Österreich Salzburger Land Salzburg-Umgebung

Eugendorf (I - III)

PLZ: A-5301

GPS: N 47° 51,854', O 13° 7,768'

Standort: Beim 2. Kreisverkehr Richtung Neumarkt, in der Fußgängerunterführung unterhalb des Parkplatzes beim Sparmarkt.

Größe / Material: Nachbildungen

Geschichte: Ein altes Foto zeigt drei niedere verwitterte Steinkreuze, die man in den 70-er Jahren auf einem Betonsockel vereinigt hatte. Früher standen sie ca. ½m voneinander entfernt. Schon vor einigen Jahren dürften diese Kreuze entfernt worden sein und sind dann durch Neue ersetzt worden (in Größe und Material allerdings nicht originalgetreu). Im Volksmund wurden sie einst Franzosenkreuze genannt, sie sind aber viel älter, nämlich ca. 400-500 Jahre. Man vermutet, daß es Sühnekreuze sind, oder ein Beisetztungsort für Selbstmörder oder Todesverbrecher, weil sich früher nicht weit von hier, nördlich, bei Seekirchen die Hinrichtungsstätte befand. Erwähnenswert ist aber auch, daß es ein Stück weiter auf der Bundesstraße, auf halber Wegstrecke nach Henndorf, den Ort "Drei Eichen" gibt. Der Chronist Pf. Raudauer berichtet, daß im 18.Jh. beim "Ort der drei Kreuze" eine Kapelle existiert hatte, die schon damals wegen Baufälligkeit renoviert werden mußte. Auch soll es dort eine Bildtafel gegeben haben.

[...] Heute allerdings ist an dieser Stelle ein "Kreuzungskleeblatt" und die Kreuze sind nicht aufzufinden. Ob sie vernichtet oder vorübergehend anderswo aufbewahrt sind, war nicht zu erfahren. Eugendorf gehörte zum Landgericht Hallwang. (Paul 1975)

Fünf Minuten außerhalb Eugendorf, an der Kreuzung der Straße Eugendorf-Thalgau mit der Reichsstraße Salzburg-Linz stehen 3 verwitterte Steinkreuze je ½M. von einander entfernt. Das dritte abgebrochen. Maße: mittl.: 30:36:15 / Conglomerat, rechtes: 26:37:17 / Conglomerat. (Eysn 1897)

Sage: 1. Man sieht in der nacht dort zuweilen ein Lichtlein
2. Am Kreuzweg ist es in der Nacht nicht geheuer.
3. Nach einer Überlieferung des Koppler Vikars Augustin Winklhofer (um 1800) soll einst ein Seekirchner Kooperator in der Mitte des 16.Jht. im Winter in der Gegend von Reitershausen (liegt in der Nähe von den drei Kreuzen) im Schneesturm ums Leben gekommen sein und noch lange Zeit gemahnte dort ein steinernes Kreuz an diesen tragischen Tod [...]

Quellen und Literatur:
Eysn, Marie - Über alte Steinkreuze und Kreuzsteine in der Umgebung Salzburgs, in: Zeitschrift für Österreichische Volkskunde, 3.Jg., 1897, S.65-79. Heft 3
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, Nr.29-31
Peuckert, W.E. - Ostalpensagen, 1963, Nr.43, S.28
Eugendorfer Heimatbuch, hrg. von Stiftspfarrer Andreas Radauer, 1987
Rupert in Seekirchen (300 Jahre Kollegiatstift), hrg. vom Stiftspfarramt Seekirchen, 1979, S.48
sagen.at
recherchiert von Karoline Bumba, Salzburg, März.2007
aktuelle Aufnahme von Roman Oberauer


Sühnekreuze & Mordsteine