Österreich Niederösterreich Bezirk Horn

Kotzendorf / OT von Gars am Kamp


Abbildung bei
Hula (1948)

PLZ: A-3571

GPS: N 48° 35.482', O 15° 42.583'

Standort: An der Kreuzung am westlichen Ortseingang.

Größe / Material:

Geschichte: Benennung: "Dickes Kreuz", "Türkenmarterl". Der Bildstock wird den Raaberkreuzen von 1598 zugeordnet, zumindest wurde er in dieser Zeit umgewidmet.

[...] Als die Türken Ende des XVI.Jahrhunderts in Ungarn einfielen, drangen sie bis zur Festung Raab vor, die im Jahre 1594 in ihre Hände fiel. Die Festung war einer der Hauptstützpunkte gegen die Türken und die Nachricht von der Wiedereroberung der Stadt durch den Grafen von Schwarzenberg im März 1598 wurde überall mit dem größten Jubel aufgenommen. Ein kaiserliches Patent, von Rudolf II. am 25.4.1598 erlassen, ordnete an, "dass in Österreich allenthalben die Niedergefallenen Creuz und Marterseullen wieder aufgericht, die Geschedigien ausgebessert und zu Ewiger Gedächtnuss diese deutsche Carmina eingehauen werden sollen:

Sag Gott dem Herrn Lob und Dank
dass Raab ist kommen in der Christen Hand
Den 29. Martii im 1598 Jar.

Es wurden aus diesem Anlasse auch eigene Kreuze errichtet, von denen uns noch einige erhalten blieben, u.zw. in Korneuburg, Leitha-Prodersdorf, Kotzendorf und an anderen Orten. (Hula 1948)

Forscher-Wiki - Menschen in Bildstöcke eingemauert

Sage: In den Bildstock soll ein Türke eingemauert worden sein.

Quellen und Literatur:
Hula, Franz - Die Bildstöcke, Lichtsäulen und Totenleuchten Österreichs, 1948, S.37, 79 und Tafel 12/1
Calliano, Carl - Der eingemauerte Türke, in: Niederösterreichischer Sagenschatz, Bd.V, Wien 1936, S.143-144
Garser Marterlwanderwege, hrgg. vom Fremdenverkehrsverein Gars am Kamp, 2003, S.8
Sachs, Elisabeth - Der eingemauerte Türke, in: Sagen und Mythen im Raume Gars, hrgg. Von der Marktgemeinde und FVV Gars am Kamp, 2.Auflage 2008, S.33
Gerth, Sven - Warum wurden Menschen in religiöse Andachtsmäler eingemauert?, in: Pomniki Dawnego Prawa, Heft 5, März 2009, S.30-57
aktuelle Aufnahmen von Ulrike Schmutz, Informationsbüro für Kultur und Tourismus, Gars am Kamp (Foto von Februar 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine