Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Ahrweiler

Wehr (I)

PLZ: 56653

GPS: N 50° 25,476', O 7° 12,399'

Standort: Das hohe Steinkreuz steht in einer kleinen Grünanlage an der Kreuzung "Marktstraße" / "Galenberger Weg".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Unter einem INRI-Schild die Darstellung der Kreuzigung. Am Schaft eine eingerillte Inschrift von welcher nur der Name MICHEL WEBR und die Jahreszahl 1762 zweifelsfrei entziffert werden konnten.
Seit 2011 ist unter dem Kreuz eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht:
Michael Wehrbrunn (1703-1771) u. seine Ehefrau Maria Britz (1714-1781) stifteten 1762 dieses Votivkreuz. Michael Wehrbrunn war Gerichtsschöffe u. Kirchenmeister bzw. Kirchenrechner. Er musste die Schulden, welche die Bürger bei der Kirche hatten, eintreiben. Das Ehepaar blieb kinderlos. Der Name Wehrbrunn ist von Weber abzuleiten. Er deutet darauf hin, dass dieser Zweig der Webers in "Wehr geboren ist". In alten Akten schreibt sich der Urgroßvater v. Michael noch Wilhelm Weber. Die Inschrift des Kreuzes gibt, außer den Namen, noch einige Rätsel auf. Sie lautet: "1762 MICH ELWEB RVNIN WERGR IS FUN UNDAN MARIA BRESI MES. B.R.O M".

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 8.09.2006)
Ergänzungen von Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Wehr (II)


Kruzifix

Detail Totenkopf

Neu errichtet
veröffentlicht bei
Müller-Veltin (1980)

Zustand 1973
bei Straßenbau
veröffentlicht bei
Müller-Veltin (1980)

GPS: N 50° 24,833', O 7° 11,633'

Standort: B412 von der A61 nach Kempenich, 500 Meter auf der Böschung vor Abzweig nach Wehr.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Unfallgedenkkreuz für den am 16.02.1827 auf der Jagd tödlich verunglückten Peter Degen aus Wehr.
Aufsatz mit Kruzifix, darunter Totenschädel mit gekreuzten Knochen. Auf dem Sockel eine plastisch gestaltete Kartusche mit Inschrift.

62. AM 16TEN FEMB(ru)W(ar) 1827 IST PETER DEGEN V(on) WEHR IST (sic) IN DIESER GEGEN(d) AUF DER JEGT DURCH EIN UNGLÜCKSFALL DOTD GEBLEBEN.
Anm. II 46: Philipp Lamby in Die Eifel (Zeitschrift des Eifelvereins, Düren) 1954, S.59; nach Aufzeichnungen in der Pfarrchronik Wehr, wo auch über die Geschehnisse näher berichtet wird. Es handelt sich um ein Unfallkreuz (Abb.452f. Is.62), das der Vater des am 16.2.1827 tödlich Verunglückten in Auftrag gegeben hatte. Die Aufstellung erfolgte im gleichen Jahr am 27.12., und zwar an einem vielbegangenen Weg, während an der ziemlich unzugänglichen Unfallstelle ein kleines Kreuz nur mit der Jahreszahl aufgestellt wurde (vgl. Kapitel VII).
Anm. VII 48: So in zwei Fällen bei Kreuzen für Personen, die auf der Jagd durch Unfall erschossen wurden. Das hohe Kreuz Abb.452f. stand bis 1973, weit sichtbar auf einer Höhe, am Verbindungsweg Wehr-Rieden (vgl. II, Anm.46). "Die eigentliche Unfallstelle liegt etwa 400m nordwestlich inmitten eines schwer zugänglichen Dickichts, durch ein kleines, schmuckloses Kreuz mit der (gleichen) Jahreszahl 1827 gekennzeichnet" (Philipp Lamby a.a.O.). (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.37 Anm.46, S.121 Anm.48, S.152, Abb.452 u. 453
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (III)


Blick zum Standort

Aufsatz

Inschrift

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 25,297', O 7° 13,113'

Standort: Von Glees kommend am Ortseingang (L82) in der "Gleeser Straße".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Auf einer Erläuterungstafel ist zu lesen:
Dieses schöne Votivkreuz zeigt die heilige Familie "Maria - Jesus - Josef" beim Spaziergang. Die Inschrift lautet "ÄGIDIUS SCHARENBACH S. H. F. (sein Hausfrau) CATHARINA GEBORNE BECKERS 1776".
Ägidius Scharrenbach (1720-1774) ist der Sohn v. Ägidius Scharrenbach (1664-1734) der das barocke Votivkreuz in der Hauptstraße Ecke Winkel errichten ließ.
Vater u. Sohn waren Gerichtsschöffen. Im Sprachgebrauch älterer Bürger wird auch vom "Doktesch-Kreuz" gesprochen was wohl auf die Tätigkeit des Vaters, der als "medicus herbarius" Kundiger der Heilpflanzen bekannt war, zurückzuführen ist. Das Kreuz stand ursprünglich etwa 200m weiter von hier entfernt an der Straße Richtung Glees. (BVV Wehr e.V. 2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.336
Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V.
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (IV)


Blick zum Standort

Kartusche mit
Inschrift

GPS: N 50° 25,300', O 7° 12,658'

