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verschwundesnes Steinkreuz Elsterberg
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PLZ: 07985

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Standort: Ehemals am Weg nach Hohndorf.

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Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
Beierlein, Paul Reinhard - Ein verschwundenes Steinkreuz bei Elsterberg., in: Anzeiger und Tageblatt, 142. Jahrgang, Nr.115, Sonntag, 18. Mai 1930, Beilage Plauen



Ein verschwundenes Steinkreuz bei Elsterberg.
Ein Beitrag zur Steinkreuzforschung.
Von Paul Reinhard Beierlein-Dresden.

   Die Steinkreuzforschung im Freistaate Sachsen ist so gut wie abgeschlossen. Das im Jahre 1914 erschienene und 1928 neu aufgelegte Werk Dr. Kuhfahls über die alten Steinkreuze unserer Heimat bietet ziemlich lückenlos alles Material, das für unser Sachsenland in Betracht kommt. Es macht überdies bekannt mit der einschlägigen Literatur und mit der Deutung der Steinkreuze, die allerwärts in deutschen Landen stehen.
   Das Vogtland ist, wie die Karte Kuhfahls in dem genannten Buche zeigt, verhältnismäßig reich an steinernen Kreuzen. Nur im Nordwesten und im Südosten fehlen sie. Daß aber auch hier einst Steinkreuze vorhanden gewesen sind, möchte ich an einem Beispiel, das die Stadt Elsterberg betrifft, dartun.
   Das in dem 1.Bande meiner Geschichte der Stadt und Burg Elsterberg i.Vogtl. abgedruckten Steuerregister von Elsterberg enthält eine Menge Flurnamen, die vielfach zum Nachdenken anregen. In diesem Steuerregister wird erwähnt, daß die Lorentzin einen "acker beym creutz" und nochmals einen "acker beym creutz" versteuere. Die sprachliche Form ist hier dieselbe wie bei einem anderen Eintrag, wo es heißt, dass Simon Straus einen "acker beym kalgoffen" besitze und seinem Werte entsprechende Abgaben zahle. Demnach muß es bei Elsterberg ein Kreuz gegeben haben, genau so, wie es einen Kalkofen gegeben hat. Es fragt sich nur, was für ein Kreuz es gewesen ist. Da der katholische Glaube im Jahre 1542 noch nicht allzu lange aus Elsterberg verschwunden war, so könnte man vielleicht vermuten, daß irgend ein Gebetskreuz aus Holz, wie es sich häufig in katholischen Gegenden findet, mit unserem Kreuz gemeint sei. Diese Holzkreuze konnten aber ihrer Häufigkeit und vielleicht auch ihrer Vergänglichkeit wegen nicht zur Kennzeichnung eines Flurstückes gebraucht werden. Das Elsterberger Kreuz kann nur ein einziges Mal vorhanden gewesen sein. Als "das Kreuz" war es bei der Elsterberger Einwohnerschaft allenthalben bekannt. Eine Bestätigung findet diese meine Ansicht in späteren Steuerregistern. So berichtet das Landsteuerregister vom Jahre 1602 (Nr.855)auf Seite 116, daß Gregor Ditzel 7 Groschen Steuer dem sächsischen Staate verabfolgen muß für einen "acker bey dem steinernen Creuz". Aehnliche Einträge treffen wir auch später an. Damit ist klipp und klar bewiesen, daß in der Nähe von Elsterberg einst ein Steinkreuz gestanden hat. Letztmalig wird 1622 von dem steinernen Kreuze geredet. Die Steuerlisten nach dem 30jährigen Kriege sind schweigsamer: sie sprechen kurz von dem Kreuzacker, ein Name der sich in den Flurverzeichnissen bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts erhalten hat. Dieser Kreuzacker, liegt, wie uns die Elsterberger Gerichtsbücher und auch einige Steuerlisten verraten, an dem Wege nach dem reußischen Hohndorf.
   Wann das Kreuz verschwunden ist, läßt sich schwer nachweisen. Wir können, wie aus meiner Darlegung hervorgeht, nur behaupten, daß es 1622 bestimmt noch da war. Vielleicht deutet die Umwandlung des "Ackers beim Kreuz" in einen "Kreuzacker" an, daß im Jahre 1661, wo der Kreuzacker erstmalig urkundlich erscheint, das Steinkreuz schon nicht mehr vorhanden gewesen ist.
   Quellen: P.R. Beierlein, Gesch der Stadt und Burg Elsterberg i.V., 1.Teil. - Hauptsaatsarchiv Dresden (Steuerakten).
(in: Anzeiger und Tageblatt, 142. Jahrgang, Nr.115, Sonntag, 18. Mai 1930, Beilage Plauen)


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