nr.65, S.43
marz.at - Kulturbauten und Sehenswürdigkeiten (eingesehen am 20.05.2008)
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos von April 2008)



Marz (II)


Wappendarstellungen

GPS: N 47° 43,117', O 16° 25,317'

Standort: Unterhalb der Pfarrkirche auf dem "A. Salzer-Platz".

Größe / Material: 430cm hoch

Geschichte: Gotische Totenleuchte. Hier eines der wenigen Beispiele für eine gedrehte Säule, eine schöne Abart des gotischen Schaftes, tritt um 1500 auf.

Die Säule stand früher "bei den Beeten" auf dem Weg nach "Klettendorf" und wurde 1969 auf den A. Salzer-Platz versetzt. Die gotische, im ganzen Burgenland einzige Säule dieser Art, stammt aus dem 15.Jahrhundert. Auf einem Würfelsockel sitzt ein sechsseitiger Pfeiler, der in eine spiralenförmige Säule übergeht. Sie trägt auf einer vierseitigen Platte das Lichthäuschen (vorne offen), das in einen gedrehten Kegelstumpf nach oben ausläuft. Die beiden äußeren Seiten des Lichthäuschens zeigen Wappenschilder, die mit Pflugscharen und Hirtenhörnern verziert sind. (marz.at)

Sage:

Quellen und Literatur:
marz.at - Kulturbauten und Sehenswürdigkeiten (eingesehen am 20.05.2008)
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos von April 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine