Deutschland Sachsen Lkr. Leipziger Land

Geithain (I)


Zustand 2003
Foto: Gerth

PLZ: 04643

GPS: N 51° 03.250', O 12° 41.354'

Standort: Auf dem Friedhof an der Nikolaikirche.

Größe / Material: 104:68:18 / Porphyrtuff

Geschichte: Auf der Längsachse, im unteren Kopffeld beginnend und weit auf den Schaft reichend , ein Flachrelief. Ein Schwert (80cm lang) mit scheibenförmigem Knauf und gerader Parierstange. Der Standort des Steinkreuzes soll früher der Galgenberg (Sandberg) gewesen sein. (Quietzsch 1980)

[...] Demnach ist dieses Denkmal mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit dasselbe, welches in dem ältesten Geithainer Stadtbuch erwähnt wird. Hier heißt es auf Blatt 45b, unter dem 11. Oktober 1469:
Causa Nickel Kircheners vnd Jörg follertczs. Anno domini millesimo quadrinngentesimo Sexagesimo Nono An der mitwoche noch dyonisy Ich liborius Oler Bürgermeister Clemen honkirche Richter hans Geyseler hans Botticher Michel smid Merten francke michel Eckart vnd Peter Jarnhirsch Ratman der Stat Geythan Bekennen In vnserem Statbuch vor Idermenneklichen das vor vnseren sitzen rad kommen seyn Jörg follert heynrich seyn bruder vnd mit Iren gehüliien vff eyne part / Nickel kirchener / hans kirchener seyn Son / inerten sneyder Jerath metzener uff dy ander part haben wir uff beyde part mit eyuander gutlich vnd iruntlichen entscheyden vnd bericht seyn vmb den totslag Symon follert seligen Also das Nickel kirchener den kindern Symon follartz reichen vnd geben sal Achtczehen gute schog hocher were Anzcuheben uff heute mitwoche seyn gegeben czwey schog dar noch saln (kirchener?) geben vnd reychen czwey schogk uff weynachten nehest kommende / voran uff alle weychvasten eyn gut schogk / biss so lange sulche Summa geldis gefellet Sunder wer sulche summa geldis heben wirt / von der vumündigen kinder wegen / der sal eyne mögliche were dor vorthum Dor noch sal Nickel kirchener anderhalb hundert vigilien vnd anderhalb hondert selmessen wü dy follert dy hen bestymmen zcuhalden In pharrkirchen adder klostern bestellen jnwendig virwochen Auch eyne ochfart czwyschen hy vnd phingsten nehest kommende Auch eyn Steynencrücze jn der selben czeit uff der Stat weychbilde setczen sal Auch czerunge scheppengelt nemlich II s(schogk) XXVI gl sal Nickel kirchener geben Jörg follert vnd vintcz berger LV gl uff den nehesten mantag Galli / dornoch uff den nehesten montag abber beyden l s l gl / dornoch uff weynachten vintcz berger l s / dornoch follert XXX gl uff den mantag noch aller gotis heyligen tag / Auch sal kirchener gericht freyheyt yss hafft ... js hafft abczulegen Auch desgleichen sal kirchener heynrich follart vom bader brengen wen her heyl wirt / /. Nu vor silche berichtunge fride vnd Summa geldis seyn burge Andres bretczschel veitcz muller Cristoffel bretczschei Gerius geyseler Auch do mit Bürge vor eynen steten fride der Sache / Auch ab der burgen eyner abgynge von todis wegen sullen dy ändern eynen anderen burgen bestellen an desselben stat Auch haben Nickel kircheners kinder mit namen hans kirchener Gerius kirchener gereth den selben vir burgen vorder zcu lossen ab ir vater abginge todis halben das got wende Nu uff silchen fryde hat jorg follert mit seynem bruder auch czwene burgen widergesetczt mit namen matts Loze vnd jocoff burgraffe Auch ab der g(enenneten) burgen eyner auch abginge todis halben das got lang wende sullen sy eyn anderen an des stat bestellen Auch haben sy von gutem willen vtid wolbedachtem mute vorkort vnd vorpeynigit / wer sulche stucke artickel obinberurth breche de sal der Stat Geythen eynn gut schog zcu gericht vorvallen seynn wy ofte das geschit / wen man jn das kan beczeügen mit warhafftigen leuten den zcu gelauben stehet darvber haben sy jre wyssenunge dem Rat dorvbergegeben vnd lassen czeychen jn vnserem Statbuch. (o.A. 1926)

"Ein interessanter Fund ist dieser Tage gelegentlich der Wegebauarbeitern gemacht worden, durch welche die oberhalb des Oberfürstenteiches gelegenen Feldgrundstücke leichter zugänglich gemacht werden sollen. Man fand nämlich auf einem Herrn Gutsbesitzer Heinke in Geithain-Neumarkt gehörigen Felde in einer Tiefe von etwa 3/4 Meter ein großes seinernes Kreuz..." Heinkes Felder am Sandberg liegen südlich vom Ortskern, beiderseits der Straße nach Bruchheim, die Fundstelle aber wahrscheinlich dicht an der Wegkreuzung mit der Straße. Für dieses große Kreuz wird die Fundstelle gleichzusetzen sein mit dem ursprünglichen Standort. (Wochenblatt 1907)

Sage:

Quellen und Literatur:
Geithainer Wochenblatt und Anzeiger für Stadt und Land, 46.Jg., 1907, Nr.70, S.3
o.A. - Ein Beitrag zur Frage der Steinkreuze, in: Landesverein sächs. Heimatschutz, Heft 5/6, Band XV, 1926, S.191
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.65
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.76
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.51
aktuelle Aufnahme vom Sven Gerth, Pfaffroda (Foto vom 18.08.2007)



Gaithain (II)


das Steinkreuz am
alten Standort
(vor 1963)
veröffentlicht bei
Quietzsch (1980)

GPS: N 51° 03.257', O 12 41.332'

Standort: Seit langer Zeit nicht ortsfest aufgestellt. Eingelagert in der Nikolaikirche, rechts vom Haupteingang.

