Deutschland Sachsen Lkr. Torgau-Oschatz

Lampertswalde


Abbildung bei
Quietzsch (1980)

PLZ: 04758

GPS: N 51° 21.705', O 13° 4.193'

Standort: Im Ort, zwischen dem eigentlichen Dorf und dem Gutsbereich etwa 6m westlich von der westlichsten Hausfront der nördlichen Straßenseite vor Beginn der doppelzeiligen Bebauung, 5,5m nördlich der Straße in kleiner Grünanlage im Winkel zwischen der Straße und einer Hofzufahrt.

Größe / Material: 105:34:35 / Braunkohlenquarzit

Geschichte: Gesamtlänge: 174cm. Stand früher etwa 15m südöstlicher, unmitelbar nördlich an der Straße im Grundstückszaun vor dem Haus Nr. 26. An diesem Standort wurde es 1969 durch Panzer in Bodenhöhe weggebrochen. Am 21.3.1972 wurde der Schaft unter Anleitung des Verfassers (Harald Quietzsch) geborgen und am jetzigen Standort aufgestellt. In der Gründungsgrube auf großem Bruchstein aufgesetzt und mit Steinen verkeilt. Etwa 1974 wurde es vom Bildhauer Gerhard Georgi aus Dahlen mit Klebemasse zusammengefügt.
Hoher gerundeter Kopf leicht zur Kreuzung zu verjüngend, WNW-Arm als kurzer Stummel erhalten, OSO-Arm fehlt; Flächen des oberen Schaftstückes zur Kreuzung zu verjüngend; ausgeprägter abgesetzter Fußteil von etwa 50cm Länge mit senkrechten Kanten und ebenen Flächen, Querschnitt rechteckig; Fußsohle eben mit Scharrierungsspuren.
SSW-Seite, im Kopffeld beginnend und bis in das Kreuzungsfeld reichend, linear eingeritzt: lineares Kreuz mit verlängertem Schaft, fraglich, ob unter dessen Armen beiderseits je ein senkrechter Strich sichtbar ist; das auf dem Kopfscheitel befindliche Näpfchen kann materialbedingt natürlich entstanden sein. (Quietzsch 1980)

Sage: 1. Hier soll in den napoleonischcn Kriegen ein Soldat erschossen worden sein (Dörfel 1925).
2. In der Franzosenzeit soll das Kreuz von den mit Sachsen Verbündeten als Grabstein verwendet worden sein (Haubold 1938 b).
3. Fürst mit Pferd ist an der Stelle erstochen und begraben, der Mörder mußte den Stein setzen (Peter Dietrich, Lampertswalde, 1962 mündlich).

Quellen und Literatur:
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen (Fortsetzung), in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1906, S.120-131
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.138
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.150
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.105-106


Sühnekreuze & Mordsteine