Foto: Gerlach |
Foto: Vogt (2007) |
PLZ:
01156GPS:
N 51° 02.728 ', O 13° 38.529'Standort:
Am Nordausgang des Ortes in Richtung Ockerwitz, westlich der Straße an der Einfahrt des letzten Gehöftes (Fehrmann).Größe / Material:
160:54:30 / SandsteinGeschichte:
Das Steinkreuz war bis Mai 2003 in der Einfahrt zu einem Lagerplatz eingebaut.Sage:
Quellen und Literatur:
Am Sonnabend, dem 3. Mai 2003 trafen wir uns, das sind Claus Wagner, Harald Quietzsch (Sachsens
Steinkreuzforscher und Archäologe), Ulrich und Friedemann Eichler, Werner Fehrmann und Harald Worms, in der Einfahrt zu
Fehrmanns Grundstück in Gompitz. Ausgerüstet mit Hacke und Schaufel legten wir ein mittelalterliches Steinkreuz frei und bargen es.
Das Steinkreuz aus Sandstein stammt aus der Zeit Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts und weist folgende Maße auf:
Gesamthöhe: 160cm, Armbreite: 54cm, Stärke: 30cm
Seine Herkunft ist noch unbekannt. Vor etwa 35 bis 40 Jahren wurde es in der Einfahrt zu einem Lagerplatz eingebaut.
Steinkreuze wurden früher dort aufgestellt, wo ein Totschlag oder ein Unfall geschah. Das Steinkreuz diente dem Gedenken an
den Toten. Gebete sollten dem Verblichenen helfen, das Fegefeuer schnell zu überwinden bzw. gar nicht erst mit diesem in Berührung
zu kommen.
Bei Mord regelte das Strafgericht wie die Familie des Mörders für die Beerdigung und die Hinterbliebenenversorgung aufkommen
musste (weltlicher Komplex) und wie dem Totengedächtnis mit Seelenmessen, Wallfahrten und Aufstellen eines Steinkreuzes
(Sühnekreuz) entsprochen werden sollte (kirchlicher Komplex).
Das Sühnekreuz musste in diesem Fall von der Familie des Mörders selbst aus einem Stein gefertigt und gesetzt werden.
Das geborgene Steinkreuz besteht aus zwei Teilen. Kreuzoberteil und Schaft sind getrennt. Nach einer ca. 3-monatigen
Trocknungszeit kann das Steinkreuz restauriert und wieder aufgestellt werden. Die dazu erforderlichen finanziellen Mittel stehen uns
noch nicht zur Verfügung. Vielleicht finden sich in unserer Ortschaft Sponsoren.
Unsererseits war die Begeisterung über den Fund und die gelungene Bergungsaktion groß. So etwas erlebt man nur einmal im
Leben. Für Gompitz stellt das Steinkreuz ein bedeutendes Zeugnis unserer Geschichte dar.
Mittelalterliche Steinkreuze finden wir in der weiteren Nachbarschaft an der Dresdner Lukaskirche,
in Tharandt und in Röhrsdorf.
Der Initiator für den Steinkreuzfund und seine Bergung ist Claus Wagner aus Ockerwitz gewesen. Dafür gebührt ihm ein
besonderes Dankeschön.
(Quelle:
Ortschaft-Gompitz.de)
Etwa 500 Jahre ist dieses Steinkreuz alt, das die Ortsgruppe Gompitz des Vereins
Sächsischer Heimatschutz in Ockerwitz ausgegraben hat. |