Deutschland Sachsen Weißeritzkreis

Bärenstein (I) / OT von Altenberg


Zustand im
Oktober 2016
Foto: Liebold

Zustand im
Juli 2016
Fotos: Strauchmann

PLZ: 01773

GPS:

Standort: Westl. der Stadt geht man vom Gasthaus Bielatal, vis-a-vis der aus dem Steinbruch kommenden Straße, auf dem Fortsetzungsweg nach NW und überquert alsbald den Bach. 85 Schritte weiter geht rechts ein Waldweg ab und steigt einen Hang empor. Rechts an diesem Weg steht der Stein nach 95 Schritten.

Größe / Material: 71:37:15 / Sandstein

Geschichte: Der Baum wurde entfernt und der Stein ca. 3m links vom ehemaligen Standort aufgestellt. (Liebold 10/2016)

Ein Baum, welcher in unmittelbarer Nähe des Kreuzsteines stand, ist umgestürzt und hat den Kreuzstein mit sich gerissen. Nähere Untersuchungen erbrachten, dass der Stein unbeschädigt geblieben ist, er liegt noch fest verankert im Wurzelwerk des Baumes auf der Rückseite. (Strauchmann 07/2016)

An der Wegseite umgibt ein 1,5cm breiter und 1cm erhöhter Randsaum eine Innenfläche, in der ein Balkenkreuz eingemeißelt ist (30:29cm), Balkenbreite: 6cm. Eigentümlich ist, dass die Kreuzarme beiderseits noch einmal um 3cm verlängert sind. Beiderseits des Kreuzes und unterhalb davon eine siebenzeilige Inschrift:
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1837 plötzlich
sein Leben
Carl Gottlob
Schwenke
Bärenstein
Carl Gottlob Schwenke, ein 1 ½-Hüfner aus Bärenstein, starb laut Kirchenbucheintrag am 13.11.1837 hier, als er bei der Holzabfuhr auf dem abschüssigen und engen Waldweg unter den beladenen Schlitten geriet. Er war 42 Jahre und 4 Monate alt und hinterließ eine hochschwangere Witwe und drei unerwachsene Söhne. - Es wird auch erzählt, dass er hier von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde.

Sage:

Quellen und Literatur:
Seyffarth, Joachim und Elke - Vom Blitz erschlagen - Ermordet - Verunglückt, Vierte Folge, Marienberg 2000, S.81-82
Wilhelmi, Dr. Herbert - Forstliche Denkmale in Sachsen. Osterzgebirge und Erzgebirgsvorland. Verlag Kessel, Remagen-Oberwinter, 1.Auflage 2014, Hrsg. Sächsischer Forstverein e.V., S.121-122
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 8.02.2004)
Ergänzungen von Joachim und Sabine Strauchmann, Chemnitz (Fotos von Juli 2016)
Ergänzungen von Frank Liebold, Dresden (Fotos von 14.10.2016)



Bärenstein (II) / OT von Altenberg


H. von Lüttichau
Quelle: Werner

GPS:

Standort: SÖ von Falkenhain, wo die Straße nach Oberbärenburg von der Straße nach Hirschsprung abgeht, muß man einen Feldweg in sö Richtung einschlagen, der abwärts verlaufend, bald in den Wald eintritt. 300 Schritte weiter teilt sich der Weg und man schwenkt in den rechten ein. 390 Schritte weiter überquert man ein Bächlein. 50 Schritte danach biegt man in einen links abgehenden Waldweg ein und folgt ihm 190 Schritte in östl. Richtung. Dann steht das Kreuz am linken Wegrand.

Größe / Material: 158:84:28 / Granit

Geschichte: Zeichen: An der Wegseite ist oben ein Lateinkreuz eingemeißelt (38x22cm), das 2,5cm tief in einer Spitzen Furche endet. Im Fuß ist die Inschrift eingemeißelt:

H. v. L.
1 8 8 5
30. September
Kreuz und Sockel sind aus einem Stein gefertigt. Die Rückseite verdickt sich, am unteren Kopfende beginnend, zunehmend nach unten auf plus 24cm in Gestalt eines Stützpfeilers, der auch an Breite nach unten zunimmt (oben 19, unten 45cm). Alle Kanten sind schwach abgefast, nur der rückenverstärkende Pfeiler nicht. - Vier Armstützen sind beiderseits 2cm eingerückt; sie bilden miteinander einen Kreis mir einem Durchmesser von 55cm. Vor dem Kreuz ein Blumenopfer.
Das Kirchenbuch berichtet, dass der adlige Schloßbesitzer von Bärenstein und Königlich Sächsische Major a.D. Hannibal von Lüttichau am 30.09.1885 gestorben ist im Alter von 65 Jahren 10 Monaten und 1 Tag. Er hatte mit seinem Kutscher Schmidt in der Jagdkutsche eine Fahrt in seine Wälder unternommen und hier, wo man das Steinkreuz zu seiner Erinnerung danach aufgestelt hat, einen Herzanfall erlittenl an dem er kurz darauf auf der Rückfahrt in der Kutsche verstarb. Am 4.Oktober 1885 wurde er auf dem Dresdener Trinitatisfiriedhof begraben.

Sage:

Quellen und Literatur:
Seyffarth, Joachim und Elke - Vom Blitz erschlagen - Ermordet - Verunglückt, Vierte Folge, Marienberg 2000, S.96-97
Wilhelmi, Dr. Herbert - Forstliche Denkmale in Sachsen. Osterzgebirge und Erzgebirgsvorland. Verlag Kessel, Remagen-Oberwinter, 1.Auflage 2014, Hrsg. Sächsischer Forstverein e.V., S.213-214
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 8.02.2004)


Sühnekreuze & Mordsteine