Größe / Material: 69:43:20 / Rochlitzer Porphyrtuff

Geschichte: Das Steinkreuz soll in den 1930er Jahren beim Anlegen von Mieten im Boden gefunden worden sein - südwestlich vom Ortskern, am Weg nach Ossa, südsüdwestlich vom Stadtgut, schon südlich vom Bachzusammenfluß, im östlichen stumpfen Winkel des Feldwegabzweiges nach West nach Syhra. Dann bis um 1957 nordwestlich unmittelbar gegenüber der Fundstelle aufgestellt gewesen, am Weg nach Ossa, nördlich des Abzweig des genannten Feldweges nach West. Ab 1957 war der Standort an der Südecke des Wegabzweiges zum Windmühlengut. Das untere Schaftstück ist etwa 1962 am diesem Standort beim Wegeabzweig zum Windmühlengut infolge der prellsteinartigen Aufstellung weggebrochen und dort im Boden verblieben. Die Armverkürzung wahrscheinlich durch alte Verstümmelung. (Quietzsch 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.52-54
aktuelle Aufnahme vom Sven Gerth, Pfaffroda (Foto vom 18.08.2007)



Geithain (III)


Abbildung bei
Quietzsch (1980)

GPS: N 51° 02.977', O 12° 42.309'

Standort: Auf dem Kirchhof der Marienkirche (Wickershain), gegenüber dem Hauptportal. Gehört zu einer Gruppe von drei Kreuzen, mittleres Kreuz.

Größe / Material: (mitte) 121:31:16 / Porphyrtuff

Geschichte: Früher wurde noch von eingeritzten Jahrenszahlen berichtet, welche mittlerweile fast gänzlich verwittert sind.

Einige Steine auf dem Kirchhofe mit der Jahreszahl 1515 dienen zur Abmarkung der Begräbnisplätze für die 3 Ortschaften der Parochie. (Schödel 1844)

Da alle drei durchaus gleiche Form haben und übereinstimmend obenauf je ein Dübelloch besitzen, in welchen ursprünglich wohl ein Aufsatz (mit Heiligenfigur, Kreuz usw.) stak, so darf man wohl annehmen, daß die drei zu einem und demselben Zweck zusammen (1515) errichtet worden sind" und sind offenbar Stationskreuze. (Pfau 1907)

Sage: In der Sage wird berichtet, die Kreuze gehörten zu Pestgräbern.

Quellen und Literatur:
Schödel, F.H. - Sachsens Kirchengalereie, Parochie Wickershain, 10.Bd., Die Inspection Penig, Rochlitz,Colditz und Waldheim, 1844, S46-49
Pfau, W.C. - Sind die alten Steinkreuze Grenzzeichen?, Erzgebirgszeitung, 28.Jg., 1907, S.78
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.261
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.284
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.55-56



Geithain (IV)

Standort: Auf dem Kirchhof der Marienkirche (Wickershain), gegenüber dem Hauptportal. Gehört zu einer Gruppe von drei Kreuzen, linkes Kreuz (südsüdwestliches Kreuz).

Größe / Material: (links) 106:34:17 / Porphyrtuff

Geschichte: Die Form ist der der beiden anderen Kreuze angenähert. Auf Kopf und Armen bis 4cm tiefe Löcher.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schödel, F.H. - Sachsens Kirchengalereie, Parochie Wickershain, 10.Bd., Die Inspection Penig, Rochlitz,Colditz und Waldheim, 1844, S46-49
Pfau, W.C. - Sind die alten Steinkreuze Grenzzeichen?, Erzgebirgszeitung, 28.Jg., 1907, S.78
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.261
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.284
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.55-56



Geithain (V)

Standort: Auf dem Kirchhof der Marienkirche (Wickershain), gegenüber dem Hauptportal. Gehört zu einer Gruppe von drei Kreuzen, rechtes Kreuz (nordnordöstlicheswestliches Kreuz).

Größe / Material: (rechts) 93:33:15 / Porphyrtuff

Geschichte: Die Form ist der der beiden anderen Kreuze angenähert. Auf der OSO-Seite, im Kreuzungsfeld und auf die Arme reichend, in leicht eingetieftem Feld leicht reliefiert: 1515. Auf Kopfscheitel und Armoberseiten bis 4cm tiefe Löcher.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schödel, F.H. - Sachsens Kirchengalereie, Parochie Wickershain, 10.Bd., Die Inspection Penig, Rochlitz,Colditz und Waldheim, 1844, S46-49
Pfau, W.C. - Sind die alten Steinkreuze Grenzzeichen?, Erzgebirgszeitung, 28.Jg., 1907, S.78
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.261
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.284
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.55-56


Sühnekreuze & Mordsteine