Standort: "Hauptstraße" / Ecke "Kirchstraße".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Auf einer Erläuterungstafel ist zu lesen:
Die Inschrift in der Schriftkartusche lautet "CRUX AVE SPES UNICA" darunter "ANTONIUS PALM EXTRUXET 1712".
Übersetzt: "Gegrüßt sei das Kreuz, unsere einzige Hoffnung, Anton Palm ließ mich 1712 errichten". Der Familienname Palm entwickelte sich aus dem Vornamen des Palmen (Palmarius) Schneider, der 1630 in Wehr im Zuge der Hexenprozesse hingerichtet wurde. Anton Palm lebte von 1675 bis 1736 in Wehr u. war Junggeselle geblieben. Sein Onkel Balthasar Palm war von 1701-1705 "praetor wehrensis" Schultheiß im Ort. Mit Anna Maria Palm (1855-1922) starb als letzte Vertreterin des Namens Palm, der Familienname in Wehr aus. (BVV Wehr e.V. 2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V.
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (V)


Blick zum Standort

Inschrift

seitliche Ansicht

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 25,166', O 7° 12,858'

Standort: In der "Gartenstraße".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Die Inschrift dieses sehr schönen Kreuzes lautet "IOANES WILER 1743". Die Zuordnung des Johann Weiler ist nicht genau zu bestimmen. Laut Kirchenbuch stirbt am 30.Januar 1743 der Junggeselle Johann Weiler aus Wehr. Es könnte sich um den 1714 geborenen Sohn des Gerichtsschöffen Johann Weiler u. der Johanna Palm oder den 1720 geborenen Sohn v. dessen Bruder Wilhelm Weiler u. Magarethe Loth handeln. Die "Weilers" waren damals eine einflussreiche Familie in Wehr. Großonkel Johann Weiler gest. 1712, als auch Cousin Philipp Weiler gest. 1770, waren Schultheiß in Wehr. Von Schultheiß Johann Weiler zeugt ein Grabkreuz auf dem Vorplatz der Kirche. (BVV Wehr e.V. 2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.76
Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V.
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (VI)


Blick zum Standort

Inschrift Sockel

GPS: N 50° 25,353', O 7° 12,898'

Standort: "Niederzissenerstraße" / Ecke "Mittelstraße".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Steinkreuz auf Sockel mit Nische im Kreuzungsfeld. Auf dem Querbalken die Jahreszahl 16 91. Auf dem Schaft im Flachrelief: griechisches Kreuz auf Sockel / Stab (Vortragekreuz?). Inschrift auf dem Sockel:
WILHELMVS
PERASSVM
SEIN HAVS
Ob Steinkreuz und Sockel ursprünglich zusammen gehörten ist unklar.

Dieses Kreuz besteht leider nur noch aus dem Fragment des oberen Teiles. Es stand ursprünglich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Inschrift lautet "WILHELMUS PERASSUM SEIN HAUS" dann müsste folgen "Frau Catharina Poits". Wilhelm ist ein Sohn v. Johann Pirosson auch Welsch Jannes genannt, der vermutlich mit den Pächterfamilien der einstigen Eisenhütte um 1620 aus Belgien o. Frankreich nach Wehr gekommen ist. Der Bruder v. Wilhelm, Michael Pirosson (1645-1724) war Ordensmitglied im Kloster Steinfeld u. gilt als der Barockkünstler, welcher die Wehrer-Kirche von 1702 ausgestattet hat. Wilhelm starb 1719 in Wehr. (BVV Wehr e.V. 2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V.
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (VII)


Aufsatz mit
Gekreuzigtem

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 25,510', O 7° 110'

Standort: Auf dem Steinberger Hof.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Aufsatz mit Gekreuzigtem, unter den Händen und Füßen Engelsfiguren die das Blut Jesu auffangen. Auf dem Sockel die Inschrift:
ANNO
1664
IN•DIE•
EHR•GO
TTES•
JOHANN
ES•LOT•
VND•S
EINE•HA
VSZFR
AW•CA
TRINA
Beide Teile sind mit Eisenklammern verbunden.

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.370
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (VIII)


Kartusche

GPS: N 50° 25,215', O 7° 12,930'

Standort: "Hauptstraße" / Ecke "Im Winkel".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Dieses barocke Votivkreuz mit Sakramentsnische wurde zu Lebzeiten des Ägidius Scharrenbach (1664-1737) u. seinem Cousin Anton Weber (1669-1725) errichtet. Die Inschrift lautet "GIELLES SCHARENBACH ANDONIUS WIEBER 1714".
Ägidius Scharrenbach muss eine herausragende Persönlichkeit im Dorf gewesen sein. Er war neben Gerichts- u. Sendschöffe auch "medicus herbarius" Kundiger der Heilpflanzen. Des weiteren Stifter von 7 Kreuzwegstationen, mehreren Jahrgedächtnissen u. Spender einer beachtlichen Summe für die Errichtung des Potentinus Altars in der 1702 neu erbauten Kirche. (BVV Wehr e.V. 2011)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.77
Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V.
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos von 2013)



Wehr (IX)


Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 25,291', O 7° 12,639'

Standort: Auf dem Kirchhof in Wehr.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Grabkreuz der Apolonia, die 3.Tochter des Johann Dahm, Schultheiss von Wehr, der noch während des Kirchenbaus 1701 starb. Inschrift:
1699
STARB:
DIE JUNG
FRAW
APOLLONIA DHAM
D:S:G:G:
(DSGG = Der Seel Gott Gnädig).

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.96
Mehlhop, Manfred - Alte Steinkreuze im Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal, hrgg. von der Verbandsgemeinde Brohltal in Niederzissen 1993, S.44
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Foto von 2013)



Wehr (X)

GPS: N 50° 25,291', O 7° 12,639'

Standort: Auf dem Kirchhof in Wehr.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Wohl Grabkreuz von 1709.

Sage:

Quellen und Literatur:
Mehlhop, Manfred - Alte Steinkreuze im Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal, hrgg. von der Verbandsgemeinde Brohltal in Niederzissen 1993, S.45
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Foto von 2013)


Sühnekreuze & Mordsteine