Deutschland Sachsen Niederschlesischer Oberlausitzkreis

Jauernick-Buschbach


Blick zum Standort

PLZ: 02829

GPS: N 51° 5,438', O 14° 54,531'

Standort: Der Gedenkstein ist nicht einfach zu finden, da er abseits jeglicher touristischer Wegmarkierungen steht und auf handelsüblichen Karten nicht erfasst ist.
Am südlichen Rand von Jauernick-Buschbach biegt die Kreisstraße nach links in Richtung Kunnerwitz / Görlitz ab. Halbrechts führt ein Fahrweg entlang der Kirschallee bergab und zum Parkplatz oberhalb des Berzdorfer Sees. Genau an diesem Abzweig führt ein Feld- / Wiesenweg in Richtung Süden, bald entlang eines Laubholzstreifens (rechts), dann vorbei an einer einzelnen Eiche auf eine große Wiesenfläche (herrliche Aussicht auf den Berzdorfer See mit Riesen- und Isergebirge im Hintergrund!). Vor uns in etwa 1km Entfernung die Berzdorfer Höhe mit dem Aussichtsturm, rechts (westlich) der Schwarze Berg. Unmittelbar vor uns sind zwei Laubholzwäldchen, durch einen Wiesenstreifen voneinander getrennt. Der Wiesenweg führt zwischen diesen bzw. am Rand des rechten (westlichen) Wäldchens entlang Richtung Süden (Steinbachtal). Wir gehen am nördlichen Waldrand nach rechts und an der Waldkante weiter bis etwa in Höhe eines Flurgehölzes rechts vom Waldrand. Hier weglos in den Eichen-Hainbuchen-Mischwald und durch diesen bis fast zum südlichen Rand der Waldfläche. Der Stein steht etwa 6 Meter vor der Wald-Feldkante neben einem uralten, knorrigen Weißdorn. Dichter Unterstand von Schlehe, Holunder, Hasel - im belaubten Zustand ist das Denkmal schwer zu sehen.

Alternativ kann man am westlichen Waldrand weglos weiter leicht bergab Richtung Süden gehen. Dann an der südlichen Waldkante nach links (vorbei an einem beinahe überwachsenen jagdlichen Ansitz) und noch ca. 25 -30 Meter weiter, dann ist der Stein hinter der dichten Hecke aus Weißdorn und Schlehe auszumachen.

Größe / Material: 112-115:42:30-31 / Granit

Geschichte: Benennung: "Johann Gottlieb Tempels Tod". Gedenkstein auf zweiteiligem Sockel. Sockel mit tlw. abgeschlagenen Ecken, Gravur Vorderseite (im unteren Teil) stark verwittert; Inschrift auf Vorderseite noch relativ gut lesbar:
Denkmal
des Bauern und Gerichtsältesten
Johann Gottlieb Tempel
aus Berzdorf auf dem Eigen
welcher am 8.
(5.?) Decbr 1831
bei Umwerfen seines Wagen
hier erschlagen und gegen Abend
tot in seine Heimat gebracht
wurde
Seines Alters 29 Jahre, 11 Monate, 5 Tage
Auf Rückseite die nur noch sehr schwer lesbare Inschrift:
Er hinterläßt eine tief betrübte
Witwe
Und zwei noch ganz unerzogene
Kinder
Johann Gottlieb Tempel aus Berzdorf auf dem Eigen verunglückte an einem heute nicht mehr vorhandenem Weg mit seinem Pferdefuhrwerk. Den Stein stellte die Ortschaft in Dankbarkeit an ihren Gerichtsvorsteher auf.
Der Stein steht leicht geneigt, aktuell aber noch keine Gefahr des Umkippens. Auf das Denkmal wurde nach altem Brauch ein Stein gelegt.
Einer der neuzeitlichen Gedenksteine, der inzwischen beinahe völlig in Vergessenheit geraten ist.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schermann, Ralph - Stein erinnert an Unfall, in: Sächsische Zeitung vom 01./02.12.2007
Informationen und Hinweise von Gerhard Stütze und Rainer Löffler, Ortschronist Königshain
Materialsammlung von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 13.10.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine