Deutschland Sachsen Niederschlesischer Oberlausitzkreis

Diehsa / OT von Waldhufen


Blick zum Standort

Detail Inschrift

PLZ: 02906

GPS: N 51° 13,413', O 14° 44,503'

Standort: Der Gedenkstein im Waldgebiet Oberwald südwestlich von Diehsa, rechts des markierten Weges nach Hartha (Alte Weißenberger Straße) lässt sich problemlos finden und ist auch auf den herkömmlichen Karten eingezeichnet.

Größe / Material: 85:51:18 / Lausitzer Granit

Geschichte: Benennung: "Totes Mädel", "Das Tote Mädel auf der Harthe". Inschrift:
Hier fand
Jungfr. M. Kujau
aus Diehsa
am 26. Febr. 1894
ihren frühen Tod
durch Mörderhand
Die 19-jährige Minna (Maria?) Kujau, Tochter des Waldarbeiters Ernst Kujau, war in Meuselwitz bei Reichenbach bei einem Gutsbesitzer angestellt. Am Sonntagabend, dem 25.02.1894 war sie mit ihrem Freund, einem 22-jährigen Mann namens Urban von Meuselwitz nach Diehsa zu einem Ball unterwegs. Doch dort kam sie nie an.
Am Montag, dem 26.02.1894 wurde gegen 6:30 Uhr ihr Leichnam im Wald bei Ober-Diehsa von einem Forstbeamten gefunden. Das Mädchen war durch mehrere Revolverschüsse ermordet worden. Kurz darauf fand man Urban an zerschnittenen Pferdezügeln erhängt im Garten seiner Verwandten in Diehsa. In seiner Tasche wurde die Mordwaffe gefunden. Das Motiv soll krankhafte Eifersucht gewesen sein. Minna Kujau wurde am Freitag, dem 02.03.1894 beigesetzt.
Die Inschrift auf dem Stein gibt den 26.Februar als Tag des Geschehens an, doch die Tat ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit am Abend zuvor ausgeführt worden (s.o.). Seitdem wird die Stelle, wo Minna Kujaus Leichnam gefunden wurde, "Das tote Mädel" genannt, in Anlehnung an die vielerorts üblichen Flurbezeichnungen "Toter Mann" oder Toter Junge“.

Sage:

Quellen und Literatur: ?
Neuer Görlitzer Anzeiger vom 28.02., 01.03. und 06.03.1894 ?
Görlitzer Nachrichten und Anzeiger vom 01.03.1894 (jeweils Abschriften, zur Verfügung gestellt von H. Quietzsch, Okt. 2013)
mündliche Informationen von Bernhard Donke, Gebelzig und Gerd-Rainer Zippel, Niesky
recherchiert und bebildert von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 17.04.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine