Deutschland Sachsen Lkr. Annaberg

Ehrenfriedersdorf


Abbildung bei
Hermann Lange
(um 1957)

PLZ: 09427

GPS: N 50° 39,170', O 12° 57,729'

Standort: Nordwestlich des Ortes zwischen Steinbüschel und Frauenberg, auf der sogenannten Grimmhöhe. Hinter dem Skilift dem Privatweg folgen.

Größe / Material: 39:55:18 (ohne Sockel) / Granit

Geschichte: Auf der Westseite Reste eines eingeritzten Dolches, auf der Ostseite ein Kreuz, auf dem Kopf ein kleines Kreuz eingeritzt. Alte Beschädigung (Verlust des Schaftes). Das Kreuz wurde 1934 von Pfarrvikar Lauckner und Oberförster Spreemann im diagonal gegenüber liegenden Winkel zwischen dem nordwestwärts und dem südwestwärts führenden Feldweg gefunden. Da es nur etwa 10cm aus der Erde herausragte und auf dem Kopf das kleine Kreuz aufwies, war es bislang für einen Grenzstein gehalten worden. Gendarm Grohmann und seine Söhne gruben es aus und stellten es ganz in der Nähe des heutigen Standortes auf (Auskunft der damaligen Grundstückseigentümerin, Frau L. Grimm).
Wahrscheinlich besaß es bereits bei der Auffindung keinen Schaft mehr. Es war an dem zweiten bekannten Platz (bis 1958) zu ebener Erde einzementiert.
Nachdem das Kreuz 1958 oder 1959 beim Holztransport abgebrochen worden war, wurde es am 18.6.1960 von Ehrenfriedersdorfer Heimatfreunden am heutigen Standort aufgestellt und dabei um 180° um seine senkrechte Achse gedreht. (Wendt 1979)

Standort: Am Wegkreuz auf dem Frauenberge westlich über Ehrenfriedersdorf.
Ursprünglich stand es gegenüber am Feldrande und war fast völlig eingesunken, so daß es wie ein Grenzstein wirkte. 1934 wurde es entdeckt. Es wurde später in das Gebüsch versetzt. Leider hat man das Kreuz dabei verdreht, so daß es seine Rückseite gegen den Beschauer kehrt. Außerdem meißelte man (1934 !) ein Hakenkreuz ein. (Lange 1957)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.65
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.146-147
Lange, Hermann - "Staa - sette un sette un annere", 1957
Alter Steinkreuzfund in Ehrenfriedersdorf, in: Tageblatt Annaberger Wochenblatt vom 23.10.1934
ergänzende Angaben von Kleks-online



Alter Steinkreuzfund in Ehrenfriedersdorf

Ein wertvoller Fund in Form eines alten Steinkreuzes wurde hier von einem Einwohner gemacht. Aufmerksam geworden durch historische Überlieferungen und alte Sagen, konnte, wie früher allerwärts in deutschen Landen, auch in Ehrenfriedersdorf ein altes Steinkreuz gefunden werden. Plump und kunstlos, altersgrau und verwittert ist sein Äußeres. Grob und roh die Arbeit des Steinmetzen am ungefügen Block. Tief hat sich das schwere Stück durch die eigene Last in den Boden eingedrückt, sodaß nur noch ca. 10cm des obersten Teiles sichtbar waren. Die Zeit seiner Errichtung ist nicht bekannt; aber seit Menschengedenken hat das geheimnisvolle Mal weit außerhalb der menschlichen Siedlung auf einem längst gegangenen Pfade schon gestanden. Keine Inschrift, keine Jahreszahl gibt uns Auskunft über Zweck und Alter. Nur in kindlich einfacher Strichführung zeigt es Bilder von alten Waffen.
Vorläufig muß das Kreuz noch unbekannt in seiner alten Stellung bleiben, bis genauere Forschungen seitens der "Zentrale für Steinkreuzforschungen" abgeschlossen sind.
Gez. H. G.
(Tageblatt Annaberger Wochenblatt [T.A.W.] vom 23.10.1934)


Sühnekreuze & Mordsteine