Deutschland Sachsen Vogtlandkreis

Großzöbern / Kemnitzbachtal (I)


Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

Abbildungen bei
Wendt (1979)

PLZ: 08538

GPS: N 50° 24,925', O 12° 2,248'

Standort: In der Nähe der Bachbrücke der alten Straße von Geilsdorf nach Zöbern.

Größe / Material: 54:58:20 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde im Jahre 1915 nach der Frühjahrsüberschwemmung im Bach gefunden. Der Gemeindevorstand ließ es auf der Brücke einmauern, darunter eine Kapsel mit Zeitdokumenten. (Apitzsch 1936)
Über die Bedeutung der Zahlen am Kreuz konnte Apitzsch nichts ermitteln.

Es sind die Jahreszahlen 1820 am Kopfteil und die (Jahres-?)Zahl 1862 in Höhe der Arme eingeritzt. Ein alter Abschlag am Kopg. Teile eines Armes mit Zement angesetzt. (Wendt 1979)

Nach 1980 wurde es von der Brücke entfernt und unweit an einer Weggabelung neu aufgestellt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.117
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.129
Apitzsch, Paul - Wo auf hohen Tannenspitzen, 1932
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.99-100
aktuelle Aufnahme von S. Gerth, Pfaffroda (Foto von August 2003)



Großzöbern / Kemnitzbachtal (II)


Detail
der Inschrift

GPS: N 50° 25.559' O 11° 59.952'

Standort: Im Kemnitzbachtal, ca. 150m unterhalb der Kienmühle bei Ruderitz, direkt in den anstehenden Fels eingebracht

Größe / Material:

Geschichte: Wird hier "Reuschelstein" genannt. Der Denkstein mit der Inschrift:
Hier verunglückte
I.G.Reuschel
aus Schwand
am 23.März 1869
Darüber ein Herz mit Kreuz. Auszug aus dem Pfarrarchiv:
[...] Johann Gottlieb Reuschel, begüterter Einwohner, gestorben Dienstag, den 23.März 1869 früh ½ 10 Uhr, begraben Freitag, den 26. März, erreichte ein Alter von 66 Jahren und 19 Tagen. Erlitt einen Schädelbruch infolge Scheuwerdens seines Gespannes in der Nähe der Kienmühle. War verheiratet und hinterläßt eine Witwe, vier verheiratete und eine unverheiratete Tochter, sowie zwei unverheiratete Söhne.
Auszug aus den Aufzeichnungen des Kirchschullehrers Karl Werner:
[...] Am Dienstag, den 23. März fuhr er vormittags 9 Uhr gesund vom Hause fort, um in der Kienmühle Mehl zu holen. Schon war er in der Nähe der Mühle angekommen, als plötzlich seine beiden Ochsen scheu wurden und in mit fortrissen. Seine beiden Söhen und einer seiner Schwiegersöhne, welche bei der Schneidemühle beschäftigt waren und sahen, daß der Vater in großer Lebensgefahr war, sprangen zur Hilfe herbei, waren aber nicht imstande, die scheuen Ochsen anzuhalten und ihren Vater zu retten. Als er gefallen und der vordere Theil des Wagens über ihn hinweggegangen war, wurde er von den Seinigen in die Mühle getragen, wo er nach wenigen Minuten Verschied. Der Arzt fand, daß die Hirnschale am Hinterkopfe einen Bruch bekommen hatte und dadurch das Gehirn verletzt war. Unbeschreiblich erschütternd war die Botschaft von dem plötzlichen Tode dieses geachteten und geliebten Mannes für seine Gattin, seine Kinder und seine vielen Freunde. Sein Lebensalter beträgt 66 Jahre, 19 Tage.

Sage:

Quellen und Literatur:
Apitzsch, Paul - Wo auf hohen Tannenspitzen, 1932
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach


Sühnekreuze & Mordsteine